Beiträge von Torlok im Thema „Ist Beratung im Fachgeschäft mit Geld aufzuwiegen?“

    Beratung, insbesondere FACH - und nicht "Verkaufsberatung zum Wohle der eigenen Kasse, ist durchaus ein Konzept für die Zukunft des lokalen Einzelhandels. Ein anderes wäre z.B. die Umgestaltung (z.B. Textilien) von Verkauf mit "Zwang" jeden Artikel in unterschiedlichen Größen mehrfach vorrätig zu halten, in einen Showroom. Soll heißen, jeder Artikel ist genau 1x pro Größe vorhanden und kann ausprobiert werden, beim bezahlen wird der Artikel automatisch bestellt. Eventuell mittels eigenem Lieferdienst (kleinere Städte haben da wohl schon Lösungen erarbeitet, tlw. mittels der eigenen Mitarbeiter - wenn der z.B. sowieso um die Ecke wohnt nimmt er es einfach mit) oder eben über einen Paketdienst. Dann kann ich als Kunde die Ware optisch und passtechnisch wesentlich besser einschätzen als online und weiß was ich bekomme. Lästiges hin und herschicken verbunden mit Aufwand und Wartezeit fällt weg.

    Natürlich kann auch der Preis ein Faktor sein. Größere Ketten versuchen sich dem Onlinepreis anzunähern. Erst selber kürzlich bei Saturn und dem Kauf eines neuen Geschirrspülers erlebt: Preischild im Laden 489€, Verkäufer schaut von sich aus online und bietet sofort 445€ an, dazu gab es noch eine 40€ Gutscheinkarte. Perfekt, wird gekauft.

    Eine weitere Möglichkeit ist über "Eventshopping" gegeben. Ein Gläschen Sekt zum Empfang, eine Einladung zur Modenschau oder auch das Whiskytasting außerhalb der Öffnungszeiten, jeder x´te Kunde bekommt irgendwas, oder anderes ermöglichen es die oftmals zitierte emotionale Bindung herzustellen.

    Etwas übergreifender wäre eine "Rabattgemeinschaft". Kauft man bei " Müller Mode" bekommt man bei vorzeigen des Bons schräg gegenüber bei "Schuhe Meier" 5% Rabatt.

    Für bestimmte Artikel/Genre kann auch der Weg des Direktverkaufs vorteilhaft sein. Berühmtetes Beispiel dafür ist Vorwerk, die verkaufen ohne Läden nur direkt beim Kunden zu Hause. Mit Abstrichen auch Tupper-Ware.


    Mal kurz einige Ideen skizziert, ich selber kaufe primär im Laden. In Ausnahmefällen natürlich auch mal online, aber mal längere Wege nehme ich gern in Kauf. Man geht ja dann, zumindest meistens, nicht nur in Laden A oder B und sofort wieder nach Hause, sondern gönnt sich mal ein Eis, Kaffee, geht was essen, was auch immer, und bekommt vielleicht noch andere Anregungen.

    Aber ja, der lokale Handel muss sich wohl irgendwas einfallen lassen. Wenn nicht, könnten die Innenstädte veröden. Stellt sich dann wiederum die Frage: Werden damit die Mieten billiger?