Beiträge von ravn im Thema „ Dreamscape“

    Mit den kritischen bis negativen Besprechungen meinte ich u.a. :


    BoardGameGeek

    "The theme means nothing to the game."
    " This one is a pass for me"
    "Dice Tower Judgement: Boring"


    BoardGameGeek

    SpielDochMal kritisiert, dass das Raster, in dem man seine Träume baut, unnötig perspektivisch verdreht ist, was die Spielbarkeit erschwert
    Endwertungsplättchen sind zu viel, wenn man sich an 3er-Traumkarten wagt
    Alptraum-Variante wirkte zu vollgestopft und hat nicht gefallen, weil Puzzle des Grundspiels alleine völlig reicht
    fehlendes Feintuning kritisiert
    sehr kopflastiges Spiel


    Einige Rückmeldungen hier im Forum, dass das Spiel in der Runde nicht gezündet hat und deshalb verkauft wurde


    Wirklich positive oder gar euphorische Besprechungen habe ich fernab Rhado nicht gesehen und auch der stieß an seine Grenzen, wenn er dauernd komplette Züge wieder zurückgenommen hat, weil er später weitere Optimierungsmöglichkeiten sah und diese zeigen wollte, dann aber seine eigentliche Idee, warum er den Zug vorab so ausgeführt hat, aus den Augen verloren hatte. Machte auf mich den Eindruck, eines überkomplizierten Optimierspiels, bei dem man zu viel vorausdenken muss und nicht spontan Teilzug für Teilzug spielen kann.


    In meinem Umkreis hatte (fernab unserer Demorunde auf der Messe, die ebenfalls gespalten war in der Meinung zu dem Spiel) niemand sonst das Spiel gespielt bis März 2020. Und es kam aus diesem Umkreis (fernab der Messe-Runde) auch nie der Wunsch auf, Dreamscape mal kennenzulernen. Das Spiel war eigentlich nie ein Thema gewesen. Da waren die ganzen anderen Neuheiten weitaus mehr Thema. Evenuell auch, weil es auf der Messe arg teuer verkauft wurde und am Messe-Wochenende von den Erweiterungen nur noch die französische Versionen vorhanden war, was den Gesamtkaufpreis attraktiver gemacht hätte.


    Mit einer BGG 8er-Wertung von den Meisten, aber mit mehr Stimmen im schwächeren (7 bis 4) statt im besseren Bereich (9 und 10) und somit kommt es in Summe auf eine 7,7 bei BGG. Dabei trifft es die folgende Meinung ganz gut: "Unfortunately, I got rid of it because nobody in my group shared my enthusiasm for the game after Tom Vasel dumped all over it in his review."


    Kann sein, dass das Spiel im französischen Sprachraum besser aufgenommen wurde, da scheitere ich aber an der Sprachbarriere.

    Heute am Sonntag meine erste Partie Dreamscape fernab der SPIEL 2019 Kennenlernpartie am Messestand. Entspannte 2er-Partie. Wir waren beide eher skeptisch, ob das Spiel was taugt. Ich hatte es spontan auf der Messe gekauft, weil damals irgendwie alles für mich passte. Dann kamen die kritischen bis negativen Besprechungen, die Ankündigung der weitaus preiswerteren deutschsprachigen Version und ganz viele andere Spiele aufm Tisch, die interessanter schienen und somit blieb Dreamscape bei mir liegen. Auch weil die englischsprachigen Anleitung nicht wirklich gut geschrieben ist. Zwar alles erklärt, aber nicht an den erwarteten Stellen, teils sogar in Beispielboxen ausgelagert.


    Dabei ist das Spielprinzp recht einfach: Wir reisen in den Traumlanden umher, sammeln Traumsplittern ein, nutzen Spezialfähigkeiten von Orten und Traumkarten. Danach bauen wir uns unsere eigene Traumwelt aus den Traumsplittern zusammen nach Traumkartenvorlage und sammeln dadurch Schlummerpunkte ein. Das alles ist thematisch gut in die Story des Träumers verpackt und lässt sich fernab der Spielanleitung auch gut erklären, eben weil einfach die Mechanismen zum Thema passen. So schreitet ein Wecker als Rundenzähler voran, wir legen uns nach der Wanderung mit unserem ruhelosen Geist zur Ruhe und auf dem Spielplan hin. Wir formen Traumbilder aus eigentlich abstrakten Elementen, die immer wieder neue Formen bilden und neue Gesamtbilder ergeben, morphen Traumbilder in andere Traumbilder - nichts ist dabei beständig. Die Beschreibungen der Traumkartenvorlagen passen dabei perfekt zu der gezeigten Szenerie, die sich aus den Traumsplittern ergibt.


