Beiträge von Toadstool im Thema „07.05.-13.05.2018“

    Ich denke nicht, dass wir was "grundlegend falsch" gespielt haben, wobei natürlich Fehler immer möglich sind. Aber stimmt schon, 78 Punkte kamen mir im Vergleich zu einer vorangegangen Partie auch wenig vor. Damals waren wir zu dritt und jeder von uns ist über die 200 Punkte Marke gekommen - allerdings sind mir im Nachhinein bei jener Partie Fehler aufgefallen, die diesmal nicht gemacht wurden.

    Ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser Partie und der damals ist die Anzahl der Spieler und die damit verbundene Anzahl an Arbeitern, die einem am Anfang zur Verfügung stehen. Bei drei Spielern startet man mit drei Arbeitern, mit vier Spielern hingegen nur noch mit zwei Arbeitern.

    Bei vier Spielern stehen mir theoretisch bessere Startressourcen zur Verfügung, trotzdem sind die Probleme erstmal die gleichen: Arbeiter mit genetischen Komponenten upgraden, Geld bekommen, Nahrung bekommen und im Idealfall noch irgendwas sinnvolles bauen, damit man Punkte bekommt.

    Mir erscheint es logisch, dass man mit weniger Arbeitern auch weniger Punkte generiert.

    Trotz Muttertag war heute einiges los auf unserem Spieletreff. An unserem Tisch wurden folgende Spiele gespielt:


    #RollPlayer

    Gehört hatte ich davon, aber das Thema hat mich dann doch überrascht. Wer Pen&Paper-Spiele kennt, weiß das am Anfang stets die Charaktererschaffung steht. In dieser Phase bastelt man sich eine Hintergrundgeschichte zusammen, überlegt sich welche Klasse und Gesinnung man spielen mag und am Ende würfelt man sich die Stärken und Schwächen seiner Attribute aus!

    Und genau das ist nun Inhalt dieses Brettspiels! Und das funktioniert gar nicht mal schlecht ... bis auf den Punkt, dass man als letzter in Reihe das nehmen muss, was kein anderer wollte.

    Der verdammt coole und grimmige Dragonskin - weg.

    Der brutal fies aussehende Ork - weg.

    Der Halbling weg.

    Bleibt die Wahl zwischen einem fetten Elf, einem noch fetteren Zwerg und einem Menschen, der eine schwache Ähnlichkeit mit Rigo Mortensen aufweist.

    Also wird es der Mensch. Die Klasse wird zugelost und ich bin ein ... Zauberer (Sorcerer). Okay, muss ich mit leben. Background wird auch zugelost und es ist ... schnarchiges Patrizier-Dasein: rotzgöriger Junge, aus reichem Elternhaus langweilt sich ... große weite Welt ... Abenteuer ...

    Na gut, wenn's unbedingt sein muss. Der "Rim-Walker" Background des Halblings wäre mir zwar lieber gewesen, aber gut, lassen wir mal die Würfel sprechen ...

    1 / 1 / 1 / 1 / 3 / 3 / 6

    Das ist jetzt der Moment, wo man schummeln möchte. Die Werte passen zum fetten Elf, aber nicht zu einem mystischen Magier. Dann fällt mir Rincewind von der Scheibenwelt ein und plötzlich weiß ich, welchen Charakterbogen ich in Händen halte.

    Der Rest des Spieles verläuft dann ohne weitere Überraschungen. Runde für Runde kommen neue Attributwürfel hinzu, man kann hier und da ein bisschen was anpassen, hin und wieder kauft man sich Zeug, wie bspw. den mystischen Umhang von Irgendwas, der ganz nett ist, aber erst im Set so richtig cool wird - aber natürlich hat man nicht die Kohle, um sich das schicke Set zusammenkaufen zu können, oder jemand anderes verheizt es, um schnell ein bisschen Asche zu verdienen. Und so reiht sich eine Frustration an die nächste. Irgendwann ist der Charakter dann fertig, aber statt einem Gandalf hat man einen komischen Typen mit schiefer Nase und spitzen Hut erwischt, an dessen Spitze das Wort "Zauberer" mit doppelten "b" steht.

    Tja und Siegpunkte gibt am Ende natürlich auch noch. Der strahlendste Held unserer Truppe ist ausgerechnet der Ork mit einem Gesamtwert von 37 Punkten. Mein komischer Zaubberer hingegen landet auf dem letzten Platz - 23 Punkte. Ne, glorreich ist anders ... vielleicht hätte ich doch den fetten Elfen nehmen sollen.


    #ChimeraStation

    Schon längere Zeit nicht gespielt. Obwohl das Spiel an sich nicht schwer ist, hat es doch ne Zeit gedauert, bis alles aufgebaut und halbwegs erklärt war. Da wir zu viert waren, begann jeder mit nur zwei Alienarbeitern. Spezialfähigkeiten der Aliens wurden nicht genutzt. Da ich erneut letzter in der Reihe war, hatte ich den Vorteil mir meine Startressourcen zuerst aussuchen zu können. Ich wählte Labor +1 und 2 Geld - was sich in den ersten zwei Runden wie ein Fehler anfühlte. In der dritten und vierten Runde konnte ich jedoch als einziger mit einem dritten Arbeiter hantieren, was mir einen gewaltigen Vorsprung ermöglichte. Am Ende dann gewonnen mit 78 Punkten.

