Beiträge von fjaellraeven im Thema „Sammeln versus Spielen (hier: Der Ringkrieg AE/CE)“

    Harry2017 Ich verstehe deinen Punkt und ich habe doch auch gar nicht gesagt, dass es verwerflich oder schlechter ist als mein Standpunkt . Der Satz spiegelte nur meine Meinung wider. Wie man vorgeht muss jeder mit sich selbst ausmachen und beide Seiten sollten zu verstehen sein. Während die eine eher ideell ist, hast du bei der anderen auch einen Verdienst und damit eine "wirkliche" Berechtigung für dein Handeln.


    Yakosh-Dej Auch deinen Punkt würde ich unterschreiben. Backst du keine Kickstarter, sondern kaufst die gebackten Spiele nach der Auslieferung, dann bezahlst du zwar mehr, aber dafür kaufst du auch die schlechten Spiele nicht, die du backen, aber sowieso nicht spielen würdest. Im Mittel bezahlst du pro gutem Spiel, was wirklich auf den Tisch kommt, wahrscheinlich nicht mehr wenn du dir die guten Spiele nach deren Auslieferung mit Aufpreis X kaufst.


    Harry2017  Yakosh-Dej Es kommt auch vor, dass man vor der Auslieferung das Interesse am Spiel verliert und es verkauft. Es ging mir auch eher um die Personen, die nicht ein zweites, sondern 10 Exemplare bestellen und zum Beispiel die "Zombicide"-Helden danach einzelnd auf eBay für jeweils 10€+ verkaufen. Wenn du ein Spiel bestellst und ein zweites verkaufst, was dein eigentliches Exemplar gegenfinanziert, dann kannst du glücklich sein. Einen kleinen Aufpreis verstehe ich auch, aber nicht das Vielfache. Das ist aber wieder meine persönliche Einstellung dazu.


    Wenn jemand das doppelte bereit ist zu zahlen, dann ist der Preis angemessen. Der Verkäufer freut sich über das Geld und wie Harry2017 sagte, ist auch der Käufer meist glücklich. Wäre es ihm das Geld nicht wert gewesen, dann hätte er es ja nicht kaufen müssen. Die Diskussion hatten wir aber schon an anderer Stelle zur Genüge. Es geht nicht um Richtig oder Falsch und ich bin auch weit davon entfernt, dass ich andere aufgrund ihrer Einstellung zur Thematik beurteile. Jeder kann es so halten wie er es möchte, solange es für ihn/sie selbst der "richtige" Weg ist.

    Für mich ist der Anreiz bei Kickstarter der, dass ein Spiel entstehen kann, welches sonst nicht auf den Markt gekommen wäre.


    Der Gedankengang ist auch heute noch zulässig, nur verblasst die eigentliche Intention der Plattform im Scheinwerferlicht der großen Unternehmen. Viele kleine (und auch große) Unternehmen verwirklichen auch noch heute ihren Traum, sammeln Geld für eine Neuauflage oder die Umsetzung ihres Spieles. Manche Ideen sind so absurd (riesige Miniaturen, tolles Material, nischige Spiele,...) , dass sie nur auf diese Weise entstehen können.


    Ein Zombicide hätte es nicht nötig finanziert zu werden, da es sowieso im Retailmarkt aufschlägt. Hier ist der Reiz nicht das Mithelfen beim Entstehen von etwas, sondern das Wissen, dass man nur im Zeitraum der Kampagne ein "Schnäppchen" machen kann und exklusive Sachen erhält. Während manche sich aus spielerischer Sicht über die Extras freuen, kaufen andere sie im Wissen, dass diese Sachen auf dem Sekundärmarkt hoch gehandelt werden.


    Das von Sternenfahrer angesprochene "Rising Sun" ist auch hier auf dem Markt für 200€ weggegangen. Bedenkt man, dass der Einsatz 100€ waren, dann hat man durch einen Klick und etwas Warten einen schönen Profit erzielt. Bei der CE verhält es sich eben genauso. Eine begrenzte Stückzahl steht einer großen Nachfrage gegenüber. Den Preis kann man da fast frei festsetzen und wenn die erste CE für 600€ verkauft wurde, dann setzt der nächste sie für 650€ rein und probiert sein Glück. Wird sie verkauft, dann schraubt sich der Preis eben noch weiter nach oben und da der dritte Anbieter die 650€ wohl kaum unterbieten wird, ist durch einen Verkauf der marktgerechte Preis um 50€ gestiegen.


    Ich persönlich finde das Backen von Kickstartern/kaufen von limitierten Sachen und das direkte Wiederverkaufen nicht gut. Deswegen ist es aber nicht falsch oder schlecht. Manche Leute kaufen nur Sachen die sie brauchen und benutzen, andere kaufen immer zwei Artikel auf einmal, da man dann Ersatz hat und die anderen kaufen etwas was sie selbst nicht, dafür aber andere brauchen, dementsprechend suchen und dafür über dem Einkaufspreis bezahlen.


    Letztendlich habe ich aber den Spaß aufgrund des Spiels und nicht wegen des Materials. Wenn mich ein Spiel so in seinen Bann zieht, dass ich über ein Upgrade der Komponenten nachdenke, dann gibt es da Unmengen an Varianten. Angefangen von schönen Pokerchips als Geldersatz, über das Verwenden von Glas/Acryltokens anstelle von Pappmarkern oder das bemalen der Minis. Kickstarterexklusives verpasse ich vielleicht, in vielen Fällen sind sie aber ein Verkaufsargument ohne Mehrwert. Sie machen das Spiel teilweise sogar umständlicher (mehr Minis und aufgeblähter Unterhalt) oder stören die Balance (z.B. einige der "Blood Rage" Monster).


    Stellst du dir die Materialien selbst zusammen und investierst Zeit, dann gibt es viele Möglichkeiten und das Spiel wird dadurch tatsächlich besser, da es zu dir passt und dein Spiel wird. Fehler gehören auch dazu. Ein hässlicher Uruk-hai bekommt dadurch eine Geschichte und du kannst erzählen, wie du ihn aufgrund der Wahl des falschen Top-Models auf das Cosmopolitan Cover in den Farbtopf hast fallen lassen.