Beiträge von MetalPirate im Thema „05.03-11.03.2018“

    Bei mir ganz viel davon: Lotti Karotti (Ravensburger), Erbsenprinzessin Kissenstapelei (HABA), Die freche Sprechhexe (Ravensburger), Junior Domino (Schmidt Spiele), Memory (nochmal Ravensburger), Muh-Muh (Mau-Mau-Variante von HABA, auch mit einer Dreijährigen damit gut spielbar), ...


    Außerdem Rise to Nobility als 3er (gefällt mir richtig gut) und gestern abend ein Gaia Project zu zweit. Letzteres war die Lösung auf die Anforderung meiner besseren Hälfte: "Bloß nichts Neues, lieber etwas einfaches und schnelles." ;) Womit wieder mal bewiesen wäre, dass die gefühlte Komplexität ganz wesentlich davon abhängt, ob man etwas in den letzten zwei Wochen mindestens einmal gespielt hat oder nicht. Außerdem dauert GP als 2er wirklich nicht allzu lange, wenn man mal Auf- und Abbau großzügig ausblendet.

    Wie ist eigentlich die korrekte Vorgehensweise, wenn man Spiele aus der Vorwoche beschreibt? Im alten oder im neuen Wochenthread?

    Alles mit weniger als vier Wochen Abweichung zwischen Spieldatum, Berichtsdatum und Wochenthreadtitel geht noch als passend durch. ;)

    Ungewöhnlich an der Siegstrategie fand ich, dass mein Kumpel keinen wirklichen Schwerpunkt setzte.

    Wenn ich mich recht erinnere, sagstest du, dass er in der Endwertung 2x die 6 Extrapunkte bekommen hat: für vollen Bauplatz (ich schätze: auch mit Hilfe von passenden Baustoffsammler-Personen) und für alle Aufträge erledigt. So schlecht ist das doch nicht. Für die Erledigung aller Aufträge (idealerweise ohne gelbe Götter) plus Bonus für alle Aufträge kommen auch schon mal einige Punkte zusammen. Eine ordentliche Punktebasis ist das doch schon mal.


    Ein "Mit wenig Aufwand die Punkte mitnehmen, die einfach herumliegen" ist auch eine Strategie. Da bietet Bora Bora durchaus viele Möglichkeiten: Nur wenig bauen, das aber früh. Nur wenige Priester, die aber spät. Nur wenig tätowieren, aber alles in einer Runde. Nur einmal die Muscheln ausgeben, aber nur für ein Schmuckstück der teuersten Klasse (bestes Verhältnis Siegpunkte zu Muschelkosten). Nur wenig ausbreiten, aber nur dorthin, wo wertvolle Fische liegen, und dann die rote Götterkarte direkt hinterher. Und weil man bei so einer Strategie recht flexibel ist, kann man das auch mit geringer Rücksicht auf die Spielerreihenfolge eher taktisch spielen. Das schließt dann bewusst auch gezieltes Ärgern der Mitspieler mit kleinen Würfelaugen ein, denn deren "Schwerpunkt"-Strategien sind in der Regel deutlich fragiler als eine "von allem ein bisschen"-Strategie. Im passenden Moment eine 1 oder 2 auf Ausbreitung oder Personal wirkt dann oft Wunder. :) Gerade beim Personal kann der Flexibel-Spieler immer irgendetwas brauchbares abgreifen, während er andersrum die Mitspieler leicht ärgern bzw. zum Verbrauchen von Götterkarten zwingen kann.


    So schwach ist das "von allem ein bisschen" nicht, insbesondere wenn man gezielt ein paar strategische Elemente einstreut, etwa das Massentätowieren in Runde 4 und Tempel-Dominanz ab Runde 5. Es ist nicht einfach zu spielen, und "alle Aufträge erfüllt" ist zum Sieg wohl fast notwendig, was ganz ohne Glück nicht geht. Als Letzter in der Spielerreihenfolge ein blödes Aufgabenplättchen mit Schmuck oder Ausbreitung nehmen zu müssen, kann schon das Aus für "alle Aufträge erfüllt" sein. (Das ist dann auch die Gegenstrategie gegen den Flexibel-Spieler: greife die 1-2 6er-Endwertungs-Boni an, die er braucht bzw drücke ihm konträre Aufgabenplättchen rein. Nimm ihm seine hohe Flexibilität!) Alles im Allem macht so eine Flexibel-Strategie aber durchaus Spaß. Vor allem, wenn alle am Tisch denken, man müsste sich bei Bora Bora stark fokussieren. ;) Solltest du mal gezielt ausprobieren!


