Beiträge von [Tom] im Thema „ <- meine/eure Erfahrungen und damit verbundene Lehren“

    Allerdings habe ich bei Kickstarter nie über den Wiederverkaufswert nachgedacht. Wenn man einfach backen kann und durch den gesteigerten Umfang der Stretchgoals im Verkaufsfall mehr Geld auf dem Gebrauchtmarkt einnehmen kann, ja, dann lohnt es sich wahrscheinlich fast überall all-in zu gehen. Das war aber ehrlich gesagt nie mein Gedanke, da ich immer nur für mich selbst backe.

    Oh, ich unterstütze auch keine Spiele mit dem Ziel, Gewinn zu machen.

    Aber auf der anderen Seite "weiß" ich, dass ich ein Spiel, welches mir dann doch nicht gefällt, selbst mit 10% Aufschlag noch mit mehr Wert verkaufen kann, als ich es bei einer Bank angelegt haben könnte! Insofern ist das einfach nur eine Absicherung für das nagende Gefühl, dass mir ein Spiel vielleicht doch nicht gefallen wird.

    Übrigens beim Retail genau anders herum: In dem Moment, in dem ich auf "Kaufen" klicke, verliert das Spiel augenblicklich ca. 25% Wert, weil ich es zu dem Preis, zu dem ich es gekauft habe, nicht wieder verkaufen kann... nur in seltenen Ausnahmen, wenn es zum Beispiel OOP geht...

    Man lässt sich nicht mehr so einfach von nem Haufen Plastikminis blenden wie früher. Jetzt wird gezielter ausgesucht.

    Genau! Wer braucht schon 100+ Plastikfiguren, wenn man mit 1000+ Karten (#LegendaryEncountersAlien + Exp!) viel mehr Spaß haben kann? ^^

    Nachdem ich nun ca. 2 Jahre auf Kickstarter aktiv bin, ist es mal an der Zeit ein Resumee zu ziehen. Ich habe so das Gefühl, dass es auch hier einige gibt, die die Projekte tatsächlich ähnlich sehen wie ich.

    Wie viele das so wie Du sehen - keine Ahnung. Ich eigentlich nicht so wirklich. Ich bin auch schon lange bei KS dabei - die ersten Projekte waren #AlienFrontiers, #EminentDomain und #1955TheWarOfEspionage - aber ich unterstütze auch immer nur hin und wieder ein Projekt. Dank Cyberian war ich auch spät dann mitunter noch mal an einem Projekt beteiligt, aber nicht Alles ist geblieben. Jedenfalls:

    Ich unterscheide dabei allerdings in Kickstarters, die tatsächlich wohl erstmal komplett exklusiv bleiben. Als Beispiele würde ich da #Batman, #Gloomhaven oder #CthulhuWars aufzählen. Obwohl Gloomhaven wohl bald ziemlich wahrscheinlich auch in den Retail kommt - und das sogar lokalisiert. Diese Kickstarter sind es vielleicht weiterhin wert auch unterstützt zu werden.

    "Sind es vielleicht wert"? Das ist doch Humbug. Die Spiele werden in der Größe und Fülle ja nur deshalb realisiert, weil durch den (sehr erfolgreichen) KS (oder auch jede beliebige andere Crowdfunding-Plattform) so viel Geld zur Verfügung steht. Plus die Möglichkeit, Gewinn ohne Zwischenhändler einzufahren.

    Durch den Hype der Kampagnen werden Spiele oftmals erst so bekannt, weil sie eben nicht in der Neuheitenflut von Essen untergehen.

    Auf der anderen Seite gab es bislang alle KS-exklusiven Spiele auch danach zu kaufen. Sicherlich, teurer als wenn man bei KS mitgemacht hätte, aber kaufen kann und konnte man sie immer noch von anderen Spielern, die ihr Spiel eben VERkaufen.

    Dennoch stehen 5 große Boxen im Regal, von denen ich nicht weiß, wann ich die mal einbringen werde. Das Problem mit diesen Stretchgoals ist, dass sie das Spiel unglaublich mit "zusätzlich kannst Du noch..."-Alternativen aufblähen. Das Spiel an sich wird nicht durch höheren Kampagnenumfang erweitert, sondern durch kleine Addons (hier in Form von Minis), die alle kleine Extra-Regeln mitbringen und zusätzlich mit ins Szenario gebracht werden können. Positiv betrachtet bringt es mehr Abwechslung. Negativ betrachtet habe ich aber nicht die Lust am Tisch in 5 Schachteln herum zu kramen.


    Mein Fazit aus dieser Kategorie ist: Das Grundspiel an sich sollte eigentlich ausreichen. Die elendig vielen Stretchgoals wirken zwar während der Kampagne, jedoch ist deren Effekt später im "Einsatz" gar nicht mal so groß. Dazu kommt natürlich noch die Lieferzeit von 1,5 Jahren.

    Fluch und Segen. Ich fand das bei #ZombicideBlackPlague auch anstrengend mit den vielen Boxen - aber eigentlich ist das ja eine Chance: ZBP ging über den Tresen für $150 und man konnte es für grob 300€ verkaufen. Wenn man Wulfsburg und das Grundspiel rausgenommen hat, dann konnte man die ganzen Erweiterungen und Exclusives immer noch locker für 150€ verkaufen. Fazit: Man bekommt jede Menge exklusiven Stuff, mit dem man (alleine) wahrscheinlich die Kampagne finanzieren kann - und am Ende hat man ein Grundspiel und Wulfsburg für lau. Gerade in Deinem Fall doch Ideal?

    ABER das klappt natürlich am Besten, wenn das Spiel selbst auch in den Handel kommt - weil dann viele Käufer auf die Exclusives lugen, das Grundspiel haben sie aber schon...

    Gerade im Bereich der Brettspiele - oder eher gesagt nur dort - ziehe ich es sogar tatsächlich vor, bei meinem Fachhändler zu kaufen. Klar, die kleinen Produkte wie Sleeves kaufe ich weiterhin online, weil der lokale Handel dort Aufschläge von teilweise 200% hat. Das ist mir dann tatsächlich auch zu teuer. Aber ob ein 80-90€-Spiel im Laden 5-10€ mehr kostet als online, macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

    Na, wir reden hier aber eben nicht von 5-10€ mehr! Gerade mit den Exclusives kannst Du da ganz andere Werte gegenrechnen...


    Was mir übrigens noch auffällt: Du redest von "Kickstarter-Kampagnen" im Allgemeinen, aber im Grunde meinst Du die Kampagnen, bei denen man erst mit $150 einsteigen kann, und der "All-In" dann bei $300-$600 liegt - eigentlich eher beliebig weit nach oben offen.


    Es gibt aber immer wieder auch kleine Kampagnen mit durchaus guten Spielen, die sich halt im Segment <$50 bewegen. Insbesondere, wenn es um Spiele für <$25 geht, bin ich oft bereit einfach mal zu schauen, wie das Spiel so ist/sein wird... Meistens sind das dann tatsächlich Einzelpersonen oder kleine Firmen... ;)