Beiträge von cold25 im Thema „[LCG] Was ist besser: Arkham Horror oder Herr der Ringe?“

    Da stimme ich zu die Szenarien sind wahnsinnig abwechslungsreich. Mal werden einem die Ressourcen gestohlen wie im Druaden Wald und man braucht Karten die Ressourcen generieren, dann sucht man nach einem Überläufer bei der Furcht des Truchsess, beim Rothornpass braucht man Charaktere mit viel Willensstärke, in anderen Szenarien wie Cair Adros ist es fast unerlässlich zwei Taktik-Decks zu bauen.

    Diese Varianz macht es so interessant und man ist immer wieder gezwungen, sich über den Deckbau Gedanken zu machen und viele Karten, die man am Anfang für unsinnig oder weniger nützlich hielt, machen plötzlich Sinn :)

    Ich spiele zur Zeit auch wieder beide Spiele. Beide haben ihre Stärken und Schwächen.


    Bei HdR, ich wiederhole mich da zwar aber da ist es der Flow der Abläufe, der süchtig macht. Wenn man die Regeln einmal intus hat (obwohl einen jedes Szenario wieder vor Rätsel stellen kann, wie nun dieser Kartentext wieder gemeint ist) spielt es sich wie aus einem Guss.

    Der Deckbau ist wahnsinnig faszinierend und kann einen stundenlang beschäftigen um das gerade angetretene Szenario zu schaffen. Die Möglichkeiten sind unbeschreiblich und oftmals sieht man viele Synergien selber erst, wenn man sich mal die Decks von anderen anschaut :)

    Der einzige Kritikpunkt den ich habe, ist die Story während des Spiels. Klar steht auf den Abenteuerkarten immer Flavortext und man kann zu bestimmten Orten reisen aber meist nicht dorthin wo ich möchte sondern zufällig, je nachdem was mir das Begegnungsdeck gerade liefert. sobald ich aber im Spiel bin, verschwindet die Geschichte für mich eh und es geht ausschließlich darum, auf das Begegnungsdeck zu reagieren.

    Auf der anderen Seite und das ist das positive braucht man in diesem Moment auch keine Story mehr. Die Spielabläufe sind so spannend, dass man hochkonzentriert jeden Schritt plant, immer darauf bedacht keinen Fehler zu machen und das Blatt so langsam aber sicher zu wenden, denn zu Anfang reagiert man meist eher, als zu agieren.


    Arkham Horror dagegen setzt eben auf die Story. Ich habe zu jedem Zeitpunkt das Gefühl eine Geschichte zu erleben. Das macht es beim erstmaligen spielen des Szenarios vielleicht sogar einen Ticken besser als wenn ich ein HdR Szenario beginne. Dieser Effekt nutzt sich bei Arkham Horror jedoch ab. Wenn man nun wirklich rein eine Kampagne spielen würde, wie viele machen, wäre man da ständig unter Hochstrom aber mir ist das ehrlich gesagt zu schade. Ich möchte auch ein Arkham Horror Szenario auf die mir am besten erscheinende Art lösen, bzw. auch andere Enden des betreffenden Kapitels erleben.

    Beim 3. oder 4. Mal jedoch nutzt sich der Aspekt der Story ab. Dann bleiben die reinen Spielmechaniken und die sind lange nicht so gut wie bei HdR. Arkham hemmt manchmal auch den Spielfluss, man tritt zu lange auf der Stelle. Als Beispiel habe ich mit einem Ermittler einen Ort entdeckt und möchte unbedingt seine Hinweise ergattern, bin aber mit diesem Ermittler zu schwach dafür. Also möchte ich mit dem anderen dort ermitteln, bin aber drei Orte davon entfernt. Ich tue in dieser Runde also nix anderes als meine drei Aktionen dafür zu verbraten, den betreffenden Ort zu erreichen. Aus. Pumpe. Auch den Deckbau finde ich nicht ganz so spannend wie bei HdR.

    Das erleben der Story jedoch, die Ort die man erkundet und die bestimmte Effekte auslösen, neue Karten ins Spiel bringen. Man hat manchmal wirklich das Gefühl ein Adventure zu spielen und das ist richtig klasse!


    Es ist gut, dass sich beide Spiele so unterscheiden, jedes hat seinen Reiz und fasziniert mich auf die eine oder andere Weise und ich hoffe das FFG noch lange an beiden festhält :)