Beiträge von ytsemike im Thema „Sammeln versus Spielen (hier: Der Ringkrieg AE/CE)“

    Also, ich kann ja nur für mich sprechen und vielleicht sehe ich das auch alles zu nüchtern, aber ich empfinde Preise, die sich am Markt bilden, auch wenn sie mir nicht leisten kann oder will, nicht als "unfair", auch nicht "gefühlt" ... da müsste ich ja jeden Tag niedergeschlagen sein, weil ich mir auch heute wieder keinen Porsche oder die schicke Stadtvilla kaufen kann ... :king2:

    These: der Kapitalismus macht unglücklich ;)


    Aber da ich gerade kein Popcorn zur Hand habe, fangen wir jetzt nicht an zu diskutieren :)

    Ich habe nicht gesagt, dass der Marktmechanismus an sich unfair ist. Ich kenne das Prinzip von Angebot und Nachfrage auch.

    Das ist das letzte Mal, dass ich einem relativ neuen Threadersteller gegen die Unknowns-Goldwaagenfraktion zur Seite stehe... Verschreckt doch mit eurer kleinkarierten Wortklauberei, wen ihr wollt...

    Danke für's zur Seite stehen :) Hab vorher ja schon länger hier im Forum mitgelesen und hatte durchaus schon den Verdacht, dass das hier ausarten könnte ;)

    Gegenfrage, Maik: Wenn du Eigentümer von einen Artikel XY bist, und du ihn nicht (mehr) brauchst, gibts du ihn dann für den Ursprungspreis ab, oder zu dem Preis den man am Markt aktuell bereit ist dir dafür zu zahlen? Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte einfach mal, dass die wenigsten hier finanziell völlig unabhängig sind ... (keiner hat hier einen Goldesel) :pardon:

    Berechtigte Frage und ehrliche Antwort: Ich würde keinen Wucherpreis verlangen. Habe das ja im ersten Post geschrieben, meine Fußballkarte hätte ich früher schon oft deutlich teurer weiterverkaufen können, habe ich aber nicht getan. Wobei ich mich hier nicht als Moralapostel hinstellen will, bin auch nur ein Mensch. Ich verkaufe relativ wenig bzw. fast nichts online. Am liebsten verschenke ich die Sachen oder gebe sie gegen einen kleinen Preis ab, besonders wenn es Leute aus dem Bekanntenkreis sind.

    Also, ein fairer Preis ist doch (in diesem Umfeld) immer der, der bei einem Verkauf Zustande kommt (sei es über eBay oder über private Verhandlungen).

    Wenn der Käufer dem Verkäufer z.B. 700,- Euro für die CE bezahlt, und er erhält alles wie beschrieben (Zustand, vollständig etc.) dann ist das doch fair? Oder verstehe ich die Frage nicht?

    Da hast du schon recht, es ist natürlich ein fairer Deal, wenn man eine Ware zu bestimmten Konditionen anbietet, der Käufer und Verkäufer sich einig werden und jeweils ihre Pflicht erfüllen (Bezahlen bzw. Liefern der Ware im beschriebenen Zustand).

    Ich verstehe auch, warum manche Dinge für deutlich mehr Geld veräußert werden, als sie tatsächlich wert sind - wenn sie z.B. eine ideele Bedeutung haben und man sich nur schwer trennen kann (was weiß ich, der Schmuck der verstorbenen Lieblingstante z.B.).


    Ich beziehe mich mit "fair" eher auf Folgendes:

    Da gibt es jemand, der zwei oder mehr Exemplare des Spiels hat. Beide hat er für den damaligen Ausgabe-Preis erworben, plus Porto und ähnliches. Eins der Exemplare liebt er, spielt er, schaut es sich gerne im Regal an oder besitzt es einfach, weil es ihm gefällt es zu besitzen - dementsprechend würde er es nie zum Originalpreis einfach weiterverkaufen. Vollkommen klar und nachvollziehbar, würde ich auch so machen.

