Beiträge von Brandigan im Thema „21.05.-27.05.2018“

    Heute auf dem Spielewahnsinn 3 für uns neue Spiele testen können.


    1. "#Fuji", ein Prototyp bei Feuerland. Der Fuji bricht aus, die Lava droht uns zu zernichten. Meeple+Zelt befinden sich irgendwo am Berg, ein mit variablen Mustern aufgebauter Plan weist den Weg ins rettende Dorf. Das Ganze verläuft Koop, wenn also einer stirbt (keine Lebenspunkte mehr oder in der Lava verreckt), haben alle verloren. Jedem stehen 5 Würfel mit rot-blau-grünen Seiten und den normalen Würfelzahlen zur Verfügung. Die Gebietsplättchen, auf denen wir uns bewegen, haben jeweils unterschiedliche Anforderungen: alle 3er und 6er zählen, oder alle ungeraden, roten Würfel, alle blauen 2er und grüne 4er usf.


    Wir können uns 1-3 Schritte bewegen - wer die volle Distanz läuft, darf aber nicht mehr nachwürfeln. Es wird also gewürfelt - geheim - , dann geschaut, welches Feld ich am besten in Reichweite besetzen könnte und muss dann mit meinen direkten Tischnachbarn links und rechts schauen, dass ich auch die höchste Punktzahl auf dem jeweiligen Feld erreiche. Dabei darf aber nur ungefähr gesagt werden, was man hinter dem Schirm liegen hat - direkter Austausch ist verboten!


    Beispiel: ich habe nur blaue 4en und eine rote 3 gewürfelt, das Feld verlangt aber rote 3er und 5er - kein idealer Platz für mich, weil die Nachbarn mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr rote Würfel mit 3en und 5en haben als ich. Ein Feld mit "blau gerade" wäre dagegen recht gut, weil ich 4x die blaue 4 habe, also 16 Punkte. Wenn ich damit bei der Auflösung auf meinem Feld insgesamt die höchste Punktzahl habe, darf ich mein Zelt nachholen - mein Zug war erfolgreich. Falls die anderen mehr haben, muss ich am Ausgangsort stehen bleiben und laufe Gefahr, von der Lava überlaufen zu werden.


    Ich könnte vorher dann sagen: "Ich würde gern blau gerade besetzen, da fühle ich mich ganz wohl, denke ich". Die Tischnachbarn dann so etwas wie: "Passt mir gut, da hätte ich keine Einwände oder Schwierigkeiten" oder auch: "Oh, ich fürchte, das würde dich stark in die Lava-Bredouille bringen"...


    Abhängig von der Differenz zu demjenigen mit den 2thöchsten Punkten in der Kategorie "blau gerade" verliere ich dann ggf. Lebenspunkte. Wenn der Kollege links insgesamt 12 Punkte blaugerade hat, war mein Zug nicht so erfolgreich, hätte er nur eine 2, wäre es sehr gut für mich gelaufen, weil höhere Abstände belohnt werden. Hier gibt es auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade - in den unteren sind geringe Abstände noch gut auszuhalten - man verliert mal 2-3 Lebenspunkte. Bei hohen Schwierigkeitsgraden dann aber auch gern mal 7 oder mehr...


    Je mehr Lebenspunkte man verliert, desto schlechter geht es einem. Der Charakter bekommt Wunden und kann verschiedene Fähigkeiten nicht mehr einsetzen. So gibt es Werkzeuge, die das Leben erleichtern und Sonderfähigkeiten - der eine hat einen Extrawürfel, der andere kann Werkzeug mehrfach nutzen etc. Mit Wunden muss man sich dann aussuchen, welche Fähigkeit weg soll: die des Charakters, die generelle Nutzung von Werkzeug, oder erneutes Würfeln? So wird man schnell verkrüppelt und kommt vielleicht nicht mehr schnell genug weg.


    Wenn alle es ins Dorf schaffen, ist das Spiel vorbei und eine Tafel zeigt an, wie gut man war: Filmreife Flucht oder gerade eben noch so gerettet? Unsere Erstpartie lief auf Stufe 1 hervorragend, auf höheren Ebenen dürfte das ganz anders laufen.


    Zum Eindruck: Meine Art Spiel ist es nicht. Für Zwischendurch mal ganz nett, aber das ständige Absprechen und vom Würfelglück abhängig sein nervt mich dann schnell. Oder ich schwanke zwischen Langeweile und totaler Anspannung, je nachdem, wo die Lava mir gerade steht.


    Ansonsten ist es aber sicher ein schönes und spannendes Spiel für Familien, wenn man diese Art mag.



    2. Danach eine Partie #DastiefeLand. Tja, was soll ich sagen? Schafe züchten, Zäune und Gebäude bauen...schon mal gehört?


