Beiträge von ringo84 im Thema „Kalkulation des Verkaufspreises eines Spiels“

    Ich glaube, dass man hier genauer von Deckungsbeiträgen statt Gewinn sprechen muss. Also quasi Umsatz minus variable Kosten. Wenn du dann noch Miete, deine Mitarbeiter, Grafiker und Autor (vielleicht werden die variabel vergütet?) bezahlen musst, hat man zwar 9€ Deckungsbeitrag, aber unter dem Strich Verlust. Wenn dann noch Kapitalkosten bzw. Kredit Zinsen ins Spiel kommen (deshalb auch Umschlag Geschwindigkeit, da man so Kredite abbezahlen oder Geld neu investieren kann) sieht die Rechnung halt noch knapper aus.


    Wenn du sehr viel absetzt, kannst du auch sicher mit kleineren Deckungsbeiträgen gut leben (siehe SdJ Gewinner).


    Kann man das so stehen lassen oder sind die Fixkosten doch schon in meist in den Produktionskosten mit drin (also wird der Begriff in der Branche weiter gefasst)?

    Wenn jetzt der Produktionspreis um 1 Euro steigt auf 6 Euro, verkauft der Verlag das Spiel an den Laden für 12 Euro, und der Laden bietet es dem Endkunden für 24 Euro an. Du siehst: 1 Euro mehr Produktionspreis, 4 Euro mehr im Laden.


    Das ist ja auch logisch: Wenn ein Produkt teurer wird, sinken die Stückzahlen, die man davon verkaufen kann. Für 24 Euro kaufen das Spiel weniger Leute als für 20 Euro. Also muss der kalulatorische Aufschlag immer prozentual sein, um das steigende Risiko abzubilden.

    Logisch, dass das proportional steigen muss, ist es sicher nicht. Das kommt dann doch auf die Preis Elastizität beim Kunden an. Wenn du mit Risiko Abwägung kommst und höherer Preis die Absatz Unsicherheit erhöht (also nicht nur die Erwartung mindert sondern auch stärker um die Erwartung schwanken lässt), dann kann man auch überproportionale Aufschläge argumentieren. Da kommt bei mir aber auch der Risiko controller durch.:floet:


    Ich denke die Verwunderung bei flexfux kommt daher, dass es auch einige Industrien gibt, bei denen Preissteigerungen nicht komplett an den Kunden weitergegeben werden. Hier ist es ja sogar, dass diese mit Faktor 4 weitergegeben werden. Das liegt aber wie oben beschrieben daran, dass viele Ebenen multiplikativ wirken. Kapitalkosten sind komplett multiplikativ, Großhandel und Handel verlangen offenbar multiplikative Aufschläge (statt Stueckkosten) und am Ende halt noch die Umsatz Steuer.