    Chimera Station gefällt mir immer noch sehr gut! Die Möglichkeit seine Arbeiter mit genetischen Komponenten zu modifizieren finde ich immer noch außergewöhnlich und auch außergewöhnlich gut.

    Gestern noch eine Partie #IsleOfSkye mit meiner Frau gespielt. Für sie war es die erste Partie, für mich die zweite.

    Fazit: Sie findet es genauso langweilig wie ich. Was sie vermisst ist vor allem die Interaktion zwischen den Spielern. Es gibt zwar den Biet-Mechanismus, aber das ist ihr zu wenig und mögen tut sie ihn auch nicht.

    Damit darf das Spiel wieder gehen. Bekommt jetzt vermutlich mein Spielekumpel für lau, wenn es ihn interessiert.

    Da aber noch ein Schottland-Urlaub auf der Isle of Skye aussteht, und wir die fixe Idee haben, jedes eigene Brettspiel mit Ortsbezug auch tatsächlich an besagtem Ort spielen zu wollen, müsste es mir mein Kumpel zu dem Zweck dann noch mal ausleihen.

    Ah danke! Das macht es tatsächlich einfacher :)

    Mal sehen, wann ich wieder dazu komme es zu spielen. Wird wohl noch ein bisschen dauern, bis ich es mir kaufen werde, aber auf dem Wunschzettel ist es immerhin schon mal vermerkt.

    Gestern war großer Spieletag im Kulturzentrum in Trudering bei München. Hätte ich trotzdem übersehen, wenn nicht ein guter Spielekumpel von mir nicht Bescheid gesagt hätte. Ganz im Gegensatz zu meinen Erwartungen war die Spielauswahl erstaunlich gut! Viele Neues war im Verleih-Angebot, teilweise sogar noch in Plastik eingeschweißt, so dass wir unsere mitgebrachten Spiele gar nicht auspacken mussten. Folgende Spiele fanden den Weg zu unserem Tisch.

    #Ethnos

    #Mercado

    #RajasOfTheGanges


    Gespielt wurde stets zu dritt, wobei keiner eines dieser Spiele vorher schon einmal gespielt hatte.


    Ethnos

    Ein schnell gespieltes, strategisches Leichtgewicht, das nach dem Prinzip Area Control und Set-Collection funktioniert.

    Das Spielbrett unterteilt sich in sechs verschiedene Königreiche, auf die man Einfluss zu gewinnen versucht. Von insgesamt zwölf verschiedenen Fantasie-Völkern (Elfen, Zwerge, Riesen, Trolle, ...) werden pro Partie sechs zufällig bestimmt (fünf in Partien mit drei oder zwei Spielern). Ist man am Zug, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man nimmt EINE Karte aus der Auslage oder eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel. Die Alternative ist, man spielt ein Kartenset (Kampfverband) aus.

    Um ein Gebiet zu erobern, muss man eine Karte mehr spielen, als wie eigene (Dank an nora) Einflussmarker in dem ausgesuchten Königreich liegen. Dabei darf man allerdings nur die Karten spielen, die die gleiche Farbe haben (passend zum Königreich) oder die dem gleichen Volk angehören.

    Beispiel: In dem Land (rot) liegen drei eigene Marker, somit brauche ich mindestens vier Karten, wenn ich es erobern möchte. Diese Karten müssen entweder rot sein (passend zum Königreich), oder alle Karten gehören zu einem Volk, dann muss nur die oberste Karte (der Anführer) rot sein.

    Ein weiteres Gimmick ist, dass die Völker verschiedene Spezialfähigkeiten haben, die über den Anführer (oberste Karte eines Verbandes) zum tragen kommen.

    Wenn man einen Kampfverband auslegt, müssen dummerweise alle anderen Handkarten abgelegt werden. Diese wiederum landen dann in der Auslage, womit sie dem direkten Zugriff meiner Mitspieler ausgesetzt sind.

    Gespielt werden zwei bis drei Zeitalter (abhängig von der Spielerzahl), wobei das Ende jedes Zeitalters durch besondere Karten (Drachen) im Nachziehstapel getriggert wird.

    Am Ende eines jeden Zeitalters wird gewertet. Punkte bringen einmal die Königreiche (der mit dem meisten Einfluss bekommt die Punkte) und die gespielten Kampfverbände (je mehr Karten, desto mehr Punkte).

    Mit hat das Spiel erstaunlich gut gefallen. Es ist witzig, es ist sehr schnell gespielt und schnell erklärt ist es auch. Außerdem bietet es viel Abwechslung, da mit jeder Partie immer eine andere Auswahl an Völkern ins Spiel kommt.

    Spontan hätte ich 8 Punkte auf BGG gegeben.


