Vielleicht ist die Einteilung einfach nicht mehr zeitgemäß, weil nicht mehr präzise genug?
Irgendwelche Einteilungen (wie hier: Euro und AT) wird es immer geben, solange es den Bedarf gibt, eine bestimmte Richtung kurz und knapp mit einem Schlagwort zu benennen. Dieser Bedarf ist eigentlich immer da, wenn man über irgendein Thema (hier: alle Spiele auf dem Markt) in einer Gruppe reden will, in der es Anhänger unterschiedlicher Richtungen gibt. Diese AT/Euro-Einteilung funktioniert ja auch halbwegs, solange man das nicht allzu dogmatisch sieht.
Vernünftige Menschen werden immer zumindest interessiert über den eigenen Tellerrand schauen, und weil das hier auch die Spieleautoren tun, allein schon aus professionellem Interesse, fließen Euro-Einflüsse ins AT-Subgenre rein und umgekehrt.
Das halte ich, mit Verlaub gesagt, für Humbug. Jedes gute Spiel vermittelt dem Spieler unabhängig vom Gewinn ein Erlebnis. Bei Eurospielen ist das oft das Gefühl, etwas erreicht zu haben, z.B. in der Form, etwas aufgebaut zu haben, oder knifflige Probleme gelöst zu haben, oder ein großes Ziel wie etwa die Besiedlung des Mars erreicht zu haben. Und genauso muss auch jedes Spiel so spannend sein, dass es dem Spieler nicht egal ist, ob man das Spielziel erreicht oder nicht. Erlebnis ohne Gewinnen als Ziel wäre doch nur sinnloses Rumdaddeln. Es ist doch auch dem AT-Spieler nicht egal, ob ihn die Zombies fressen!