Beiträge von ravn im Thema „04.06.-10.06.2018“

    Die letzten zehn Tage gespielt:


    Hellapagos : In 7er-Runde ausprobiert und hat für das Genre erstaunlich gut funktioniert. Erst hatten wir noch genug Nahrung und Essen und dann kam zu plötzlich das Unwetter und wir hatten für sieben Gestrandete nur zwei Rettungsboote gebaut bis dahin. So begann ein erbarmungsloser Aussiebungskampf mit mehr Feuergefechten als Abstimmungen und am Ende konnten sich zwei Mitspieler retten. Spielte sich erst ruhig, fast schon zu geruhsam und dann brach das Chaos aus. Gefällt mir ausgesprochen gut, weil schlankes Regelwerk und die Details kommen über die Karten ins Spiel. Schön gemein interaktiv. Einzig der Stroh-Jute-Natursack ist Schrott, weil staubt wie Hölle und hatte bei mir schon etliche Löcher und aufgeplatzte Nähte vor der ersten Partie. Deshalb temporär ausgetauscht gegen Menara-Sack und zeitgleich reklamiert beim Verlag.


    Rajas of the Ganges : Immer wieder gut. In Viererrunde mit einem Erstspieler. Deshalb war klar, dass es eher ein Dreierduell werden würde. Ich versuchte eine schnelle Geldstrategie über Märkte und Fluss und wenig Geld ausgeben generell, um schnell den weiteren Arbeiter freizuschalten. Danach über Gebäude und erneut den Fluss auf Ruhmespunkte für den nächsten Arbeiter. Das Ende kam dann überraschend schnell, ich beendete die Partie, aber wurde dennoch überholt, weil ich das drohende Mitspielerpotential unterschätzt hatte. Immer wieder gerne. Mein Eurospiel-Highlight der SPIEL 2017.


    Menara : Ein kooperatives Bauprojekt auf einem eher wackligen Tisch mit begrenztem Platz. Eher ungünstige Rahmenbedingungen in Viererrunde, aber dennoch haben wir den - wenn auch leichten - Herausforderungslevel gemeinsam geschafft. Spielt sich spannend, weil man gemeinsam bangt und berät, wie man wo weiterbauen sollte. Kennt keine Downtime, weil man als Berater beim Mitspielerzug involviert sein kann. Einfacher Spielablauf, so dass wir uns aufs eigentliche Spiel konzentrieren konnten. Empfehlenswert, wenn man das Genre mag. Nicht davon abschrecken lassen, dass es wie Villa Paletti aussieht. Spielt sich ganz anders.


    Outlive : Erstpartie und deshalb auch etwas holpriger Einstieg, weil das Regelwerk fast schon überladen präsentiert in seiner Anleitung wirkt, der Spielablauf aber eher einfach ist. Man muss die Kernelemente nur erst einmal verstehen und auch vermitteln können. Danach lief es rund. Allerdings war Wasser knapp und es lagen nur schwierige Jagdtiere aus, so dass die erste Runde eher ein Rückschritt war und bei mir einige Leute verhungerten. Einmal ins Spiel gekommen und klargeworden, dass es hier ums Überleben geht und man schon gut seine wenigen Aktionen optimieren muss, damit man sich auch nicht selbst mit seinen Workern im Weg steht, begann die mühevolle Aufbauarbeit. Dabei belohnt das Spiel kaum und gefühlt kam ich nicht vom Fleck, besonders wenn durch erhöhte Strahlungswerte drohen, dass die Überlebenspunkte wieder aufgefressen werden am Spielende.


    Decrypto : In zwei verschiedenen Runden gespielt und das 2er-Team hat immer gegen das 3er-Team gewonnen. In beiden Runden. Anscheinend ist Teamabsprache doch nicht besser und optimaler, wenn sich der Verschlüsseler auf einen einzigen Teamspieler einstellen kann mit seinen Hinweisen. Trickreiches Wortspiel und schöne Mischung aus Linq und Codenames, das bestens in kleiner 4er-Runde funktioniert. Mit mehr als 3 Spielern pro Team würde ich aber eher etwas anderes spielen wollen, aber da gibt es dann ja Codenames oder WordSlam. Somit gute Ergänzung im Genre.


    Terraforming Mars : Standardspiel ohne Erweiterungen zu fünft mit Konzernen. Ich setzte auf Titan und Weltraumprojekte und baute ebenso schnell mein Geldeinkommen aus. Zudem in zweiter Runde schon die Raumflotte nutzen können und somit einen sicheren Siegpunkt pro Runde bekommen. Allerdings hatte ich zu wenig Karten gebaut, die bei Mitspieleraktionen wirkten und Vorteile brachten. Warum ich Haustiere nicht ausgespielt habe, obwohl danach massenweise Städte gebaut wurden, weiss wohl niemand. Einen Meilenstein per dritter Stadt gesichert und die Einkommenswette platziert. Da wurde ich allerdings im Endspiel überholt, so dass nur ein geteilter zweiter Platz dabei heraussprang und ein Mittelfeldplatz auf der Siegpunktleiste. Demnächst muss ich wirklich mal das Drafting ausprobieren.


    Powerboats : Schnell zu spielendes Rennspiel. Allerdings wiederholen sich die Zugarten mit der Zeit zu sehr und drei volle Rennen können in Fünferrunde fast schon überlang werden. Wer zudem einen Fehler macht, fährt nur noch hinterher und kann das aktuelle Rennen fast abschenken oder auf Mitspielerfehler hoffen. Gerade bei Erstspielern ist fast schon klar, dass die ihre Manövrierfähigkeit überschätzen, selbst mit Hinweisen und Tipps. Kenne ich ja auch selbst. Wenn man dann mal den Bogen raus hat, wie man am besten Würfelkombinationen aufbaut und wie welche Kurven fährt, ist es fast nur noch Rechnerei. Bin unentschieden, ob mir das Spiel immer noch gefällt. Eventuell nach die Neuauflage im Weltraum einige Ecken und Kanten ausgebessert?


    Top That : Kleines Spielchen auf schnelle Mustererkennung und Umsetzungsreaktion. Also Kinderspiel empfehlenswert, schon alleine wegen des Kaninchens, den man aus seinem Zylinder zaubern und ebenso verschwinden lassen kann. In gemischten Runden oder reinen Erwachsenenrunde empfehle ich eher Go Go Gelato.