Beiträge von Harry2017 im Thema „21.05.-27.05.2018“

    Gestern gabs mal wieder ne Spielerunde in unserer Gruppen-Anfangskonstellation mit Kinsa , Staublunge, Sansirion und mir - Geeinigt haben wir uns auf #Yokohama und #Pulsar2849 und ich war ziemlich neugierig, denn Yokohama schien mir als aufstrebendes Istanbul-Derivat recht interessant und über Pulsar habe ich viel Gutes hier lesen können...


    Yokohama

    Was ein Spielbrett - Zunächst einmal Information-Overload hoch 10, Symbole wohin man sieht. Nach der Erklärung und der ersten Runde hat es aber Klick gemacht und die Spielzüge gehen halbwegs locker von der Hand. Spielt sich wirklich wie ein deutlich aufgebohrtes (nicht -blähtes) Istanbul mit ein paar weiteren Kniffen und verliert vergleichsweise schnell den Schrecken, den das Spielbrett im ersten Moment verbreitet.


    So gings für uns fröhlich kreuz und quer übers Spielbrett. Das Spiel bietet wirklich viele verschiedene Wege, die aber nicht in einer Einzeloptionsflut enden, sondern sich eigentlich recht schön und sinnvoll zusammensetzen. Auch schön, dass man "seinen" Weg halbwegs für ein paar Züge im voraus planen kann, solange ein Mitspieler nicht genau zum falschen Zeitpunkt das Plättchen blockiert. So ist man auch recht interessiert an den (kurzen/schnellen) Spielzügen der Mitspieler und grübelt zumindest nicht komplett nur stur vor sich her.


    Schlussendlich hat sich Kinsa recht deutlich absetzen können. 2 Kritikpunkte habe ich jedoch: Zum einen scheint die Straßenbahn (Beamfunktion) richtig genutzt gefühlt ein Killer zu sein, zum anderen gibt es hier gefühlt einen der (für mich) dümmsten Tiebreaker der Spielgeschichte: Wer näher am Startspieler sitzt, gewinnt...In unserem Fall hätte das an der Rangfolge zwar nichts geändert, aber hätten Julia und ich die Plätze getauscht, hätte die Differenz von mir (3.)zum Olli (2.) nur einen Punkt betragen - Das ist mir irgendwie zu wahllos und könnte mich als Spieler unzufrieden machen, wenn es wirklich einmal spielentscheidend wäre. Man ist ja ja als letzter Spieler ja oft schon eh irgendwie gebeutelt...


    Fazit:

    Schönes Spiel und genau der richtige "Aufstieg" von Istanbul. Die Optik ist vielleicht in der Gesamtheit etwas wirr und überladen, jedes Tile für sich betrachtet ist aber eigentlich recht schön designed. Viele Einzel-Optionen, die aber alle irgendwie zu einigen wenigen Großstrategien zusammenhängen machen das Spiel nicht beliebig, sondern geradlinig und überschaubarer als man Anfangs meint. Trotzdem ists für mich in Summe halt einfach n weiteres komplexes Eurogame, dafür aber eines der Besseren - Spiele ich gerne irgendwann mal wieder mit, muss aber nicht die nächsten Wochen sein :)


    Pulsar 2849

    Darauf war ich echt gespannt und hatte mich doch wirklich drauf gefreut. Hatte bisher nur halbwegs oft gelesen, dass das ganz gut sein soll - Konnte mir aber nicht viel drunter vorstellen (so tief habe ich mich dann doch nicht informiert). Nach der ausufernden Yokohamasymbolerklärung gab es nun eine noch ausuferndere Pulsareinzeloptionserklärung, die mich irgendwann nur noch nicken ließ - Ich hab währenddessen schon gemerkt: Das wird heut für mich nix mehr, mir too much als zweites neue-erlerntes Euro-Knobel-Spiel. Erinnerungen werden an den Heini wach, der sich direkt nach der Cry Havoc Erklärung im Spieleclub aus den Staub gemacht hat - Anerkennend muss ich nun sagen: Der Mann hat Eier - Ich blieb sitzen und musste da nun durch, neugierig war ich trotzdem ja schon irgendwie....Hatte gehofft, das wird sich wie bei Yokohama nach der ersten Runde in Luft auflösen - Pustekuchen!


    Was wir hier haben ist eine Masse an Einzeloptionen, die sich zu einem Siegpunktesalat zusammensetzen. Es gewinnt der, der schnell die beste Siegpunktoption aus der Masse an Möglichkeiten identifizieren kann. Wo ich bei Yokohama die Einzeloptionen noch sinnhaft zu einem roten Faden zusammensetzen konnte und mich die Züge der anderen interessieren (könnten ja was verbauen), hab ich den roten Faden hier nicht finden können oder wollen. Auch die Züge der anderen waren mir halbwegs egal: Es gibt soviele Optionen, es ist mir egal, ob mir einer was wegschnappt...mach ich halt erstmal was anderes. 2-3 Runden-Vorausplanung gibt es eher in Ansätzen, denn man muss schauen welche Würfel man überhaupt bekommt.


    Fazit:

    Ich weiß nicht ob es daran lag, dass es das zweite tiefe Eurogame des Tages war, oder am Spiel selbst - Mir war das jedenfalls zuviel und ich spielte ähnlich wie damals bei Viticulture direkt nach Lorenzo mit einer Mischung aus Desinteresse und Geschafftheit vor mich hin - Meine Platzierung war mir egal. So hab ich diesmal den letzten Platz einheimsen können - Who cares :) Das soll nicht heißen, dass das Spiel schlecht sei - Ich erkenne sogar, dass es für diese Art ganz gut ist - Aber ich bin dafür nicht der richtige Spieler.


    Fazit des Abends:

    Für diese Wettbewerbs-Siegpunktrasereien entwickle ich zu wenig Ehrgeiz. Ich spiele die Spiele gerne einmal mit, um das Spiel über das soviel geredet wird auch einmal selbst zu erleben, brauche es dann aber entweder etwas länger nicht mehr (Yokohama) oder auch gerne nie wieder (Pulsar). Mein Wettbewerbsgen ist da zuwenig ausgeprägt - Ich brauche keinen Sieg, sondern möchte eher gemeinsam mit der Gruppe etwas erleben. Dabei muss oder soll das garnicht Coop sein, ich messe mich gerne in Erlebnis-Crawlern wie The Others oder Descent mit den anderen als Dungeonmaster und rassle wortreich mit den Säbeln oder versuche mein Volk gegen andere Völker in 4x Erlebnis-Spielen zum Sieg zu bringen, aber beim gegeneinander "Knobeln" geht mir einfach meistens keiner ab. Paar Ausnahme gibt es dazu, aber zumindest Pulsar gehört da wahrscheinlich nicht zu :) Ich war richtig geschafft nach der Runde und echt KO.