Beiträge von MetalPirate im Thema „ Tudor“

    sg181 : Es ist ja nicht so, dass es außerhalb der Schmiede kein Crowdfunding mit deutschen Versionen gäbe. Die Schmiede könnte auch Zulieferer für genau diese Dienstleistung gegenüber dem (amerikanischen oder sonstigen) Originalverlag sein. Oder innerhalb der Happyshops-Familie könnte Corax Games als Partnerverlag gemeinsam mit ausländischen Verlagen Crowdfunding für Spiele machen, die dann in mehreren Sprachversionen parallel erscheinen; andere deutsche Verlage machen es ja genau so. Es gäbe schon andere Möglichkeiten. Von daher finde ich es schon passend zu sagen, dass sie Crowdfunding-Plattform und Anbieter der dort finanzierten Sachen zugleich sein wollen.


    Problemprojekte ohne nachschauen, nur aus der Erinnerung: Lignum, Leelawadee, Alien Frontiers Big Box, Scuba, Thrashing Dice.


    (Nachschauen wäre auch schwierig, weil man auf der Schmiede-Startseite zwar auf "alle abgeschlossenen Projekte" klicken kann, aber dort die Problemprojekte "zufälligerweise" nicht erscheinen. Ein Schelm, wer Böses denkt...)

    [...] Aber manchmal treten eben auch unvorhergesehene Probleme bei den Verlagen auf. [...]

    Genau das ist dann der Punkt, an dem ich den Kickstarter-Ansatz, sich als reine Vermittlungsplattform zu sehen, etwas ehrlicher finde. Die Schmiede will (sicher auch aus rechtlichen Gründen) gleichzeitig auch Teile der Macher-Rolle übernehmen, scheitert dann aber regelmäßig daran, sobald die ersten Probleme auftreten. Spieleschmiede ist Schönwetter-Crowdfunding. Hoffe und bete, dass alles glatt geht. Wenn nicht... dann hat die Schmiede weder das Personal noch die Einflussmöglichkeiten auf den Verlag, die in diesem Konstrukt vorgesehene Macher-Rolle als direkter Vertragspartner der Spieleschmiede sinnvoll zu übernehmen.


    Gefühlt sind dann die Crowdfunding-Erfahrungen bei problematischen Schmiede-Projekten noch schlechter als bei schlecht laufenden Kickstarter-Projekten, weil alle Kommunikation zwischen Verlag und Schmieden noch durch die Spieleschmiede durch muss und da noch mehr verloren geht. Der Schutz vor Komplettausfall ist da, das ist besser, gebe ich sofort zu, aber bei der zehnmal größeren Menge der Problemprojekte fühlt sich der Spieleschmied regelmäßig im Regen stehen gelassen.

    Wer 6 Monate Verzögerung für normal hält, wird das bei jeder Crowdfunding-Plattform für normal halten.

    Wer 6 Monate Verzögerung für schlechtes Projektmanagement hält, wird das ebenso bei jeder Plattform genauso sehen.


    => Meiner Meinung nach kein Unterschied bei den Ansprüchen an die jeweilige Plattform. Eher ein Unterschied zwischen Backer/Spieleschmied A und Backer/Spieleschmied B.


    (Richtig ist allerdings, dass die Schmiede zuletzt so manches Problemprojekt hatte, was vermutlich velvre zu dieser Spitze veranlasst haben dürfte.)

    Stimmt. Da hast du natürlich Recht. Blöd, wenn man immer vom Marktführer und dessen deutlich größerer Kundenfreundlichkeit ausgeht...


    Trotzdem: man kann auch bei der Spieleschmiede stornieren. Ist halt nur umständlicher, bis man die Gutschrift / Rückerstattung hat. Aber danke für die Erinnerung, warum ich die Schmiede nicht so mag wie Kickstarter...

    Ja, es wäre nicht schön und gegen die von Kickstarter-Crowdfunding gewohnten Verhaltensweisen, aber bei der Spieleschmiede ist doch Versand (in DE) inklusive, d.h. wenn begründete Zweifel bestehen (und ein entsprechender Kommentar eines Schmiede-Mitarbeiters würde bei mir dafür schon reichen), dann liegt die einfache Lösung doch auf der Hand: einfach mit zwei Accounts getrennt fördern. (Oder, wenn man konsequent ist, dann gar nicht mehr.)


    EDIT: Es ist natürlich trotzdem gut, das hier öffentlich anzusprechen. Einmal als Warnung für andere Schmiede in der gleichen Situation und zum zweiten auch als Hinweis für die Spieleschmiede, was Backer/Schmiede gewohnt sind und erwarten.

