Beiträge von MetalPirate im Thema „Schere Stein Papier, Mindgames, Glück“

    SSP ist Glück (und/oder Schummelei und/oder besonders schnelle Reaktion). Aber weiter oben wurde von manchen Diskutanten auch Mindgames der Sorte "ich denke, dass du denkst, dass ich denke..." in die gleiche Schublade gesteckt, und das finde ich nicht mehr richtig. Einschätzen, was andere wohl tun werden bzw. könnten auf von Basis deren Spieloptionen (ggf. bei teils nicht jedem bekannten Informationsstand), das ist etwas völlig anderes als wenn jeder zufällig eine von drei Möglichkeiten wählen kann.

    Gegen die These "Mindgames sind Glück" sträubt sich bei mir so einiges. Schlechte Mindgames sind vielleicht zu einem nennenswerten Anteil pures Glück, das mag sein, aber ansonsten haben Mindgames oft "nur" das Problem, dass sie ein hohes Maß an Spielkenntnis verlangen. Beim ersten Spielen fühlt sich sowas dann auch mal als Glück an, obwohl es das definitiv nicht ist. Schönes Beispiel sind doch die ganzen Spiele mit Rollenwahl und Rollenfolgen-Mechanismus. Die verlangen von mir, passend abzuschätzen, was die Mitspieler vermutlich wählen werden, damit ich in deren Fahrwasser mitschwimmen kann.


    Bei den ganzen Spielen von #PuertoRico bis #RollForTheGalaxy wird doch wohl kein vernünftiger Mensch sagen, dass das alles nur Glück wäre. Vielmehr ist das eine sehr interessante Form der Spieleraktion, die im Gegensatz zu normal-üblichen Interaktionsformen aus (Euro-)Brettspielen auch eine psychologische Komponente enthält. Denn nicht immer ist klar, was die optimale Wahl für jeden Spieler ist. Manchmal muss ich auch abschätzen, ob Spieler X eher auf kurzfristige Ziele aus ist oder eher auf die Verbesserung seiner Endwertungsboni, und dementsprechend dann reagieren.



    EDIT: Ein sehr schönes Beispiel für Mindgames mit hohem Anteil von Informationen, die nur manchen Spielern bekannt sind und wo das Wählen, welche Informationen man erlangen will, ein wesentlichen Teil guten Spielens ausmacht, ist #StadtDerSpione . Außerdem wunderbar thematisch. Aber eben auch nichts, was man nur einmal spielen sollte; da erschließt sich das einem nicht.