    Der größte Bruch passiert bei Terra Mystica bei mir mit dem Macht-Mechanismus. Macht ist so komisch greifbar. Es ist auch nicht erklärt, warum ich aus Schale X erst was einsetzen kann, wenn Schale Y leer ist (so oder so ähnlich). Das ist thematisch nicht erklärt, es ist schlicht ein Mechanismus, der Regeln aufstellt.

    Da werden Machtkristalle in zwei Schritten aufgewärmt, bis sie bei der Nutzung wieder komplett erkalten. Zugeführte Energie geht immer zuerst in die kältesten Kristalle. Wenn du einen Topf mit Wasser und Eiswürfel drin auf den Herd stellst, dann schmilzt auch zuerst erst das Eis, bevor es Wasserdampf gibt.


    (EDIT: Nein, bitte jetzt keine Diskussion über Sublimation, Dampfdruckkurven und Phasendiagramme...)

    #BoraBora -- eines meiner drei 10/10-Spiele

    Siegpunktverteilung für die Marae-Plättchen in 10-7-4

    Was ist "Marae"?! Du meinst die normalen Bauplättchen, oder?


    Der Sieger hatte einen Weg gewählt, mit dem man nur selten gewinnen kann. Von allem ein bisschen und starke Präsenz im Tempel die letzten beiden Runden. Er bekam nur die Bonuspunkte zum Schluss für alle Aufgaben und einen vollen Rohstoffplatz. Ein paar teure Schmuckstücke, ganz wenige Gebiete besetzt, viel und buntes Personal und 3 Marae Plättchen verbaut. Das reichte. Er erlaubte sich einfach keinen leichten Fehler. Respekt!

    Ähem. Auf starke Präsenz im Tempel in den letzten Runden spiele ich auch sehr gerne. Das ist ganz und gar nicht schwach, insbesondere in Spielen, in denen allgemein eher niedrig gewürfelt wurde (schwache Aktionen, viel gegenseitige Blockade). Dann sind das einfach verdiente, sichere Punkte im Tempel. In Runde 4 oder 5 einen 1er-Würfel (blockiert alles) kombiniert mit weißer Götterkarte (wirkt wie eine 6) auf das Tempel-Plättchen legen ist eine der besonders "netten" Sachen, die man in Bora Bora dann machen kann. Zum Beispiel so: In Runde 4 besonders viele Tätowierungen (deren nichtlinear ansteigende Bepunktung ist eines der vielen genialen Detail an diesem Spiel!), damit schon mal dick Punkte abgreifen, Startspieler werden und in Runde 5 als Startspieler sofort mit einer 1 + weißer Karte den Tempel dominieren und direkt zusperren ... und dann ein paar nette Flüche der Mitspieler gekonnt ignorieren. ;)


    (Für Nicht-Kenner des Spiels: Punkte im Tempel werden gemäß Mehrheit vergeben und in den Runden 5 und 6 gibt es dort am meisten Punkte zu holen, und nebenbei gibt's für den Gewinner immer ein flexibel einsetzbares Hauptgott-Plättchen, was in niedrig punktenden Spielen unerlässlich sein kann, um alle Aufgaben zu erfüllen.)

    Dann mal was kleines für zwischendurch #EinFestfuerOdin

    Auf der Schachtel stehen 30 Minuten pro Spieler... ist das eigentlich wie beim Kochen? 20 Minuten Kochzeit bedeuten da doch auch bloß, dass man schon alles geschnibbelt und vorbereitet hat und jeder Handgriff sitzt.