    Dachte ich auch. Sieht so aus wie Agricola, spielt sich dabei natürlich auch genau so. Aber das ist längst nicht alles, was in diesem Spiel drin steckt. Denn das Meer kommt und flutet unsere Weiden, wenn wir nicht gemeinsam am Deich bauen. Der könnte sonst brechen und unsere Schafe mit auf hohe See ziehen. Die armen Viecher. Bevor wir also Wollknäuel davontreiben sehen, machen wir uns lieber daran, den Deich hoch zu ziehen. Oder vielleicht lieber doch nicht? Es könnte durchaus hilfreich für die eigene Strategie sein, letztlich doch lieber aufs Hochwasser zu setzen, je nach Gebäude(aus)lage und eigener Schafsituation.


    Im tiefen Land steckt ganz viel drin, das mir sehr viel Spaß macht. Klar, ein Optimier-Euro mit AP-Gefahr. Aber das kooperative Deichbau-Element bringt da gehörig Abwechslung rein. Tolle Sache, auch wenn ich mehrfach aufs falsche Schaf gesetzt habe und letztlich einen gemeinsamen dritten Platz belegt habe. Das kommt auf die Watchlist und wird bei günstiger Gelegenheit mitgenommen, denn der Herzdame dürfte das auch sehr gefallen.


    3. Zuletzt noch "#RacetoNewFoundland". Nachdem wir viele gute Eindrücke gelesen hatten vom Spiel, wollten wir es gern selbst testen. In der Spiele-Ausleihe gab es gerade ein Exemplar, also haben wir uns das vorgenommen. Die Regel ist wie bei Marco Polo aufgebaut, die Grafik und das Material erinnert auch sehr daran. Dazu gilt es ebenfall, zu handeln und zu reisen, Ziele zu erfüllen und letztlich die meisten Punkte zu holen.


    Dazu werden Inseln entdeckt und besiedelt, was uns gleichzeitig Rohstoffe aus der neuen Welt bringt. Ureinwohner gibt es diesmal nicht, auch keine Mission (wie bei Santa Maria), wir finden offenbar einfach so das herumliegende Gold ;)


    Das und die anderen Rohstoffe bringen wir zurück nach Europa und liefern es dort entweder an die anspruchsvollen Städte (bringt Punkte) oder investieren in unsere Hafenanlage und die Schiffsflotte. Ein recht schöner Mechanismus handelt in jeder Runde die verschiedenen Aktionen ab, die jeweils eingesetzten Schiffe geben einem dabei unterschiedliche Vorteile. Deshalb sollte man hier nicht sparen, sonst kann man weniger machen.


    Wer in der neuen Welt am häufigsten siedelt, bekommt dafür Punkte am Ende. Wer es schafft, die Inseln aus Carcassonne-ähnlichen Teilen fertigzupuzzeln, bekommt dann Extrapunkte, sofern er dort die Mehrheit hat.


    So gehen die 4 Runden recht schnell vorbei. Es fühlt sich dabei tatsächlich wie ein Rennen an, denn man will viel machen und kann nur so wenig. Dass die einzelnen Nationen unterschiedliche Fähigkeiten haben, ist top.


    Dieses Rennen konnte ich dann auch für mich entscheiden, mit 101 spanischen Punkten. Dennoch fühlt es sich ein wenig "meh" an. Es macht so ziemlich alles richtig, aber irgendwie springt der Funke nicht über. Marco Polo kann irgendwie mehr, auch Santa Maria macht mehr Spaß. Die beiden Spiele fallen mir sofort ein, wenn ich ans Thema und die Gestaltung denke - und beide würde ich vorziehen :/


    Alles in allem: 3 schöne Spiele kennengelernt, hat sich auf jeden fall gelohnt!

    Bei uns gab es am Montag eine Partie


    #TerraformingMars

    Zu viert auf der "Hellas" Map. Leider keinen Ouzo gehabt, sonst wäre es bestimmt noch lustiger gewesen. Spannende Partie, ging knapp für mich aus.


    Danach noch

    #Innovation

    Zu dritt. Diesmal haben wir es durch alle Zeitalter geschafft. Die Atomkraft hat alle schockiert, denn ich hatte zwar in der Frühzeit 3 Achievements bekommen, war dann aber abgehängt worden. Stattdessen habe ich wohl die Atombombe erfunden, denn tatsächlich mussten alle Spiele alles ablegen und mit der restlichen Auslage wurde es dann ein dramatisches (kurzes) Rennen zum Sieg. War sehr knapp - wer würde das Spiel beenden können und noch Punkte machen vorher?

    Passenderweise hat dann derjenige gewonnen, der nach der allesvernichtenden Bombe die Ökologie erfunden hat. Passt dann ;)


    Nächstes Mal nehmen wir die Erweiterung mit rein, bin gespannt, wie das funktioniert.