    Toll für alle, die sich darauf einlassen können und wollen. Gefällt mir. Ernüchternd könnte man aber ebenso auch von farbigen Holzscheiben sprechen, die wir einsammeln, um damit dreidimensionale Konstrukte von Auftragskarten zu erfüllen. Stimmt ebenso, entzaubert allerdings das Spiel, wenn man es so auf seine reinen Mechanismen reduziert. Jeder so, wie er mag, aber mir gefällt die thematische Annäherung an das Spiel weitaus besser, als nur die Ansammlung von Mechanismen zu betrachten.


    Rein spielerisch gesehen war unsere Partie recht knobellastig mit enormen Optimierungspotential, das ich erst einmal in dieser Erstpartie für mich erschliessen musste, was möglich ist und was eben nicht. Das hat bei mir rund die Hälfte der Erstpartie gedauert, bis es wirklich Klick gemacht hat und ich erkannt habe, was man beeinflussen und optimieren kann und was stark von der Spielreihenfolge und den Sonderaktionen auf seinen Traumkarten abhängt. Beides kann man selbst kontrollieren, man muss nur erfahren, wie man das machen kann. Wer nicht Startspieler ist, findet eine veränderte Ausgangsposition vor, bis man selbst an die Reihe kommt und hat somit weniger Optionen, weil etliche Traumsplitter schon vom Mitspieler beansprucht worden sind. Allerdings hat man selbst mehr Auswahlmöglichkeiten beim Nachziehen von Traumkarten. Beides hat seinen Vorteil, beides gilt es abzuwägen. Dazu braucht es schon eine Erst- und damit Kennenlernpartie, um das wirklich steuern zu können.


    Stets bestand die Gefahr, mich in einer Analyse-Paralyse-Optimierungsschleife zu verlieren. Vier Aktionen sind scheinbar arg wenig, besonders wenn man meint, noch mehr als möglich, damit herausholen zu können. Allerdings hatten wir auch mehrmals die Situation, dass ein Aktionspunkt übrig blieb, weil ein angepeiltes Zwischenziel schon mir drei der vier Aktionen erreicht und es schwierig war, entscheiden zu können, was sinnvolles man mit seiner letzten Aktion machen sollte, weil noch nicht klar war, in welche Position man sich für die Folgerunde wird bringen wollen. Da ist noch weitaus effektiveres Spiel möglich. Allerdings lieber in kleiner und aktionsfreudiger Runde, weil ansonsten eine Partie zu lange dauern kann, wenn einer spielt und der Rest zuschaut, wie sich deren Ausgangsituation Zug um Zug weiter verändert.


    Am Ende war das Ergebnis recht deutlich, der Punkteabstand gegeben, der sich schon in der vorletzten Runde abzeichnete. Aufholmechanismen gibt es nicht. Da ist Dreamscape gnadenlos und offenbart gutes und ebenso weniger gutes Spiel. Da man die Traumkarten direkt bei Erfüllung abrechnen soll (doch richtig gespielt), wird der Punkteabstand schon während der Partie klar und kann entmutigen. Zwar werden am Ende noch die offen ausliegenden Traumzielplättchen gewertet, aber auch da erkennt man schon vorab, wer Potential hat, diese Punkte für sich abzugreifen.


    In Summe und Rückblick gefällt mir Dreamscape gut. Fast schon eine Spur zu heftig mit seinem 3D-Puzzle, weil es arg denklastig werden kann, was man wie und womit optimiert tüfteln kann. Hinter der lieblichen Aufmachung versteckt sich ein knallhartes Kennerspiel. Nicht wegen dem Regelwerk, sondern weil die Aufgabe herausfordernd ist. Dabei haben wir weder die Alpträume dazugenommen und auch nicht mit einem Zusatzmodul gespielt haben. Dreamscape bietet damit noch enormes Entdeckungspotential, spricht allerdings eine sehr spezielle Zielgruppe an, die diese 3D-Puzzle mit einem Baukasten an Aktionsmöglichkeiten lösen mögen.


    Eine Regelfrage noch: Die Regel sagt "Eine Runde endet, wenn alle Spieler die Phasen „Reisen“ und „Gestalten“ abgeschlossen haben.". Warum wird hier Reisen erwähnt? Ich dachte, dass erst der Startspieler die Phase Reise ausführt, dann die folgenden Spieler nacheinander. Erst wenn alle Reisen abgeschlossen haben, wird die Phase Gestalten gespielt - entweder nacheinander in Spielreihenfolge oder als Variante zeitgleich. Die Phase Gestalten beendet also die Runde. Richtig verstanden?

