Beiträge von Bandida im Thema „Sind Sportspiele Nischenspiele?“

    Solange die auf getunten Brettern 'nen Berg runter eiern, ist auch ein Slalom für mich ne Abfahrt :saint:


    Zitat von Duden

    Per Definition:


    2a (Ski/Rodeln) abwärtsführende Fahrt/Lauf

    2b (Ski/Rodeln) abwärtsführende Strecke


    Alle Kriterien erfüllt :floet:

    Zitat von Leitfaden für Spieleerfinder, Tom Werneck, Seite 44

    Doch allen Brettspielsimulationen von Sportarten haftet ein Makel an: ob Würfelei oder strategisches Spiel - es ist stets nur ein dürftiger Abklatsch der Wirklichkeit. Ein Slalom auf einem Pappfeld ersetzt keine schwungvolle Abfahrt an einem kalten, klaren Wintermorgen. Die fein dosierte und präzise gezielte Wucht eines Golfschlags kann man nun mal nicht glaubhaft auswürfeln. Das wissen die professionellen Hersteller ebenso gut wie die Käufer.

    Vorsicht. Tom Werneck schreibt das in (s)einem "Leitfaden für Spieleerfinder". In einem solchen Ratgeber ist es sicher nicht verkehrt, den hoffnungsvollen Nachwuchsautoren ein Thema austreiben, ggf. auch etwas polemisch

    Kann er ja, die Begründung! dafür war einfach nur Unsinn. Natürlich lassen sich Sportspiele schlechter verkaufen, sagt dir ja jeder Verlag. Und natürlich simuliert ein Pappfeld keine echte Slalomabfahrt. Braucht es aber auch gar nicht. Reale Simulation ist nicht der Grund, warum Brettspiele verkauft werden. Es muss in Summe seiner Mechaniken unterhalten. WIE spielt keine Rolle


    Edit: Snow Tails wird doch auch nicht besser, wenn ich es im Winter draußen spiele und mir n Ventilator neben den Tisch stelle, um den Fahrtwind zu simulieren

    (und ich sehe den Sinn nicht, weil ich stattdessen auch einfach den Sport ausüben kann).

    Ich kann auch Seefahrer werden oder Pirat.


    Ich finde das Argument sehr, sehr dünn. Es geht doch ums Spielen und nicht darum, etwas realitätsnah zu simulieren. Das Spiel soll ja keine Alternative zum echten Fußball sein.


    Die Frage ist doch jetzt einfach nur, welches Thema wir draufklatschen. Und warum Drachentöten da offensichtlich besser funktioniert als Fußball.


    Kein Wargamer sieht (hoffentlich) den Sinn in seinem Tun darin, einen echten Krieg zu simulieren, den er aus Verfassungsgründen leider nicht real ausüben kann.

    Ich habe gar nicht geschrieben, dass BB ein Management-Spiel ist (obwohl es das zu Teilen ist, in der Aufstellung des Teams). Taktikspiel hab ich gesagt.


    Zum Rest stimme ich dir bei, hatte ich aber auch bereits geschrieben. BB lebt zu guten Teilen von den Emotionen (durch die Würfel)


    Das dürfte man genauso auf Fußball übertragen können mechanisch. Man muss nur aufpassen, dass man keine BB-Kopie „erfindet“.


    Um auch nochmal Baseball Highlight hervorzuheben: das simuliert für meine Begriffe sehr schön das „von Base zu Base rennen“. Mit unterschiedlichen Typen (kann eine Base, kann 2 Bases unter bestimmten Voraussetzungen), Homeruns... Stärken und Schwächen.


    Also ich sehe mechanisch sehr viele Möglichkeiten für ein spannendes Fußballspiel.

    Ist das dann nicht wieder eher ein Thema des Fokus?


    Erstmal ja: Blood Bowl ist Football mit Klopperei, also kurze Spielzüge


    Es hat ja nicht unbedingt was mit detaillierter Simulation zu tun. Sonst müsste ich bei Agricola Schweine paaren, die Geburt begleiten, die Ferkelchen an die Sau legen ... es ist eine abstrakter Mechanismus. Schweine vermehren um Nahrungs/Punkte/whatever zu generieren.