    Bei 30min/Spieler fehlt ganz offensichtlich schon mal Auf- und Abbau, was man bei den Rosenberg'schen Materialschlacht-Spielen wie Caverna oder eben EFfO definitiv nicht vernachlässigen kann. Gerade bei solchen Sachen lohnt sich dann übrigens ein gutes Inlay, egal ob selbstgebaut oder teures Holz-Inlay (hier: Meeple Realty).


    Ansonstens ist gerade EFfO auch ein Spiel, bei dem die Spiellänge sehr von der Grübelwilligkeit bzw. - neigung der Mitspieler abhängt. Bei entscheidungsfreudigen Spielern finde 30min/Spieler plus Auf- und Abbau machbar. Aber eben auch nur dann.

    An MetalPirate:


    Wie sieht das mit Spieldauer und Komplexität von Santa Maria aus.

    Was willst du wissen? Ob es wie El Dorado Einsteiger- und Wenigspieler-kompatibel ist?


    Ich habe Santa Maria jetzt noch nicht so oft gespielt. Das können andere sicher qualifizierter beantworten. Aber ich würde zur Frage nach der Einsteigerkompatibilität tendenziell eher nein sagen. Dafür ist's dann doch eine etwas zu abstrakte und unthematische Optimierübung. Jetzt bitte nicht falsch verstehen und das Spiel für extrem optimierlastig halten, das ist es nicht. Da gibt's deutlich Schlimmeres, aber Wenigspieler haben's doch lieber etwas thematischer, wie es z.B. von guten Rot-Pöppel-(nominierten) Spielen der Sorte El Dorado oder Imhotep oder Kingdomino geboten wird. Beim Draften und Einsetzen der Würfel ist Santa Maria doch recht abstrakt in dem, was man mechanisch tut. Nach Aufbau einer Kolonie fühlt sich da eher wenig an.


    Die Spieldauer ist bei Santa Maria allerdings für das Gebotene eher kurz, das würde ich schon sagen. Viele interessante und knifflige Entscheidungen pro Zeiteinheit. Insgesamt ein wirklich gutes Spiel, aber doch klar im Kennerbereich zuhause mit geringer Kompatibilität nach "unten". Im Vergleich zu Automania ist Santa Maria ein Stück komplexer.



    PS: Wenn du jemanden konkret ansprichst, nimm das @-Symbol. Dann bekommt derjenige eine Nachricht.

    #WettlaufNachElDorado gehört zu den (seltenen!) Spielen, die für Wenigspieler genauso gut funktionieren wie für Vielspieler. Vielspieler sollten vielleicht die Finger von den "einfachen" Kursen lassen, auch die Höhlenbonusplättchen kann man ruhig direkt dazunehmen, und schon löst sich das manchmal zu findende Vielspieler-Vorteil "rot-Pöppel-nomiert = seichtes Spiel" ganz schnell in Luft auf. Genügend Anspruch hat das Spiel auch für den durchschnittlichen Unknowns-Leser.


    Mit der Regel, Bewegungssymbole auf unterschiedlichen Karten nicht "zusammenlegen" zu dürfen, um Hindernisse zu überwinden, ist auch ein interessanter und meiner Meinung nach etwas unterschätzter Kniff drin. Eine Bewertung wie "bloß ein weiterer Deckbuilder" tut dem Spiel unrecht. Ich hatte das Spiel hier beim (K)SdJ-Vorhersage-Tipspiel als KSdJ-Kandidat getippt; da hätte es genauso reingepasst wie in die rote Kategorie.


    Für meinen persönlichen Geschmack ist der Wettlauf vielleicht ein wenig (zu) interaktionsarm, aber wenn die anderen drei Spiele gefallen, dann sollte El Dorado eigentlich auch passen. Ist schon dieselbe Klasse; das Orakel von Delphi ist z.B. auch kein Meilenstein der Interaktivität. Außerdem erhoffe ich mir von der kommenden El Dorado Erweiterung, dass das Spiel für Vielspieler nochmal ein Stückchen interessanter wird.