    Aber was ist mit dem zweiten Exemplar oder gar dritten Exemplar. Das liegt rum, verfällt mit der Zeit, niemand spielt und beachtet es - aber es gibt Interessenten, die nichts lieber tun würden, als es zu spielen und zu beachten. In dieser Konstellation fände ich es fair, wenn man sich von seinem zweiten Exemplar trennen würde. Ein fairer Preis wäre für mich dann der Preis, für den ich es insgesamt erworben habe, plus Porto und Versand, plus noch eine Pauschale für den Aufwand der Lagerung und der Kaufabwicklung. D.h. wenn jemand die AE für insgesammt 400 Euro gekauft hat, dann läge der "faire" Preis für mich bei 500 Euro. Hinzu kommt ja noch das Gefühl, dass man jemandem auch eine große Freude bereitet hat, mit einer Sache, die man selbst ohne Probleme entbehren kann und nicht mehr braucht. Gerade im Blick darauf, dass man von einer Spiele-Community spricht und sich ja eigentlich wohlgesonnen gestimmt ist, könnte man das ja machen.

    VIelleicht bin ich da aber auch zu sehr Christ :)

    Danke für eure ganzen Kommentare und die rege Diskussion!


    Mike

    Hallo in die Runde,


    ich habe da etwas, das mich schon länger umtreibt. Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Exemplar der Anniversary oder Collector's Edition des Ringkriegs. Ich liebe dieses Spiel und ärgere mich total, dass ich weder bei der einen noch bei der anderen Edition zugegriffen habe.

    Jetzt schaue ich mich auf ebay und andernorts um und sehe Preise von 1500 Euro und mehr. Da frage ich mich a) werden diese Summen tatsächlich bezahlt – also hat jemand wirklich schonmal so viel Geld beim Wiederverkauf bekommen und b) warum sitzen die Teile noch originalverpackt im Regal? Will denn niemand damit spielen?


    Also ich persönlich fände es großartig, mit den komplett bemalten Figuren zu spielen und es ärgert mich, dass vielleicht noch dutzende Exemplare dieses grandiosen Spiels irgendwo vor sich hingammeln – unbenutzt und unbespielt! Kennt ihr dieses Gefühl? Hattet ihr ähnliche Erlebnisse?


    Klar, ich verstehe die Logik hinter Sammlerstücken und ich verstehe auch, dass es Leute gibt, die das als Geldanlage sehen – okay. Aber jeder, der sich dieses Spiel gekauft hat, muss doch mindestens ein Brettspielverrückter sein und damit mehr, als einfach nur ein Kapitalanleger, dem es völlig Wurscht ist, womit er Gewinn macht. Lässt es die Leute vollkommen kalt, dass andere Brettspielverrückte leer ausgehen? Bei einem Spiel, von dem sie vielleicht sogar ein zweites oder ein drittes Exemplar haben und es einfach zu einem fairen Preis weiterverkaufen könnten? Ich habe da immer das Bild vor Augen, dass in zwanzig Jahren die Kinder oder Enkel das Haus ausräumen und sich denken „ach guck mal da, der alte Spiele-Schrott von Opa, weg damit!“. Das wäre mal eine Verschwendung…


    Kleine Anekdote aus dem Fußball: Ich musste ab und an schon mal eine Karte meines Lieblingsclubs verkaufen, weil ich nicht zum Spiel konnte. Okay, von einem Bayern-Fan würde ich vielleicht drei Euro Aufschlag nehmen, aber hallo, jedem Fan meines Vereins stelle ich genau das in Rechnung, was mich meine Karte gekostet hat. Will damit sagen: Wenn jemand noch ein Exemplar hat, das er nicht mehr benötigt, dann kann man es doch fair verkaufen und sich darüber freuen, dass sich jemand freut.

    Bin ich naiv? ?


    Mike