    Ein Fußballspiel muss also auch nicht unbedingt eine Simulation sein. Es kommt darauf an, was ich abbilden will. Eher den Manager, wo ich Spieler einkaufe, verkaufe, das ganze System verwalte? Footballmanager war damals sehr beliebt kann ich mich erinnern (selbst nie gespielt, hab aber großen Bruder). Oder will ich mich lieber auf die Spielzüge im Spiel konzentrieren? Das wäre dann Richtung Blood Bowl: wer läuft wo hin, welche Stärken haben meine Spieler (schnell, gut im Blocken etc.). Vielleicht soll es aber auch Geschicklichkeit sein, sowas wie Tischkicker?


    Ich glaube immer noch, dass das mit den wenigen "großen" Fußballspielen (eigentlich generell Sportspiele) nichts damit zu tun hat, dass Brettspieler generell weniger Fußball mögen (wie viele Brettspieler interessieren sich ernsthaft für das Handwerk der Fischerei und spielen Nusfjord?) oder dass das einfach nicht funktioniert, weil man die Geschwindigkeit des Sports nicht simulieren kann.


    DASS es geht, zeigen Spiele wie Blood Bowl und Baseball 2045 (hat mir übrigens auch sehr gut gefallen). Möglich ist also so einiges.


    Deshalb würde ich das Problem weiterhin woanders suchen wollen. Ob ich damit richtig liege oder komplett daneben (nach heute wundert mich nichts mehr) ... *schulterzuck


    Ganz erklären kann ich es mir noch nicht. Zumal ich selbst "Fan" bin (aber einer von der Sorte, die nicht dauernd ins Stadion rennen), an Fußballspielen trotzdem kein Interesse hätte. Wäre also ganz interessant zu wissen, warum eigentlich nicht. Übrigens auch nicht an FiFa 2018 oder wie der Bumms als Videospiel heißt. Blood Bowl mag ich, wenn ich auch ne zeitlang echt angefressen deswegen war. Man kann dem Spiel ja alles nachsagen, aber zu wenig Emotionen bestimmt nicht.

    Köpfe rollen lassen kann man eher selten real, deshalb ist es dann auch deutlich was anderes, als eine Tätigkeit, ein Sport den man auch direkt ausführen kann, und weiß wie es sich anfühlt.

    Es gibt auf jeden Fall Spiele die deutlich leichter zu verkaufen sind.

    Ich weiß dafür aber ungefähr wie es sich anfühlt, Getreide anzubauen oder Schweine zu züchten. Das schlägt sich bei mir allerdings nicht im Spielgefühl für Agricola nieder.


    Blood Bowl ist ein ähnliches Genre und schafft das, was anscheinend? noch kein Fußballspiel geschafft hat. Ich kenne übrigens kein Fußballspiel, die Behauptung zieh ich jetzt hier aus dem Thread.


    Die Gründe müssen also irgendwo anders zu suchen sein. Spannend. Die These von Tom Werneck klemmt für mich deshalb, weil Spiele meistens nur ein Abklatsch der Wirklichkeit sind. Deswegen können sie aber trotzdem erfolgreich sein.

    Toadstool


    Argumentativ erstklassig ... passend zum Rest.


    Ich fasse zusammen:


    - Fußballfans spielen vorzugsweise keine Brettspiele

    - IT'ler und Inschenöre mögen vorzugsweise kein Fußball

    - Die Zahl der Fußball-Themen in diesem Forum hat eine bedeutende Aussagekraft über den prozentualen Anteil brettspielender Fußballfans in Deutschland (weltweit?)

    - Die Zahl der nahrungsmittelbezogenen Themen in diesem Forum belegt ganz eindeutig, dass Brettspieler nicht essen

    - Wer auf der Arbeit nicht über Dr. Who spricht, ist de facto ein Eurogamer

    - Wer auf der Arbeit über Fußball spricht, ist Ameritrash'ler

    - Warum ein Fußballfan überhaupt spielt (auch Ameritrash), ist nicht abschließend geklärt. Siehe Punkt 1. Belegende Studien werden gerade recherchiert

    - Wir schließen generell aus unserem persönlichen Umfeld und leiten allgemeingültige Thesen ab

    - Wer nicht ins Stadion geht, ist kein Fußballfan

    - Brettspieler sind Nerds

    - Nerds sind dämlich

    - Dieses Forum besteht aus überproportional vielen IT'lern und Ingenieuren, spätestens im persönlichen Umfeld

    - Um steile Thesen egal welcher Art zu untermauern, ist es besonders wichtig, den eigenen Berufsstand plus den der Mitspieler, Frauen, Freunde, Bekannte, Verwandte (1. bis 4. Grades) ... aufzuzählen. Das macht Eindruck


    Hab ich was vergessen?

