Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Ein Strategieforum wäre schön“

    Ich verzichte gerne auf Beiträge der Sorte: "Spiel X ist broken, Strategie Y ist unschlagbar, das weiß ich nach einem Spiel schon sicher, und die Hausregel Z, die mir gerade eben spontan eingefallen ist und die ich beim nächsten Mal testen will, ist bestimmt die optimale Lösung dafür!!!" Aber wenn man ein Spiel im Spieltreff dreimal gespielt hat und jedes Mal hat die gleiche Strategie gewonnen, man schreibt einen Beitrag, um das anzusprechen, formuliert ihn dann ein paar Mal um, um ihn gegen unknownstypisches "Zitate aus dem Zusammenhang reißen" abzusichern und tritt ihn dann lieber nicht abgeschickt in die Tonne (gerade wenn man ein Szene-Hype-Spiel vielleicht doch nicht so toll findet und einem das Ganze letztendlich doch nicht so wichtig ist), dann geht mir dieses "Einfordern" manchmal schon ein wenig zu weit.

    Nicht alles muss auf dem Niveau einer wissenschaftlichen Ausarbeitung sein. Gut ausgearbeitete Strategieartikel von jemandem, der ein Spiel schon dutzende Male gespielt hat, sind natürlich toll! Keine Frage. Aber wenn man "mindestens 10 mal gespielt" zur zwingenden Grundvoraussetzung macht, um über Strategie zu schreiben, bzw. wenn Autoren von nicht ganz so perfekten Beiträgen sehr schnell in die Defensive gedrückt werden, dann wird in der Praxis vielfach gar nicht mehr über Strategie geredet, und das ist dann IMHO auch nicht mehr im Sinne eines Forums.

    Wie du ganz zu Anfang schon schreibst, macht da der Ton dann die Musik, und eine gesunde Selbstreflexion.

    Es spricht garnichts dagegen, nach den drei Partien beim Spieletreff eine Thread zu eröffnen und zu schreiben, dass man dreimal gespielt hat und dabei immer die eine Strategie gewonnen hat und dass einem das spanisch vorkommt. Man kann ja auch die Frage in den Raum stellen, ob das die anderen ähnlich sehen.

    Dann ergibt sich im besten Fall eine spannende Diskussion - mit offenem Ausgang. Ergebnis kann sein, dass das andere ähnlich sehen - kann aber auch sein, dass man mit seinen Vermutung nicht recht hat, weil jemand die aufgestellte These widerlegen kann, der sich vielleicht schon viel mehr mit dem Spiel beschäftigt hat. Damit muss man dann nur klarkommen und eigentlich ist es ja auch überhaupt keine Schande, ein Spiel nach drei Partien nicht voll durchdrungen zu haben. So lange das Ziel in diesem Fall die interessante Diskussion ist - und nicht das Rechthaben - kann das doch ein interessanter Thread werden.

    Wenn man dagegen seine wacklingen Erkenntnisse sehr absolut und als alleingültige Fakten formuliert und diese eigenen Erkenntnisse vehement gegen jede andere Meinung verteidigt, dann schafft man selbst eine gewisse "Fallhöhe", die man dann als "in die Defensive gedrückt" sehen kann.