Beiträge von Exhibitchee im Thema „ <- meine/eure Erfahrungen und damit verbundene Lehren“

    Siehe auch Kickstarter-Statistiken


    Ich habe 7 Crowdfundings mitgemacht, davon sind 6 (teilweise schnell) wieder verkauft worden. Erst zwei in Sammelbestellungen und spätere dann selber; aber ich habe bis auf eins kein Spiel bekommen, welches mir wirklich Freude bereitet hätte. Tatsächlich habe ich mir da Stress mit gemacht...

    Zusammen mit meinem Aufhören bei Kickstarter habe ich mich auch sonst eingeschränkt, inspiriert durch Sankt Peter halte ich meine Spielesammlung auf ~100 Spiele, erst was raus, bevor was rein kommt (allerdings ist mein Durchschnitts-Preis der Spiele sicher weit niedriger als seiner ;)). Da kann ich mit Vorbestellungen eh wenig anfangen - belegt ja einen Platz! - wenn es nicht in absehbarer Zeit tatsächlich kommt (Gloomhaven wäre da eine Ausnahme).

    Davon abgesehen spiele ich ja sowieso eher Euros, und Kunststoffschlachten interessieren mich 0 f.s. entsprechende Projekte erinnern mich immer an die Biber-Brüder und "Schick mehr Geld, dann schick ich mehr Krempel!"


    Kickstarter verkauft ein Gefühl und ein Erlebnis. Man sucht nicht nach Spielen, man entdeckt Projekte. Man bestellt nicht vor, man gibt jemandem die Möglichkeit, überhaupt ein Produkt zu schaffen! Ich fiebere mit, rege mich auf, tausche mich in den Kommentaren aus, bin erstaunt "wie schnell dann doch geliefert wurde" (haha!) oder wieviel Krempel ich für "wenig Geld" bekommt. Man verlangt ja in manchen Projekten teilweise Schiff-IDs, um den Weg von Ost nach West nachvollziehen zu können, als würde das irgendwas ändern. Beinahe alle Spiele von Kickstarter haben bei BGG mindestens einen Thread "Ist euer Krempel schon da?" weil die Leute sich vergleichen wollen, wer denn nun der erste war, der es bekam. Die Leute wollen scheinbar einen Beweis haben, dass mit ihrem Geld irgendwas passiert. Und dadurch entstehen ganz klar auch diese überdurchschnittlichen Bewertungen der KS-Spiele: ICH habe Geld für das gegeben, es muss gut sein, sonst müsste ich zugeben, dass ich einen Fehler gemacht habe.

    Greenland und Neanderthal z.B. haben viele Unterstützer (4000+!) angelockt, wovon sicher viele diese Nischen-Experten-Spiele nie spielen werden, weil sie die bunten Projekte gesehen haben, aber einfach unterschätzen was das für Spiele sind. Ich hoffe für SMG Besseres, aber das ist nur meine Einschätzung.


    Nebenbei tauscht man sich vielleicht auch noch auf anderen Plattformen aus, und man kann in vielen Threads hier lesen wie emotional das ist.

    In diesem Planet Apocalypse Thread habt ihr euch gefühlt 5 Seiten einen Dialog gegeben, was denn nun schlecht an diesem Spiel ist und ob überhaupt ein Spiel drin ist; ich habe ehrlich gesagt nur darauf gewartet, dass ihr es dann doch kauft, die Zitate hatte ich mir schon zusammengespeichert um sie euch vor die Nase zu halten ;).


    Sowas gibt es ja auch sonst: Wochen- oder irgendwelche Handwerker-Märkte leben auch vom Erlebnis dass sie dem Kunden spendieren, das hat auch etwa REWE erkannt, in deren Filialen man mMn deutlich merkt, dass sie versuchen eine Marktatmosphäre zu schaffen.