Bei mir steht der Spielspaß im Vordergrund, Begrifflichkeiten sind Nebensache.
Ich bin mir sicher, dass du das nicht so meinst, aber bei mir kommt es etwas so an, dass du dich darüber amüsierst, dass wir uns über diese Begriffe unterhalten und es als überflüssig empfindest. Falls der Eindruck doch stimmt, frage ich mich nur, wie du dir vorstellst, dass Diskussionen hier funktionieren sollen, wenn wir nicht mal szenetypische Begriffe untereinander abklären, bzw. was dich hertreibt, wenn du an Diskussionen über Spiele kein Interesse hast.
Das ist jetzt schon ziemlich OT, aber sei's drum:
Wenn mir persönlich die hier diskutierten Begrifflichkeiten nicht wichtig sind, heißt das weder, dass ich mich über die Diskussion amüsiere, noch dass ich an Diskussionen über Spiele nicht interessiert bin. Es heißt nicht einmal, dass ich keine eigene Vorstellung davon habe, was diese Begriffe für mich bedeuten.
Ich halte es auch nicht für einen verfehlten Diskussionsbeitrag, wenn ich herausstelle, dass bei der Beschäftigung mit Spielen für mich der Spielspaß klar im Vordergrund steht und Begrifflichkeiten da genauso klar nachrangig sind.
Wenn sich in diesem Thread ein paar wenige Leute (29 bislang) über Begriffe unterhalten, ist das gut und schön. Diese 29 werden dann vielleicht auch künftighin genau wissen, was wer meint, wenn er welchen Begriff verwendet.
Fasse ich mal "kreative Tätigkeit" als "Kunst" im weitesten Sinne zusammen, komme ich im Alter eher auf das zurück, was ich schon als junger Mensch gedacht habe: Für mich ist wichtig, ob ich ein Bild "schön" finde, ob es mir etwas sagt; es ist mir völlig schnuppe, ob es wirklich Kunst ist und warum und von wem es gemalt ist. Musik hat für mich etwas mit durch Klänge transportierter Emotion zu tun; warum die Musik jetzt im künstlerischen Sinne gut ist, oder nicht, interessiert meine berührte Seele nicht. Ob man meine Lieblingsmusik wirklich "Celtic" nennen kann, danach fragt mein Herz nicht. Das ist bei Spielen, von denen ich auf emotionaler und thematischer Ebene angesprochen werden will, nicht anders.
Trotzdem kann man über Begriffe natürlich diskutieren.
Drum:
Eurogame:
Ist für mich abstraktes Optimieren. Nur Mechanik. Themenfrei (ein in Wahrheit nur übergestülptes Thema ist keines). Seelen- und leblos. Da kann man durchaus Spaß dran haben wie auch an reiner Logik. Mich lässt es kalt.
AmeriTrash:
Diesen Begriff mag ich schon wegen seines Wortbestandteils "Trash" nicht. Wird der Begriff in irgend einer Form als Abgrenzung zu Eurogame benutzt, hat er für meine Ohren etwas Hochnäsiges, weshalb ich ihn nicht verwenden möchte, egal wie eingeführt er sein mag.
Ich möchte den Begriff dann doch lieber mit "Thematisch mit Zufallskomponente" ersetzen. Damit meine ich Spiele, die ein Thema haben, Fantasy, Science Fiction, Geschichte, was auch immer, und die dieses Thema so weitgehend wie nur irgend möglich in ihrer Mechanik umsetzen.
Das allein beschreibt es aber nicht. Auch Zufall/Glück gehören dazu. Ebenso das Fehlen 100%iger Planbarkeit.
Die reinsten Eurogames sind vielleicht die meisten Feld-Spiele. Habe ich mal sehr gemocht, mittlerweile nicht mehr.
AmeriTrash? Gibt's das in Reinform überhaupt? Ist der Begriff nicht eher dahin verwässert, dass er alles meint, was nicht nur abstraktes Optimieren, null Zufall, 100%ige Planbarkeit ist?
Mir helfen diese Begriffe wirklich gar nicht.