Beiträge von papadjango im Thema „12.03.-18.03.2018“

    Diese Woche gespielt:


    Kingdom Death Monster

    Ein Kollege hat sich in Unkosten gestürzt und uns damit ermöglicht, dieses Monster-Spiel mal auszuprobieren. Monster in mehrfacher Beziehung: 10 Kg-Schachtel; ein Anleitungsbuch, das in Umfang und Illustrationen in einem Buchladen schon mal um die 60€ kosten würde; Miniaturen enormer Güte, die man aber erst mal zusammenbasteln muss (naja...); 100e Karten und ein Szenario, das sicher viele, viele Stunden benötigt, um es annähernd "auszuspielen". Wir haben 5 Szenarios durchgespielt und folgendes ist festzuhalten: es wird abwechselnd gekämpft und dann "gesiedelt" mit vielen Entscheidungen, was man mit dem erbeuteten Material so konstruieren möchte.

    Der Kampf findet auf einem überraschend eintönigen Spielbrett statt (in dem Zusammenhang seltsam "unterproduziert" sind die Blätter, die das eigene Spieltableau darstellen) und besteht aus Würfeln, abschätzen, Verletzungen eintragen (Hoppla, ein Auge verloren), Würfeln, Kartenereignisse abhandeln, bis das Ding in die Knie gezwungen wird. Zu sehr sollte man sich an die eigenen Charaktere nicht gewöhnen, in den 5 Runden wurde vier Mal gestorben. Das erinnerte mich sehr an andere Spiele (von Gloomhaven abwärts zu diversen Dungeon Crawlern) und hat mich nicht sehr gepackt. Da bedarf es einer gewissen Affinität zu solchen Würfelkämpfen. Interessanter waren dann die Diskussionen, welche der vielen Eigenschaften man verbessern kann durch Waffen, aber auch soziale Ereignisse, Geburten, Sprachentwicklung usw. Das geschieht durch Abwägen der Angebote, die auf Tableaus stehen und dem Erwerb von Karten, die man am eigenen Brett dann platziert, um gestärkt in die nächsten Ereignisse zu gehen.

    Positiv aufgefallen ist dabei ein gewisser (schwarzer) Humor in den Texten und die Variabilität der Ereignisse. Negativ die Unausgewogenheit in Über- und Unterproduktion verschiedener Spielelemente

    Ich glaube, wer sich in sowas hineinfallen lässt (wie auch bei #Gloomhaven ) und das viele Wochen lang durchhält, wird schöne Spielerlebnisse haben. Persönlich ist es mir viel zu fizzelig, was man da alles an Punkten notieren, ankreuzen, wegradieren (ja, Radiergummi ist dringend nötig!; hätte man auch besser lösen können, als einfache bedruckte Zettel zu liefern), und dann im Kampf beachten muss. Da wird leicht was übersehen.

    Okay, let's face it: ich bin wohl eher ein anderer Spielertyp und weiß nun, wofür ich kein Geld ausgeben werde. Aber dankbar, dass ich das mal mitmachen durfte!


    Android Netrunner

    Ein paar Jahre alter Klassiker, den ich unbedingt mal nachholen wollte. Nach anfänglichen Regelunsicherheiten (ist doch etwas komplexer als erwartet), haben wir dann drei Partien mit unterschiedlichen Konzernen und Runnern gemacht und sehr viel Spaß dabei gehabt. Diese Asynchronität ist für den Dominion-geübten Spieler doch eine angenehme Abwechslung. Tolle futuristische Spielatmosphäre und viel Lust auf weitere Partien. Wobei ich weder vorhabe, das vorhandene Grundset upzudaten (ist offenbar nicht mehr Turnier-geeignet, weil unausgeglichen), noch das LCG "aufleben" zu lassen = zu erweitern.


    Meeple Circus

    Dieses kleine Geschicklichkeitsspiel hat ebenfalls eine gut eingefangene (Zirkus)Atmosphäre, wobei die zugespielte Musik viel beiträgt. Die Holzfigürchen auswählen und dann unter Zeitdruck zusammenzubasteln, sodass sie irgendwelche Muster ergeben, hat schon großen Putzigkeitsfaktor. Ideales Familienspiel, aber für haptisch minder begabte sicher ungeeignet.


    The Sanctuary

    Jeder muss in seinem kleinen Wildpark Tiere züchten, Bäume pflanzen, Seen anlegen. Dazu diverse Sonderplättchen, Holzwürfelchen, die man benötigt, um Dinge zu bauen und eine ganz gewiefter Auswahlmechanismus: die reihum ausgelegten Aktionskarten haben immer eine Haupt- und eine Nebenaktion. Die Hauptaktion wählt man mit seinem Meeple direkt aus. Aber man kann alle Nebenaktionen nebenan liegender Karten ebenfalls ausnutzen, solange kein anderer seinen "Haupt"-Meeple draufstehen hat.

    Wer jetzt erahnt hat, dass dies ein Worker-Placement-Eurogame ist, liegt völlig richtig. Leicht bis mittelschwer und recht kurzweilig. Kann gerne wieder mal auf den Tisch, ist aber kein Muss.


    #KingdomDeathMonster #AndroidNetrunner #MeepleCircus #TheSanctuary

    Baseliner , vielen Dank für die Reaktion. Vielleicht lag es auch am Thema: Mir sagt der Viehhandel/Cowboy mehr zu als die Mischung aus Edelsteine/Kolonien/Anteilseigner/Buchhaltung - das war mir irgendwie zu gemischt und hat nicht so ganz gezündet. Ja, dieser Drafting-Mechanismus ist durchaus cool aber irgendwie war es für mich nicht zu 100% rund. Der besagte Denker hat sich häufig bei der Auswahl der zu kaufenden Karten aufgehangen - oder doch an der Kolonie etwas machen? Schlimm ;)


    #GaiaProjekt hört man viel Gutes aber irgendwie habe ich mich noch nicht durchgerungen, mir das Spiel in der Tiefe anzugucken weil mich das Artwork nicht anspricht, zwar wurde es grafischer als der Vorgänger (der mich leider grafisch noch weniger angesprochen habe) aber es reicht leider noch immer nicht ;)

    Welcome samy0r !

    Ich lese auch am liebsten die Spieleberichte hier. Und zur Kurzdiskussion Mombasa / GWT habe ich hinzuzufügen, dass mich schon beim Erstspiel GWT wesentlich mehr ansprach als Mombasa. Sowohl thematisch als auch, was die einzelnen Mechanismen betrifft. Und das ist so geblieben. Obwohl ich sonst ganz auf Baseliner 's Linie bin, was den Spielegeschmack betrifft. :winke: