Beiträge von [Tom] im Thema „Solo-Varianten: dauerhafter Trend oder temporäre Mode?“

    Ben2 *schulterzuck* Nee, Du sagst genau das, wie ich Dich auch verstanden habe.

    Aber Du musst schon zugeben, dass die Grenze zwischen "auf Teufel komm raus" und "irgendwie passt das schon" sehr dünn ist und letztendlich doch nicht wirklich von den Konsumenten gesehen werden kann.


    Aber um mal vom Allgemeinen zum Konkreten zu kommen:

    Nenn' doch mal bitte ein Spiel, bei dem "auf Teufel komm raus" ein Solo-Modus eingebaut wurde, welcher zu Ressourcenverschwendung führte.

    Die einzige Aussage, die ich traf war, dass das Vorhandensein der Solovariante den Vorkauf steigert, und nicht hauptsächlich dafür genutzt wird auch Solo zu spielen. Sondern die bloße Anwesehenheit wird zum Kauf auffordern. Weil viele eben denken "Oh Super, das KANN ich ja mal solo spielen, wenn ich keine Mitspieler habe.".


    Meine PRIVATE Meinung dazu ist nur, dass ich es für mich als Spieler schöner fände, wenn man die Ressourcen dafür entsprechend anders nutzen würde (bzw. gar nicht).

    Klar steigert das Vorhandensein eines Solo-Modus den Verkauf, da es eben Spieler gibt, die darauf Wert legen. Ich glaube, da sind sich hier ALLE einig (oder ist jemand der Meinung, es gäbe tatsächlich einen statistisch relevanten Anteil an potentiellen Käufern, die Aufgrund eines vorhandenen Solo-Modus ein Spiel nicht kaufen?). Ich störe mich aber an der Aussage "hauptsächlich" - denn es geht ja darum, wie viele Spiele MEHR verkauft werden durch den Solo-Modus (verkaufssteigernde Wirkung) und ob eben diejenigen, die das Spiel nur deshalb doch kaufen, weil es einen Solo-Modus hat, es dann auch Solo spielen werden. Und da denke ich schon, dass bei einem Großteil derjenigen, die das Spiel erst mit Solo-Modus in den Warenkorb packen, das Spiel auch solo auf dem Tisch landet.


    Deine PRIVATE Meinung ist mir im Rahmen dieser Diskussion egal; ich persönlich freue mich allerdings, dass die Verlage es anders sehen als Du. Aber genauso, wie Du den Solo-Modus als Ressourcen-Verschwendung siehst, sehen andere zum Beispiel die Übersetzung ins Deutsche als Verschwendung an, oder die Beigabe von Miniaturen, oder welches Feature auch immer. Daher meine ich es also gar nicht böse, wenn ich schreibe, dass mir Deine Meinung egal ist - ich meine es tatsächlich nur bezogen auf die Solo-Diskussion und die Beiträge.

    Mal eine Frage an die Spieleautoren im Forum, zum Beispiel ode. - ist denn ein Solo-Modus etwas aktiv, aufwändig entwickeltes?

    Oder eher ein "Abfallprodukt" vom eigenen Testen des Prototypen?

    Bei den beiden #LaGranja-Spielen hätte ich auf Letzteres getippt.

    Bei #Scythe wurde der Automata ja quasi parallel als Fanprojekt entwickelt, aber so gut, dass er ins Produkt gewandert ist.

    Bei #Descent und #ImperialAssault ist der (App-gestützte) Solo-Modus für sicherlich sehr viel Geld aufwändig entwickelt worden.


    Aber wie schaut es zum Beispiel beim Solo-Modus von #GaiaProject aus? Oder #TerraformingMars? Oder #EinFestfürOdin

    Teilweise sind es ja nur Kniffe oder Limits, bei Gaia Project ist es ja aber schon ein aufwändigerer Mechanismus...

    Ben2 das Problem bei Deinem Argument ist halt, dass Du die Feature-Blase auf den Tisch bringst in einem Thread, in dem die Blase eben keine Blase ist - sondern tatsächlich genutzt wird. Ich habe selbst ja auch schon ausgeführt, dass ich nicht jeden Solo-modus für sinnvoll erachte - siehe anderen Solo Thread. Aber eine echte Nachfrage ist da. Quasi das Worst Case Scenario - Was, wenn ich keinen Mitspieler finde?

    Was Mutter sagt... Automata trifft es in der Tat besser, da eine "Intelligenz" ja auch die Fähigkeit des Lernens beinhaltet - was so ein Automata ja in der Art, wie er bisher angeboten wurde, nicht kann.

    Aber zunehmend gibt es ja auch (Companion) Apps, die den Part eines Mitspielers am Tisch übernehmen und somit Solo-Spiele ermöglichen.

    Bestes Beispiel sind da wohl die Apps für #ImperialAssault und #Descent, mit denen der Overlord ersetzt wird...

    Da könnte man ja als Solo-Spieler auch die These aufstellen:

    Spieler, die lieber in Gesellschaft spielen, sind arme Würstchen, weil das Einzige, was sie noch im Leben haben die Genugtuung ist, andere in einem konstruierten Szenario (Gesellschaftsspiel) zu "besiegen" - während der "Solospieler" alleine seinen Geist an ausgefeilten Mechaniken eines komplexen Puzzles wetzt.


    Könnte man. Tue ich explizit nicht. Ich will damit nur sagen, dass es meiner Meinung nach falsch ist, den Solo-Spiele(r)n den gesellschaftlichen Aspekt des Solo-Spielens abzusprechen - denn wie man bei BGG (und auch bei Unknowns) sehen kann, findet ein reger Austausch zwischen Solo-Spielern über Solo-Spiele statt. Wenn DAS mal nicht gesellig ist?!

    Dagegen zu Hause am PC zu sitzen und ein Computerspiel (ohne Mehrspielermodus) zu spielen - das ist eben nicht gesellig. ;)

    Ich sehe da einen Unterschied, wenn ein Spiel einen solchen Modus anbietet, als wenn versucht wird es einem Spiel ohne solchen Modus aufzuzwingen.

    Gut; aber inwiefern tangiert Dich das?

    "Aufzwingen" ist ein für mich falscher Ausdruck - er impliziert nämlich, dass ein Spiel einen (freien) Willen hätte. Hat es aber nicht. Du kannst mit dem Spiel machen, was Du willst. Auch mit Schokopudding übergießen und den Trend "Puddingamer" kreieren...

    Die heutige Zeit ist nun mal davon geprägt, dass viele Menschen durchaus Zeit haben - aber eben nicht immer zur selben Zeit und nicht immer für dasselbe Hobby. Und während ein Computerspiel durchaus auch hohe Investitionen erfordert, kann ich ein Brettspiel, welches ich ohnehin schon besitze und gerne spiele, so ohne Mehrkosten auch mal solo spielen. Das Bedürfnis kann ich gut verstehen...