Beiträge von ravn im Thema „28.05.-03.06.2018“

    Mal nachgereicht, weil ich über das Spiel ansonsten hier nix gelesen habe:


    Mutabo : Schon vor einigen Wochen im Rahmen des AllGames-Sommerfestes gekauft, aber bisher kam es nicht aufm Tisch. Braucht eben schon so 5 oder besser 6 Mitspieler, damit das Spielprinzip tragen kann. Der Schachtelaufdruck "superlustiges Partyspiel" schien zudem einige potentielle Spielrunden abgeschreckt zu haben. Gestern im Rahmen einer entspannten Fünferrunde dann spontan aufgetischt und losgespielt.


    Das komplizierteste an dem Spiel sind wohl die Knickregeln der beiliegenden A4-Vordrucke - mal nach vorne, aber an der gepunkteten Linie bis zur gestrichelten Linie und dann nur noch nach hinten knicken? Egal, haben wir auch so irgendwie hinbekommen. Weil wichtig ist eigentlich nur, dass die folgenden Mitspieler immer nur den letzten Abschnitt des Blattes sehen können.


    Im Kern ist es "Stille Post Extreme", nur dass wir keine einzelnen Begriffe zeichnen, weitergeben, raten, weitergeben und erneut zeichnen und erneut raten. Stattdessen liegen zwei Kartenstapel mit Anfangsphrasen und Endphrasen bei. Auch jeder Karte mehrere davon zur freien Auswahl. Jeder bekommt so ein Kartenpaar zufällig und darf sich eine beliebige Phrasenkombination aussuchen. Zum Beispiel: "Die Wurst im Schlafrock ... taucht zum versunkenen Schiff". Ergibt keinen Sinn, wird auch in der Realität so niemand im Alltag sagen und genau deshalb war ich arg skeptisch, ob das Spiel überhaupt wird funktionieren können. Weil durch die Phrasenkombinationen ist im Prinzip alles möglich. Das kann ein "fliegendes Leuchtwürmchen" sein oder eben auch eine "Biene ... mit Durchfall". Liegt also alles im Auge des Zeichners und Raters.


    Da wir mit Bleistiften auf A4 breite Spalten malen, ist der Platz zwar weiterhin begrenzt, vor allem in der Höhe, aber durch die dünne Schreibspitze sind nun wesentlich detailreichere Zeichnungen im Vergleich zu den Folienstiften von "Stille Post Extreme" möglich. Zeitbegrenzung oder Punkte gibt es zudem nicht. Was bei uns bestens geklappt hat und zu einem entspannt-lustigen-skurillen Spielerlebnis geführt hat. Schon erstaunlich, was man alles in den Zeichnungen sehen kann, wenn es keine Sinnbegrenzungen gibt. Bei "Stille Post Extreme" war hingegen stets klar, dass abwegige oder kompliziertere Begriffe immer weit weg vom Ausgangsbegriff waren. Hier bei Mutabo ist alles möglich und kann richtig sein. Ein Rockstar, der in einem Weinglas lebt? Warum nicht!


    Das Umklappen der einzelnen Zeichnungen und Rateversuche hat mir bei "Stille Post Extreme" aber besser gefallen. Da war bei der abschliessenden Auflösung der Überraschungsmomemt Schritt für Schritt grösser. Bei Mutabo kann man kaum (oder wir haben schlicht falsch gefaltet) einzelnd Zeichnung für Rateversuch von oben nach unten aufklappen in der Auflösephase, wenn wir uns die Entwicklung der Phrasen zusammen anschauen. Wir haben das Blatt aufgefaltet und sind die Zeichnungen und Rateversuche von oben nach unten einfach durchgegangen. Ging auch.


    Mein Fazit: Tolles Spiel und eine gelungene Variante von "Stille Post Extreme". Braucht allerdings eine Spielrunde, die solche kreativen Wort-Zeichen-Spiele mag und da keine Ablehnung zeigt, wenn da fast schon zu plakativ "superlustiges Partyspiel" auf der Schachtel steht. Im Zweifel seine Gruppe ein wenig überrumpeln, einfach losspielen und nicht grossartig zu viel über das Spiel im Vorfeld erzählen. Eine Runde dauert eh kaum länger als eine viertel Stunde und ob man dann weiterspielen mag, kann man dann immer noch sehen und gemeinsam entscheiden.