Das erste Vast ist bei uns sehr unterschiedlich angekommen. Mir hat’s ziemlich gut gefallen, ist es doch doch mal echt anders als der Rest im Schrank.
Allerdings gestaltete es sich in der Praxis als recht holprig. Trotz deutscher Übersetzung, ging unsere erste Partie stark darin unter, dass zwei von vier Spielern mit ihrer Rolle nicht klargekommen sind und so ein Start-Ziel-Sieg des Drachen den Spaß verdorben hat. Die Regeln als solche für jeden Char sind ja noch recht überschaubar, die Komplexität kommt dann mit dem Zusammenspiel. Wenn da nicht jeder rafft, worum es geht und wie man auch die Sekundärziele aushebeln kann, macht’s halt einfach keinen Sinn. Das bedeutet, man braucht wirklich eine feste Gruppe, die Bock hat, sich einzuarbeiten und sich über mehrere Partien zusammenrauft. Das hat nicht jeder und das sollte man aber berücksichtigen!
Die Stärken und Schwächen begreift man mMn erst nach 2 - 3 Partien, so dass die vierte oder fünfte anfängt so richtig Bock zu machen. Wenn die Mietspieler aber schon nach der ersten oder zweiten (Gnadenpartie) genervt die Hand heben, hat man ne Leiche im Schrank.
Ich habe es in unterschiedlicher Konstellation gezockt und das Ergebnis war:
- dauert viel zu lang, für das was man macht
- Ich checke es nicht
- Ungebalanced
- Supergeil
Am Anfang wirken bis auf Goblins und Drachen die Möglichkeiten fast schon beleidigend simpel. Das hat dann zur Folge, das man ewig wartet, bis diese Spieler ihren Zug gemacht haben um dann selbst in 15 Sekunden abzuhandeln. Das erschreckt so manchen. Die Goblins hatten sich bei einer Partie ständig verzettelt und der Drache hat sich einmal nur über seine Karten beschwert. Die Höhle beklagt sich über ihr „passives“ Spiel und die Kriegerin hat nur auf den Deckel bekommen
Man merkt also, ALLE beklagten sich, was wiederum eigentlich auf eine gute Balance hindeutet. MMn sollte jeder mit der gleiche Rolle zwei- drei mal spielen und danach erst ein Fazit abgeben. Meine dritte Partie sah erheblich anders aus, als die ersten beiden. War dann aber VIEL Arbeit in Sachen Erklärung meinerseits (über eine Stunde und ständig während der Partie) und VIEL Willen auf Seiten meiner Mitspieler.
Wenn man die Hürden nimmt, steckt ziemlich viel Potential in der Kiste
Zur zweiten Version möchte ich meinen, dass Leder Games offenkundig an der Kritik geschraubt haben, dass sich die Rollen doch recht stark unterschiedlich interessant spielen. Es scheint, dass die „Komplexität“ der einzelnen Chars besser abgestimmt ist.
Das Setting selbst ist natürlich eine Geschmacksfrage.
Meine wichtigste Frage wäre, inwieweit wieder eine deutsche Übersetzung bereit gestellt wird. Ich hatte die Übersichten für jeden Spieler laminiert und als Handout parat. Das hat doch schon sehr geholfen.