    Ich finde das immer so geil, wenn verurteilt wird, das man aus dem persönlichen Umfeld auf die Masse schließt, und im selben Atemzug erwähnt, dass z.B. aber die Beobachtung, es spielen weniger Frauen ein Spiel wie #FireteamZero, falsch sein müse, da man ja selbst Frauen kenne, die es mögen... :lachwein:

    Lies seinen Beitrag lieber nochmal


    Edit: nächste steile These


    Fußballfan ist nur, wer auch ins Stadion geht. Huihuihui

    Wenn es als arrogant gilt, sich statt für Fußball eher für Dr. Who zu interessieren, dann stimmt deine Analyse zu 100%. Glückwunsch Mr Holmes, Sie haben den Fall gelöst.

    :kick:

    Meine hervorragende Analyse (Danke) bezog sich eher darauf, dass ich keinen Fußballfan kenne, der im Austausch über sein Hobby permanent seinen Berufsstand mit anführt.


    Und jetzt darfst du die IT'ler und Ingenieure hier im Thread (oder auch gerne im ganzen Forum) über unsere herausragende Suchfunktion gerne mal zählen.


    :sonne:

    Ich bin Hausfrau. Mein beschränkter Horizont schließt daraus nur eins:


    Dass IT‘ler und Ingenieure ziemlich arrogant sein müssen.


    Da es in meinem persönlichen Umfeld einen Schalke-Fan erster Klasse gibt (Gott möge seiner armen Seele gnädig sein), der zufällig Brettspiele spielt, kann das nicht umgekehrt auch für Fußballfans gelten. Heja BVB!


    Ines (persönliches Umfeld besteht aus Handwerkern, Pädagogen, Landwirten, IT‘lern, Facharbeitern, Schlusen, Bürokaufleuten, Umweltwissenschaftlern ... und lässt keine Rückschlüsse auf einen Zusammenhang zwischen Brettspielen und anderen Freizeitaktivitäten zu)


    Muss ich als Nicht-IT'ler jetzt nur alle cthuluiden Brettspiele verbrennen oder gleich alle? Grillanzünder 2.0 ... man will sich der Schublade ja anpassen

    Also aus meinem persönlichen Erfahrungen heraus stimme ich Sternenfahrer zu: in meinem Brettspiel Umfeld gibt es gehäuft Techniker, Ingenieure und IT'ler. Und da ist Fußball und Sport gemessen an der Gesamtbevölkerung eher ein untergeordnetes Thema.

    Hilf einem Nicht-Ingenieur mal auf die Sprünge, ich raff's nicht. Heißt das


    a) Ingenieure und IT‘ler haben an Fußball generell weniger Interesse?


    b) Fußballfans haben kein Interesse an Brettspielen?


    Was mich außerdem interessiert @all:


    Schließt ihr gerade von eurem persönlichen Umfeld auf die Gesamtbevölkerung? Oder gibt es irgendwelche statistischen Erhebungen, die das belegen?


    Falls persönliches Umfeld, will ich mich auch mal versuchen:


    In meinem persönlichen Umfeld gibt es viele Handwerker und Pädagogen. Die Handwerker haben weder an Fußball Interesse noch an Brettspielen. Die Pädagogen nur an Brettspielen.


    Ich schließe daraus:


    a) Handwerker haben keine Zeit für Interesse


    b) Pädagogen haben zu viel Zeit, verstehen aber die Abseitsregel nicht


    c) da die Fanmeile sowohl von Handwerkern als auch von Pädagogen besucht wird, wird in meinem Landkreis zu viel Alkohol konsumiert


    d) Es gibt einen Grund, warum ich nicht beim Statistischen Bundesamt arbeite


    :/:rolleyes:


    Könnte jemand so nett sein und mir den Zusammenhang zwischen Fußball und Brettspielen erklären?


    Was ICH hier die ganze Zeit unterschwellig rauslese ist:


    a) Fußball ist für die Nicht-Intellektuellen


    b) Brettspiele für die Intellektuellen

    Du schließt also von der Anzahl Brettspiele und Forenbeiträge zum Thema Fußball auf die Zahl der Fußballfans unter Brettspielern?


    Heißt das im Umkehrschluss, dass sich hier im Forum die Elite der Serienkiller, Kriegsverbrecher und Landwirte tummelt?