    Hat jemand die englischsprachige Version der Erweiterungen Winter as Snow und The Red Raven und des Promopacks Deep Dreams und kann mir folgende Kartentexte ergänzen- siehe "...", wo mir noch die Originaltexte fernab Google-Übersetzung fehlen:


    Winter as Snow


    Icy Falls

    Twin Trees Creek (15)

    Bridge Over Frozen Water (12)

    Northern Frozen Lake (11)

    Roof of the Dreamworld (12)

    Icy Road of Sunlight (14)

    ... Frozen Water (12)

    Roof of the Dreamworld (10)

    ... the Wild (13)


    The Red Raven (jeweils Vorder- und Rückseite)


    Dream of Lost Steps (4)

    ...


    Firetop Mountain (7)

    Deserted Vulcano (8)


    Shipwreck (7)

    Far from Home (10)


    What Lies Behind (6)

    ...


    Into the Nightmare's Den (7)

    ...


    The Cursed Grove (6)

    The Haunted Forest (8)


    ...

    Doomed Swamps (11)


    Mansion of Madness (5)

    ...


    Deep Dreams

    ... (24)

    ... (20)

    ... (23)

    ... (22)

    ... (25)

    Für 32,29 Euro und weniger mit Gutschein ein echtes Schnäppchen. Allerdings auch zeitgleich kein gutes Zeichen, wenn das Spiel nach wenigen Wochen schon 10 Euro unter dem ansonsten marktüblichen Preis angeboten wird und einige andere Händler da schon mitgezogen haben oder es gar nicht mehr als lieferbar listen.


    Wer Pattern-Puzzelei mag und wer sich von der Optik angesprochen fühlt, sollte mal anspielen.


    Bin gespannt, ob HUCH! die Erweiterungsboxen wie angekündigt ebenfalls noch auf Deutsch bringt. Bisher konnte ich davon noch nichts erblicken.

    Muss mich korrigieren: In der Kickstarter-Version waren die zwei Erweiterungen "White as Snow" und "Red Raven" als Stretchgoals dabei. Die gibt es nicht in der 2nd Print Version, die aktuell deutschsprachig im Handel ist. Weiterhin dabei sind aber Mr. Nightmare und der Solo-Spielmodus. Wer also wirklich alles von Dreamscape haben möchte, muss die vier Erweiterungsboxen dazukaufen. Zu den rund 40 Euro fürs Grundspiel kommen dann noch jeweils rund 4x 14 Euro plus Versandkosten dazu, sofern man die französische Version überaupt noch bekommt. Also knapp 100 Euro und damit fast der Messepreis der SPIEL 2019.

    Luding listet nur zwei Rezensionen im deutschsprachigen Raum auf

    Infos zu Dreamscape


    Die letzten BGG-Foreneinträge liegen mindestens einen Monat zurück

    Dreamscape | Board Game | BoardGameGeek


    Es gibt fernab der ausverkauften Erstauflage keinen 2nd Printrun für eine englischsprachige Ausgabe

    Dreamscape | Board Game | BoardGameGeek


    Auch wenn ich das Spiel von der Idee und dem Thema weiterhin faszinierend finde, es scheint schlicht im Nachklang der SPIEL 2019 in der allgemeinen Wahrnehmung untergegangen zu sein. In meinem erweiterten Umkreis habe ich bis Frühjahr 2020 kein Dreamscape-Partie irgendwo mitbekommen. Da waren andere Spiele angesagter. Auch bei mir, weshalb es ungespielt blieb. Und dann hat sich eh alles geändert.


    Die deutschsprachige Version hat sich zudem verständlicherweise verspätet, wobei ich aufgrund der Funkstille auf der Produktseite mit veraltetem Erscheinungsdatum fast befürchtete, dass die Version auf unbestimmt verschoben wurde. Tauchte dann plötzlich vor einigen Wochen bei einigen Händlern auf, während es andere als Neuheit, aber (weiterhin) nicht lieferbar listen.


    Keine gute Rahmenbedingungen, wobei es wegen der oftmals kritisierten Downtime-Problematik in größeren und denkfreudigen Runden und der nicht ganz so ausgeprägten Interaktion (bezieht sich allerdings immer aufs Grundspiel, deshalb keine Ahnung, ob die Erweiterungen da was ändern) eigentlich ein prima Spiel für aktuelle Solo- und Zweierrunden wäre.

    Die deutschsprachige Version ist derweil im Handel aufgetaucht - für rund um 40 Euro in der Kickstarter-Ausstattung als 2nd Print Version mit den ersten zwei Erweiterungen direkt mit dabei, die Stretchgoals waren. Wer darauf aufbauend alles haben möchte, braucht also nur die zwei weiteren Erweiterungen Willo the Wisp und Dream Creatures dazukaufen. Davon kenne ich aber nur englische oder französische Ausgaben und die englische Ausgabe war schon auf der SPIEL 2019 ausverkauft. Wer allerdings alle 4 Erweiterungen in ihren eigenen Schachteln haben mag, muss gebraucht kaufen. *wink*

    Ein Spiel, was im Messetrubel der SPIEL 2019 untergegangen ist, was wohl auch daran lag, dass es nur auf englisch und später nur noch auf französisch dort kaufbar war und das für den sportlichen Preis von 60 für das Grundspiel und 100 Euro für das Grundspiel mit allen vier Erweiterungen und zwei Promopacks.