    Mercado - das neue Kosmos Spiel von Rüdiger Dorn.

    Erstmal mit Kosmos-Spielen habe ich es nicht so und als ein Spielkumpel das auf den Ausleihtresen gepackt hat, hat's mich gleich ein wenig gegraust. Aber der Reihe nach:

    Die Spieler repräsentieren Adelige, die zum Zeitvertreib Geld ausgeben. Jeder Spieler hat daher zu Beginn einen Beutel, der recht ordentlich mit Geld bestückt ist - leider jedoch in verschiedenen Währungen und Falschgeld ist auch noch dabei; letztlich sind es aber auch nur verschiedene Marker in den Farben: Gold, Silber, Türkis, Rot, Schwarz und Weiß. Schwarz ist dabei das Falschgeld und Weiß ein Joker.

    Es gibt nun eine Auslage mit verschiedenen Gegenständen: Vier wertvolle Gegenstände, die viel Ruhm bringen. Zwei Parfüms, die meistens keinen Ruhm bringen, dafür aber viele Vorteile. Zwei Händler, bei denen ich Schriftrollen für die Bonusaktion bzw. Jokermünzen erwerben kann.

    Davon abgesehen gibt es ein kleines Spielbrett mit einer Leiste, die im Kreis verläuft. Da das Spiel ein Racing-Game ist, gewinnt derjenige der die Leiste einmal komplett umrundet und dann am weitesten vorn ist.

    Ist man nun am Zug, hat man, falls verfügbar, eine Bonusaktion und die Wahl zwischen zwei regulären Aktionen. Habe ich eine Schriftrolle, kann ich diese in meiner Bonusaktion verwenden. Im Regelfall darf man direkt ein paar Schritte auf der Leiste machen und erhält mitunter einen Siegelmarker, mit dem ich einmalig mehr Münzen aus meinem Beutel ziehen darf.

    Als reguläre Aktion darf ich drei Münzen aus meinem Beutel ziehen und an die begehrten Objekte (plus Händler) legen. Auf die Art kann man über mehre Spielzüge hinweg Anzahlungen leisten, bis irgendwann der Kaufpreis erreicht ist. Derjenige der den Gegenstand erworben hat, darf auf der Leiste vorrücken und erhält unter Umständen einen Bonus/Malus (Jokermünzen, Falschmünzen etc.)

    Das Geld, dass für den Gegenstand bezahlt wurde, landet allerdings nicht im Beutel, sondern auf einem extra Spielertableau. Alle anderen Spieler, die den Gegenstand nicht erhalten haben, aber eine Anzahlung geleistet haben, dürfen ihr Geld direkt in den Beutel zurücknehmen.

    Alternativ zum "Münzen aus dem Beutel ziehen", kann ich alle Münzen (auch das Falschgeld) von meinem Spielertableau in den Beutel zurücktun.

    Und das war's im Großen und Ganzen.

    Für meinen Geschmack ist das Spiel sehr glückslastig. Es tut aber keinem weh, ist schnell erklärt und schnell gespielt. Allerdings müsste ich es nicht noch mal spielen, würde mich aber auch nicht mit Händen und Füßen gegen eine neue Partie wehren.

    Von mir gäbe es 5 Punkte auf BGG


    Rajas of the Ganges

    Zu den Regeln muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Gibt ja genug Berichte hier im Forum. Ich hatte jedenfalls keine besonderen Erwartungen, war aber sehr gespannt, welchen Eindruck das Spiel bei mir hinterlässt.

    Zuallererst: Die zwölf Seiten Regeln waren für meine beiden Mitspieler recht einschüchternd und fast wollten sie schon aufgeben, bevor wir überhaupt angefangen hatten. Aber mit ein bisschen Geduld und Zuversicht ist das Regelwerk keine große Sache; und nach ca. einer halben Stunde waren keine Fragen mehr offen.

    Nachdem dann die ersten zwei, drei Runden gespielt waren, war jeder von uns total angetan von dem Spiel. Relativ schnell waren die ersten Strategien zu erkennen. Mein Kumpel setzte voll auf Gebäudebau, da er gleich zu Beginn schnell an drei Aufwertungen herankam. Ich selber hatte so oft von der "Marktstrategie" gehört, dass ich viele Märkte kaufte - anfangs vor allem Gewürz, später auch die anderen Sorten. Auf die Art profitierte ich vom Allgemeinmarkt und vom Gewürzmarkt. Unser dritter Spieler blieb hingegen leider ideenlos und setzte seine Arbeiter mal hier und dorthin.

    Nach etwa zwei Stunden, war das Spiel dann rum, wobei die Marktstrategie die erfolgreichste war. Mit nur sieben Punkten Abstand lag jedoch mein Kumpel mit seiner Gebäudestrategie nur knapp hinter mir. Der dritte im Bunde war leider vollkommen abgeschlagen.

    Fazit: Gefiel uns extrem gut und wird vermutlich auch angeschafft werden: Hätte auf BGG vermutlich 8.5 Punkte auf BGG gegeben.