Beiträge von fjaellraeven im Thema „30.04.-06.05.2018“

    Meine Woche war nicht spannend, aber es gab zwei neue Spiele mit Ersterfahrung für mich und ein altes Spiel, was leider viel zu selten auf den Tisch kommt.


    #NationsDasWürfelspiel machte den Anfang am Freitag. Ich hatte bereits einiges über das Spiel gelesen, ein paar Videos geschaut und die Bewertungen waren meist auch gut. Bei BGG ist das Spiel mit einer 7.1 bewertet und damit "ok". Vielleicht habe ich auch deshalb gezögert, da in Zeiten von inflationären Kickstarterbewertungen eine 7.1 schon schlecht wirkt.


    Da die Nationen identisch sind, entschied ich mich für die gelbe Nation und mein Mitspieler für eine der anderen Farben. Für uns beide war es die Erstpartie, aber da ich die Regeln (die angenehm kurz und super formatiert sind) bereits gelesen hatte, kam ich deutlich besser ins Spiel. Das lag vielleicht auch daran, dass ich in den ersten Runden die besseren Würfelwürfe hatte und daher von meinen weißen auf blaue und gelbe Würfel upgraden konnte, während mein Mitspieler noch mit seinen 4 weißen Start- und einem roten Militärwürfel herumfuhrwerkte. In der 3. und vorletzten Runde hätte ich die Möglichkeit gehabt, einen weiteren gelben Würfel zu kaufen/bauen. Ich hatte nicht nur gut gewürfelt, ich war auch Startspieler. Da ich mit dieser Aktion aber deutlich gewonnen und dem anderen das Spiel verdorben hätte, kaufte ich mir ein Weltwunder und wies ihn darauf hin, dass er durch das Verbrauchen zweier Würfel ein extra Gold erhalten könne, um sich so den gelben Würfel zu leisten. Das tat er im Anschluss auch und es wurde aufgrund dieses einen kleinen Hinweises wieder spannend, so dass ich am Ende mit 26 zu 25 den Sieg davon trug.


    In weiteren Partien würde ich nicht absichtlich schlechter spielen um das Spiel spannend zu gestalten, dafür ist es wahrscheinlich auch zu gut ausbalanciert. Das war eine Ausnahme und in der Kennenlernpartie auch die richtige Entscheidung aus meiner Sicht, denn ein blöder Ersteindruck ist oft nur schwer wieder gerade zu bügeln. Insgesamt aber ein wirklich schönes Spiel, das sich problemlos in unter 30 Minuten spielen lässt und einem trotzdem noch ein gewisses Maß an Entscheidung bietet. Natürlich ist es sehr glücksabhängig, aber das wird durch die verschiedenen Würfel und die Tokens zum Neuwürfeln etwas abgemildert.




    #LovecraftLetter ist auch gleichzeitig mein Einstieg in die "Love Letter"-Reihe. Nachdem das Grundspiel hier so oft in den Wochenthreads auftauchte und mich die neue Version optisch und spielerisch mehr ansprach, war "Lovecraft Letter" quasi ein Blindkauf. Am Mittwoch gekauft wurde es am Wochenende bei der Familie das erste Mal auf den Tisch gebracht. Dazu muss man sagen, dass ich mit meinem Vater auch öfters mal komplexere Spiele spiele (Gaia Project, Ringkrieg etc.), meine Mutter aber bei so gut wie allem außer Phase 10, Rummikub oder Rommé die Augen verdreht. Das macht es wirklich schwierig etwas zu finden, das allen gefällt. Zuletzt gelang mir das mit "Azul". "Lovecraft Letter" kam genauso an, wie ich es vermutet hatte: "Das könnt ihr doch auch ohne mich spielen oder?".


    Ausprobiert wurde es trotzdem zu viert und trotz der nörgelnden Mutter kam es ganz gut an. Mir hat es vom Spielgefühl zugesagt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in der passenden Runde wirklich zünden kann oder zumindest ein tolles Absacker-Spiel gibt. Die Illustrationen und Wahnsinnseffekte gefallen mir übrigens sehr gut.


    Heute oder besser gestern war ich mit meiner Freundin und einem Teil meiner Familie zum Wandern verabredet. Nach der Wanderung und anschließendem Kaffee&Kuchen habe ich erneut mein Glück versucht mit "Lovecraft Letter". Nach einer Runde war Schluss und von meiner Tante kam sinngemäß etwas wie "das ist mir zu undurchsichtig, da muss ich zu viel denken". Das war mir völlig unverständlich, da es kaum ein simpleres Spiel als "Lovecraft Letter" gibt.


    In ein paar Stunden kommt übrigens der Paketbote und bringt mir meine volle Dröhnung Horror und Wahnsinn mit "Eldritch Horror" und Erweiterung :S




    Meine Tante erzählte dann, dass sie bei ihrem Sohn und Enkel die Tage ein Spiel mit zwei "X" im Namen und bunten Steinen mit Rechtecken, Kreisen und Dreiecken gespielt hatte, welches sie sehr mochte. Ich dachte zunächst an "Einfach Genial", aber während ich erstmal erraten musste, dass sie mit ihrer Beschreibung "Qwirkle" meinte, baute ich #NobodyisPerfect auf. "Lovecraft Letter" und "Qwirkle" sind nun nicht unbedingt zu vergleichen, aber schwieriger ist "Lovecraft Letter" doch nun wirklich nicht. Wie dem auch sei, "Nobody is Perfect" holte wiederum sowohl meine Tante, als auch meine Mutter ab. Bei meiner Mutter wusste ich es bereits, aber meine Tante war richtig begeistert.


    Während ich oft versuchte die Begriffe aufzulösen und eine möglichst gute Umschreibung zu finden, schrieb meine Tante oft ganz kurz und prägnant etwas komplett logisches auf ihren Zettel. Damit punktete sie so gut, dass sie und ich am Ende beide in der selben Runde das Zielfeld überquerten, aber sie noch ein paar mehr Punkte sammelte mit dem abschließenden Begriff. Wenn es einem gelingt die Antworten ohne Grinsen vorzulesen und damit keine der Antworten zu entlarven, dann ist es wirklich ein tolles Spiel. Die Fantasie wird gefördert und man muss sich spontan die Antwort überlegen, die die anderen am besten täuschen kann. Gerade für größere Gruppen oder Feiern, bei denen man in entspannter Runde zusammensitzen kann, ist "Nobody is Perfect" bestimmt eine Überlegung wert. Wir werden es bei künftigen Familienfeiern oder Treffen bestimmt mal wieder auf den Tisch bringen.