Beiträge von MetalPirate im Thema „Rezensionen von Autoren“

    Ihr traut einem Menschen nicht zu, dass er selbst ein Spiel produzieren kann UND dennoch objektiv über Spiele berichten kann!

    Doch, selbstverständlich können Menschen mit Interessenkonflikten noch objektiv berichten. Manche mehr, manche weniger. Aber wenn jemand komplett unabhängig von solchen Interessenkonflikten berichten kann, dann wertet das eine Rezension für mich eindeutig auf, weil diese mögliche Beeinflussung einfach wegfällt und man sich keine Gedanken mehr machen muss, ob und in wie weit der Reviewer da jemand aus irgendwelchen sekundären Gründen vor Kritik schont bzw. über den grünen Klee lobt.

    Eigentlich gehe ich mittlerweile grundsätzlich von gekauften Videos bei den Großen im englischsprachigen Raum aus

    Grundsätzlich richtig. Aber das steht dann eigentlich auch immer da. Einfach mal auf Einblendungen wie "sponsored content" oder "this is a paid preview" achten.

    Wenn beispielsweise ein Autor für Expertenspiele eine Rezension zu einem Familienspiel macht wird das null Einfluss auf seinen Erfolg als Autor haben

    Humbug. Alea gehört zu Ravensburger, Kosmos macht alles vom Kinder- bis Expertenspiel, Pegasus ebenso. Merkst du was?

    Rezensionen von Autoren halte ich für genauso problematisch wie Rezensionen von Verlegern, Messeveranstaltern oder sonstigen haupt- oder nebenberuflich im gleichen Bereich tätigen Menschen, weil es in gleiche Weise die grundlegende Forderung nach Unabhängigkeit des Rezensenten verletzt. Mit Interessenkonflikten gibt es keine neutralen Rezensionen mehr. Darunter leidet automatisch die Glaubwürdigkeit. Ein Rezension verlangt Unabhängigkeit, ohne wenn und aber.


    Dass z.B. die SdJ-Jury da auf eine strikte Abgrenzung achtet (die sich z.B. auch auf den/die Lebenspartner(in) erstreckt!) finde ich z.B. sehr wichtig für die Reputation dieses Preises. Dass heißt nicht, dass ich nicht gerne Insider-Bewertungen zu allem möglichen höre. Wenn Autoren, Verleger, etc. erzählen, was sie warum gut finden (oder auch nicht), höre ich sehr gerne. Nur sollte es sich dann nicht mehr "Rezension" nennen, denn an eine Rezension habe ich Ansprüche, die diese Personen nicht erfüllen können.