Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „07.05.-13.05.2018“

    Feudum : Ein Schwergewicht an Mechansimen. Ein Erstlingswerk des Autors und klares Liebhaberprojekt.


    Ein Sandkasten der Möglichkeiten, in dem man sich allerdings auch verlieren kann. Was in der Erstpartie sicher einzelnen Mitspielern auch passieren wird. Dann kann es frustig werden und dann sollte man einfach die Mechanismen ausprobieren und das alles als Lernpartie ansehen. Zumal das Spiel dazu neigen kann, das Unmögliche durchzudenken zu wollen und damit die Spielzeit sprengt. Gut bis faszinierend für mich, allerdings mit einer gehörigen Einstiegshürde, die man erst einmal nehmen muss.

    Ich habe Feudum diese Woche auch zweimal (an)gespielt, einmal mit meiner Frau und einmal mit zwei anderen Mitspielern.


    Die Vielfalt der Möglichkeiten ist es, die die Schwierigkeit ausmacht. Das Spiel muss man, wie ich, lernen wollen, sonst sollte man es gar nicht erst anfangen, denn die Einstiegshürde ist hoch.

    Schon wem man ersteinmal nur die Möglichkeiten des Grundspiels ohne die erweiterten Regeln des Grundspiels vorstellt, ist leicht erschlagen. Natürlich kann man pro Runde nur 4 oder 5 Aktionskarten spielen, die muss man aber vorher aus 11 auswählen und schon dazu muss ja eine Vorstellung davon haben, was man eigentlich will/wollen sollte. Mit der Gildenaktionskarte kann man 1 Gildenaktion spielen, davon gibt es aber jedenfalls zunächst sechs und dazu noch weitere in Gilden, in denen man Mitglied ist. Will man Zugriff auf eine nur Mitgliedern zugängliche Gildenaktion haben, muss man vorab wissen, welche zwölf nur Mitgliedern zugängliche Gildenaktionen es überhaupt gibt und wie die funktionieren. Dann muss ich gezielt darauf spielen, Mitglied der gewünschten Gilde zu werden und dort den gewünschten Rang einzunehmen und zu halten. Da ist schon allerlei an Verknüpfungsmöglichkeiten drin, die zum größten Teil noch gar nicht erwähnt sind.


    Erstlingswerk oder nicht, Ecken und Kanten egal, das Spiel kann einen schon faszinieren. Wie das auf lange Sicht ist, werde ich sehen. Jedenfalls kommt ja demnächst die Soloerweiterung, auf die ich ohnehin gespannt bin. Denn wenn ein Spiel so komplex ist, ist die Chance, es in einem meiner Spieleabende zum Ende zu führen, vergleichsweise gering; in voller Besetzung haben wir einen Supergrübler dabei, der gefühlt soviel Spielzeit braucht, wie die anderen zusammen. Zeitkonten helfen da nicht, damit würde man ihn vertreiben; das geht nach 40 Jahren gemeinsamen Spielens nicht.