    Jo, angeschaut, ganz nett, aber mit Empyreal und Gùgōng gibt's zur Zeit zwei Crowdfunding-Sachen, die mich mehr interessieren und bei denen ich mehr Vertrauen in Autor und Verlag dahinter habe.


    Das ist so ein Fall, wo ich Crowdfunding nicht, zumindest nicht in dieser Form, für den optimalen Veröffentlichungsweg halte. Wäre das eine ganz normale Verlagsveröffentlichung zur Messe in Essen, würde ich es mir dort definitiv anschauen, idealerweise anspielen, dann über einen möglichen Kauf entscheiden. Aber wenn im Bereich der 50+ Euros ein Bekenntnis viele Monate vorher gefordert ist, dann hat sowas bei mir einfach schlechte Karten gegenüber der etablierteren Konkurrenz im Crowdfunding-Bereich. Vielleicht wird Tudor ja ganz toll, mag sein, aber ich bin mir im Moment einfach nicht sicher genug, ob das gegen die 200+ guten und sehr guten Spiele, die schon zuhause im Spieleregal stehen, auch nur ansatzweise mithalten kann.

    Bei manchen Leuten ist "ganz passabel" ja als höchstmögliches Lob zu verstehen, aber unter normalen Umständen reicht "ganz passabel" bei mir nicht aus, um eine Crowdfunding-Projekt zu unterstützen. Wenn jede Woche ein paar Dutzend Spiele-Crowdfunding-Kampagnen starten, dann muss ein Projekt schon wirklich herausragen. Das sehe ich hier (noch) nicht.

    ich habe verstanden, dass es durch verschiedenen settings, mit den am Anfang ausgewählten Karten (verschiedene Siegbedingungen) halt eben nicht immer nur "set collection" sein soll.

    Wenn ich das Video richtig verstanden habe, ist die Siegbedingung immer "am meisten Punkte haben". Genauso ist auch das "sammele Plättchen" und "erreiche Ämter" fix. Was sich ändert, ist die Spielendebedingung (z.B. so-und-soviele Runden) sowie die Bepunktungen von Plättchen bzw. Ämtern, und zwar sowohl in der Höhe (X Punkte) als auch in der Verteilung (z.B. Mehrheitswertung steht absolute Punkte für irgendwas). Du dürftest das genauso wissen, aber "verschiedene Siegbedingungen" klingt hier IMHO nach mehr als es tatsächlich ist. Ob man 2 Punkte für jedes rote Plättchen bekommt oder 7 Punkte, wenn man die meisten roten Plättchen hat, ist für mich gefühlt jetzt nicht soooo unterschiedlich.

    Womöglich hängen sich noch die Amis mit kickstarter rein....?

    Äh, neee, so ist das eine falsche Frage. Die kompletten Rechte an dem Spiel dürften ja jetzt wohl bei Corax Games liegen, also müsste man die fragen, ob sie eine parallele KS-Kampagne für den englischsprachigen Bereich fahren wollen. Kickstarter geht immer vom Macher aus; die verstehen sich im Gegensatz zur Spieleschmiede nur als reine Angebotsplattform im Internet. Außerdem wäre fraglich, ob Corax zur Konkurrenz ihres eigenen Schwesterunternehmens gehen würde, um internationale Sichtbarkeit zu erreicht (denn die ist bei der Spieleschmiede nahe null).

    Spannend was du so alles dem Video entnimmst. [...]

    Wie defensiv soll man denn noch ausdrücken, dass man in der Regel genau auf bestimmte Punkte achten wird?


    Und wegen Crowdfunding: Ich fände es interessanter, wenn Tudor auf regulärem Weg erscheinen würde anstatt mich in Crowdfunding-typischer Manier vor die Wahl zu stellen: "sofort als Vorbestellung mit Bonusmaterial oder später nur noch in abgespeckter Form". Bei einem Erstlingsautor und einen Verlag ohne nennenswerte Historie eigener Titel dürfte meine Wahl dann vermutlich "dann halt nicht..." heißen.

    Danke für den Link. Hohe Variabilität und viel Interaktion klingt erstmal gut. Andererseits fürchte ich nach der Video-Vorstellung ein bisschen mögliche Kingmaking-Effekte durch sehr harte, direkte Interaktion incl. Sachen-Wegnehmen, eventuelle Balance-Probleme angesichts der hohen Variabilität bei einem Erstlingsautor bei einem noch eher wenig renommierten Verlag, und so super-originell, das man es unbedingt per Crowdfunding fördern müsste, ist es wohl auch nicht. Kommt aber trotzdem auf die Beobachtungsliste. Mal sehen, wann es die Regeln zum Download gibt. Dann kann man mehr sagen.