    Kickstarter-Unterstützer haben zwei dieser Erweiterungen als Stretchgoal bekommen und das Komplettpaket für rund 74 Euro mit Versand nach Deutschland, dafür aber 1 1/2 Jahre darauf gewartet und das Geld vorgestreckt. Inzwischen gibt es die französische Kickstarter-Version für 41 Euro im Handel, während für die Erweiterungen je 14 Euro verlangt werden. Huch will die deutschsprachige Version bringen. War laut meinen Infos für März angekündigt, wurde aber auf Frühjahr 2020 verschoben. Einige Versender schreiben von Ende April. Da ist der Preis für die mit dem Kickstarter identische Grundspielbox inklusive Stretchgoals auf rund 40 Euro gefallen im Handel.


    Mit meinen bezahlten "all in" 100 Euro Messepreis hake ich das mal als überteuert gekauft ab. Zumal ich es bisher noch nicht aufm Tisch bringen konnte und aktuell sowieso nicht kann. Aber wenigstens habe ich mit meinem Messepreis den Verlag Sylex direkt unterstützt. Wie der sich allerdings aktuell auf BGG in Reaktion auf ein Review von Tom Vasel gibt, habe ich so in der Art noch nicht gesehen:


    BoardGameGeek


    Tom Vasel kann mit dem Spiel nicht so viel anfangen. Findet es zwar grafisch schön und vom Thema interessant. Kann dieses Thema in den Spielmechaniken aber nicht wiederfinden und empfindet es als "boring" vom Spielablauf. Darauf folge ein Flamewar in den Kommentaren, wie man dieses Spiel nur so falsch bewerten könnte. Zudem wird unterstellt, dass er es falsch gespielt hat, ja falsch gespielt haben muss, um zu so einem Urteil zu kommen. Das wird von Tom Vasel verneint, aber nicht geglaubt.


    In Folge dazu dann ein Reaktionsvideo des Verlages:


    BoardGameGeek


    Benannt als Review und "Presentation", aber eigentlich ist es durchweg eine Abrechnung mit Tom Vasel auf einer persönlichen Ebene, die mir übel aufstösst. Geht damit los, dass der Name Tom Vassel mit einem Kackhaufen-Emoji und einem Auspiepser begleitet wird und das durchgängig. Spätestens da kann ich dieses Videso und deren Macher nicht mehr ernst nehmen. Zudem beschränkt sich die Gegenrede darauf, wie viel Arbeit und Liebe in dem Spiel steckt und wie viel Thema durch die gewählte Gestaltung entsteht. Auf die Kritikpunkte wird nicht eingegangen, sondern die Meinung von Tom Vassel als persönlichen Angriff gesehen, mit der Aufforderug, sein Video zu löschen und andere dranzulassen, die mehr Zugang zu dem Spiel finden und es auch wertschätzen können.


    Die beiden Meinungen, die sich hier gegenüberstehen, habe ich im kleineren und respektvollen Maßstab in unserer Dreier-Anspielrunde auf der Messe selbst erlebt. Zwei waren von dem Thema und der Gestaltung begeistert, wobei die spielmechanische Ebene dabei eher in der Hintergrund rückte in der Bewertung. Einer sah die Verknüpfung zwischen Thema und Mechanik nicht und meinte zurecht sinngemäß, dass man mit dem Thema Traum alles erklären kann. Stimmt. Also zweimal Daumen hoch und einmal Daumen runter. In späteren Reviews wurden die Negativpunkte der fehlenden Interaktion und der kaum möglichen Vorausplanung durch die Mitspieleraktionen und die damit drohende Downtime in Vollbesetzung ebenfalls angesprochen. Also gewiss keine Einzelmeinung, die aus der Luft gegriffen ist. Ob das Spiel trotz dieser, fernab der Messe-Atmosphäre-Anspiel-Euphorie, inzwischen nachvollziehbaren Kritikpunkte für mich was taugt, kann ich leider noch nicht sagen - ungespielt weiterhin.


    Konntet Ihr Euch eine Meinung zu Dreamscape bilden und was haltet Ihr von dem Reaktionsvideo des Verlages?

    Auf der SPIEL 2019 konnte man das Grundspiel und die vier Erweiterungen kaufen - allerdings teurer als in der Kickstarter-Finanzierung.


    Dreamscape wartet bei mir seit meiner Essen-Probepartie auf den ersten Einsatz fernab der Messe.