Beiträge von yzemaze im Thema „Ist Beratung im Fachgeschäft mit Geld aufzuwiegen?“

    also ich finde nicht, dass Brettspiele sonderlich erklärungsbedürftige Güter sind. Daher finde ich eine Beratung in dem Bereich auch ziemlich verzichtbar.

    … dann kann man sich die Anleitungen ja in Zukunft sparen ;)

    Zieht man wirtschaftswissenschaftliche Definitionen zu Rate, sind mindestens mal Kennerspiele & Co. „erklärungsbedürftige Güter“. Sie sind einem Großteil der Bevölkerung nicht bekannt und nur Experten mit einem gewissen Fachwissen können ad hoc etwas damit anfangen. Dass auch andere Spiele erklärungsbedürftige Güter sein können, dürfte auf der Hand liegen, wenn man sich das Wissensniveau der durchschnittlichen Spielekäufer vor Augen führt. Heruntergebrochen auf Anleitungen: Die Anleitung von Siedler stellt hier wohl kaum jemanden vor Herausforderungen, in der Spielewelt abseits der Szene sieht das ganz anders aus

    Dass die meisten hier wenig oder gar keine Beratung im Laden brauchen, liegt ja schlicht daran, dass sie über viele Jahre Erfahrung in dem Bereich gesammelt haben und sich recht regelmäßig (online) über Spiele informieren. Das gilt ganz besonders, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Für die durchschnittliche Spielekäuferin gilt das alles eher nicht. Sie geht ins Geschäft und möchte ein Spiel für einen 8-jährigen kaufen. Mit etwas Glück können Fragen zu den Spielgewohnheiten oder Lieblingsspielen beantwortet werden … Und genau deshalb ist die Beratung in Spielefachgeschäften oder auch Ketten (Müller, Karstadt) sinnvoll und relevant. Gerade dort ist sie nämlich dringend in guter Qualität vonnöten. Auch wenn es heute so einfach ist wie noch nie, werden sich wohl nicht allzu viele Gelegenheitsspielekäufer vor dem Kauf umfassend online informieren. Was dann ohne Beratung vor Ort bliebe, wäre die Auswahl nach den technischen Daten. Das mag bei einem Geschirrspüler kein größeres Problem sein. Bei einem Spiel kann man auf diese Weise problemlos daneben greifen und eins erwischen, was nicht ansatzweise für den zu Beschenkenden bzw. den Einsatzzweck geeignet ist.

    Da mag man den Einwand „Ja, aber wir hier brauchen keine Beratung.” anführen und hätte teilweise sogar recht, denn für Amigo-Kartenspiele oder andere „Leichtgewichte“ stimmt das wahrscheinlich oftmals. Da können wir dank Erfahrung in 1-2 Minuten die Anleitung überfliegen und wissen dann schon recht zuverlässig, für welche Zielgruppe es geeignet sein dürfte. Aber für vieles andere benötigen auch wir Beratung und Erklärungen. Nicht umsonst gibt es so viel Material über (Kenner-) Spiele. Wenn die alle nicht erklärungsbedürftig wären, bräuchte es keine Reviews, keine (how-to-play) Videos, keine Forendiskussionen etc.


    kleinere Städte haben da wohl schon Lösungen erarbeitet, tlw. mittels der eigenen Mitarbeiter - wenn der z.B. sowieso um die Ecke wohnt nimmt er es einfach mit

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