Wir haben gerade unsere Partie hinter uns und ich muss sagen, ich bin etwas... entsetzt Wie kann man bei so vielen anderen guten Spielen sowas als sein Lieblingsspiel küren?
Die Regeln sind trotz des aufgeblasenen Regelwerks wirklich überschaubar. Interessanter Weise endete das Spiel bei uns fast genau so, wie es begonnen hatte. Jeder hatte 3-4 Länder, nur die Anzahl der Burgen wechselte des öfteren dezent. Haus Martell gewann dann mit Abstand weil dort unten einfach niemand reinstechen konnte. Stark, Baratheon, Greyjoy und Lannister waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt und der Weg außen herum wurde dann von Tyrell dicht gemacht, sodass Martell niemand mehr erreichen konnte. Allerdings haben Tyrell und Martell dann versucht, das Ding unter sich auszumachen. Immer wenn die Häuser weiter nördlich einen Vorstoß wagten, wurde Stark wieder... stark und alles fiel wieder zurück. So zog es sich wie Kaugummi und fühlte sich tatsächlich an, als wäre es Risiko und Martell hätte sich Australien geangelt. Lannister, Greyjoy und Baratheon waren zu schwach, um gegen Tyrell und Martell, die die erste Hälfte des Spiels blöde zusammengespielt hatten, anzukommen. Und stark kam nicht an ihnen vorbei, ohne sie auf 2-3 Länder einzudampfen - wogegen sie sich natürlich gewehrt haben (und was auch eigentlich versucht wurde zu vermeiden).
Darüber hinaus ist mir einmal der Kragen geplatzt, weil Tyrell und Martell auch noch ein reales Päarchen sind. Ein Nicht-Angriffs-Pakt ist ja OK, aber sowas wie...
Er: "Ich muss dich jetzt angreifen, weil es nicht anders geht. Aber unser Bündnis bleibt doch bestehen, oder?"
Sie: "Ja OK, ich spiel dann keine starke Karte, dann kann ich mich zurückziehen und spare mir im nächsten Zug eine Bewegung. Aber spiel keine Schwerter, ja?"
...geht einfach gar nicht. Sich über mechanisches abzusprechen finde ich bei so einem thematischen Spiel nicht OK. Das "Kampfsystem" hat mich dann auch nicht gerade umgehauen. Die Karten - eigentlich alle Karten im Spiel - sind in zu kleiner Anzahl dabei um spannend zu sein. Die Kampfkarten hat man nach 5 Runden gesehen und da die Ablagestapel offen sind, weiß man schon sofort wann man wo verloren hat, noch bevor man die Karten zieht. Das mag schön strategisch und berechenbar sein, aber es ist für mich das Gegenteil von Spannung. Vielleicht wird das mit Schlachtenglück doch besser...
Für mich fühlte es sich an, wie ein zu langes, aufgeblasenes Risiko auf einem viel zu kleinen Brett