Beiträge von Ben2 im Thema „Rezensionen von Autoren“

    Natürlich muss ich Quellen überprüfen. Oder sollte man sagen, natürlich SOLLTE man Quellen überprüfen. Als mündiger Bürger. Aber es muss und gibt in der Gesellschaft genug Maßnahmen, um eben die Allgemeinheit zu schützen. Weil gar nicht jeder bei allem alles überprüfen kann.


    Das scheint mir aber der Kern dieser ganzen Diskussion zu sein. Ich rede mir hier der Mund fusselig über Kernelemente der Gesellschaft. Ich habe mich jahrelang politisch engagiert, ich habe in Sozialkunde Abitur gemacht und mit Politik und Jurastudium (auch liebend gerne öffentliches Recht!) mein Interresse an den Grundfesten unserer Gesellschaft vertieft.

    Am Ende argumentiere ich hier also warum Dinge so sein müssen, wie sie Gott sei Dank bei uns sind, und bekomme zurück "SO WHAT - WEM SCHADET ES!?"


    Das sind die selben Argumente wie "Ich habe kein Problem, wenn mich der Staat überwacht, ich mache ja nichts böses".


    Wir KÖNNEN hier auf gar keinen gleichen Nenner kommen, weil wir uns 3 Stufen drunter offenbar schon nicht einig sind.

    Verzeiht mir, wenn ich zu idealistisch bin, aber ich bin noch nicht an dem Punkt in meinem Leben angekommen, wo ich so zynisch bin, dass ich meine man kann sowieso nichts ändern. Ich bin noch von der Fraktion, die sagt, "WENN MAN SO DENKT, DANN GEWISS NICHT".


    Aber eines haben wir gelernt, ich bin ein hoffnungsloser Idealist. Das hilft tatsächlich ganz oft, wenn man mich hört oder liest :D

    Ich lese aus den Beiträgen immer heraus: Ohoh, Rezensenten als Spieleautoren oder Verlag - dann sind die Rezensionen gefärbt und die Folge: SCHADEN!

    Und ich frage mich immer: Wo ist denn der Schaden? Welcher Schaden? Wir kaufen das falsche Spiel?

    Du gehst von einer Perfect Information World aus. Das jeder Zuschauer alle Hintergründe und alle Verknüpfungen kennt, dass jeder genau Bescheid weiss. Das ist aber nicht der Fall. Die meisten wissen eben nicht Bescheid und die meisten wollen eine Empfehlung, der sie vertrauen können.

    Ich wäre schockiert, wenn die Stiftung Warentest jetzt plötzlich gekauft wäre, oder seltsame Verbindungen hätte, weil ich ihrem Urteil dann nicht mehr vertrauen könnte (btw. auch nur, wenn ich diese Information AUCH hätte)


    Wir haben immer ein System von impliziertem Vertrauen. Ganz viele Dinge unserer Gesallschaft basieren auf impliziertem Vertrauen. Selbst unser Geld. Selbst unser Rechtssystem. Die Trennungen existieren, um das Vertrauenssystem aufrecht zu erhalten. Und NATÜRLICH kann man sagen, dass man (wie immer) im Einzelfall entscheiden muss, wie schlimm ein Vertrauensbruch an dieser Stelle ist. Aber wenn wir anfangen, bei sogenannten "Hobbyisten" eine andere Latte anzulegen als bei allen anderen, dann erodieren wir unser System von unten.


    Eternal Vigilance ist the price we have to pay for liberty.