Beiträge von Sir Bobo im Thema „ Gùgōng (The Forbidden City)“

    Auch wenn mich ehrlich gesagt nicht alle Detailelemente voll überzeugen (z.B. die Schifffahrt), halte ich den Kartenwertmechanismus mit entsprechenden Sonderaktionen in Verbindung mit beschränkter Spieldauer und einem gestreamlineten Ablauf (für einen Kickstarter inzwischen fast eine Ausnahme) für weiterhin interessant genug. Die Preisgestaltung erscheint noch akzeptabel und ich freue mich darüber, in einem Kickstarter einmal nicht mit Plastikfiguren & "Dudes on a Map" Mechanismen zugemüllt zu werden. Das chinesische Setting & Flavour bleibt für meinen Geschmack kurzweilig und ist thematisch noch nicht völlig ausgelutscht (*hust* Trains *hust*).


    Natürlich bleibt es am Ende ein Euro-Mechanismus mit Low/Medium Complexity, den man mögen kann oder nicht, aber manchmal muss ich selbst auch mal wieder für einen erweiterten Spielekreis bei begrenzter Spielzeit einen Gang runter schalten... ;)


    Daher bin ich weiterhin dabei und freue mich über das reduzierte Porto und die inzwischen inhaltlich etwas angewachsene Deluxe-Edition inkl. Promo. Daneben habe ich aber auch wieder Hardcore-Knüppel wie "TALES OF THE NORTHLANDS, The sagas of Noggin the Nog" oder "Crusader Kings" auf meiner aktuellen Kickstarter-Liste, die vermutlich deutlich schwieriger auf den Spieltisch zu bekommen sind.

    Es bleibt alles anders und Stillstand ist der Tod... seufz.


    Auch wenn das Spiel weiterhin auf Kickstarter unter "Forbidden City" zu finden ist, hat sich das Game Brewer Team nun für eine chinesische Bezeichnung des kaiserlichen Palasts entschieden und nennt das Spiel jetzt (final?) "Gùgōng".


    Im Kickstarter-Forum wird es deshalb gerade etwas skurril: Während ein paar historische Besserwisser lieber einen anderen chinesischen Namen hätten (Zí Jin Chéng scheint historisch akkurater zu sein), gibt es sogar "Helden", denen offensichtlich der Titel wichtiger ist als das Spiel selbst, z.B. "Sorry guys, hate the name. I am out." oder "Horrible name IMO doesn’t sound regal at all. Doesn’t peak my interest to pick up the box."


    Von mir aus hätten Sie es auch 狗摇尾巴 oder "Gǒu yáo wěibā" * nennen können... ich interessiere mich für das Spiel in einer ordentlichen Deluxe-Variante!


    Außerdem könnte Game Brewer selbst der Markeneintragung widersprechen, wenn der eigene Marktauftritt vor dem Registrierungsantrag erfolgte.Äh, nein... Dies gilt allenfalls für Geschäftsbezeichnungen (wie Firmenname; z.B. Game Brewer). Sicherlich nicht für Produktnamen (hier gilt dem Grunde nach: wer zuerst anmeldet hat das bessere Recht; daher gibt es auch die berühmten Markentrolle).


    Allerdings gibt es auch bei Produkten Markenschutz ohne Registrierung, insb. bei einer lang andauernden, intensiven Benutzung im Wettbewerb oder durch eine sonstige ganz außerordentliche Bekanntheit (Notorietät). Aber Du hast natürlich in diesem Fall praktisch recht - diese Ausnahme wird einem Kleinverlag mit bei einem neuen Produkt kaum helfen, hier gilt das klassische Prioritätsprinzip und da hat bei einem Widerspruchsverfahren die ältere Anmeldung in der Regel die besten Chancen. Faktisch hätte sich Game Brewer (a) eine Markenrechtsrecherche bei der Titelwahl, und dann (b) eine Markenrechtsregistrierung überlegen können, aber mehrere Hundert Euro allein für die EU ist für kleine Brettspielauflagen schwer verkraftbar...


    Wollen wir mal hoffen, dass "Forbidden Palace" im Verzeichnis für die passende Klasse nicht auch schon besetzt ist und die Jungs diesmal ihre Hausaufgaben gemacht haben ;)

    Laut aktuellem Kickstarter-Update muss der Verlag kurzfristig den Titel aufgrund eines gleichlautenden Spiels von Reiner Knizia ändern:


    "But recently Jumbo has discovered our game as well and they've contacted us with the announcement that Jumbo legitimately filed the title of their game as a registered trademark in the category board games, in the territory Europe. This came as a big surprise to us, as it's not common practice to protect new board game names. "


    Dies ist insofern interessant, als ich dieser Mitteilung entnehmen kann, dass der Jumbo-Verlag eine Markeneintragung beantragt hat, die wohl von Game Brewer als marktunüblich betrachtet wird. Ich frage mich darüber hinaus, was genau wo registriert wird (EU-Markenanmeldung oder nationale Registrierungen?) und ob diese Markeneintragung erfolgreich sein kann, da zumindest der deutsche Begriff "Die verbotene Stadt" in älteren Spieletiteln bereits vorkommt (was dann aber auch einen formalen Widerspruch z.B. von einem der betroffenen Verlage benötigen würde). Außerdem könnte Game Brewer selbst der Markeneintragung widersprechen, wenn der eigene Marktauftritt vor dem Registrierungsantrag erfolgte. Aber dieser Kampf kostet Zeit, Geld und Nerven - da kann ich nachvollziehen, dass man lieber kurzfristig den Namen ändert.


    Ab sofort heißt dieses Spiel daher zur Vermeidung etwaiger Auseinandersetzungen "The Forbidden Palace". :aufgeb:


    Es gibt übrigens jetzt nicht nur die passenden Plastic Inserts für die Deluxe Version, sondern auch alle Plättchen in Holz sind greifbar nahe.


    Das Let's Play von Heavy Cartboard zeigt hierbei sehr schön die (mittlere) Spieltiefe und (angenehme) -länge und hätte mich spätestens dann überzeugt, wenn ich nicht schon vorher zugeschlagen hätte.