Beiträge von MetalPirate im Thema „Hilfe: Zombicide vs Arcadia Quest vs Massive Darkness“

    Vorsicht. AT statt Euro ist das eine. Koop statt kompetitiv ist hier aber der wichtigere Unterschied. Im Koop-Spiel kann ich durch unbalancierte Level-Upgrades z.B. den Schwierigkeitsgrad einstellen. Läuft's eh gut, wähle ich vielleicht auch mal das, worauf ich rollenspielmäßig gerade Bock habe, auch wenn's im Sinne eines optimalen Spielens völliger Unsinn ist, weil etwas anderes offensichtlich besser wäre. Da kann dann eine Schwäche zur, naja, vielleicht nicht gerade Stärke, aber doch zum interessanten Feature werden.

    Ich bin ja eigentlich eher in der Euro-Ecke zuhause und da würde ich so einiges, was MD bietet, als völlig inakzeptabel bezeichnen. Nicht nur das "es ist im Bereich des Möglichen, dass das allererste Roaming Monster einen platt haut und man ohne großes Würfelglück einfach nichts dagegen machen kann". Das geht ja weiter mit der Anleitungen voller Regellücken bis zur fehlenden Balance der Levelupgrades von superstark bis relativ nutzlos. Offen gesagt habe ich sogar Zweifel, ob das Spiel in der letztendlich veröffentlichten Form überhaupt nennenswertem Playtesting ausgesetzt war. Auf dem Niveau, was man von (kompetitiven) Euro-Spielen zurecht erwartet, war das Playtesting hier definitiv nicht. Eigentlich ist das ein großer Monster-Sandbox-Spielkasten, aus dem man sich selbst etwas passendes zurechtbasteln muss, das einem Spielspaß bringt.


    ABER: für diese Art von (kooperativem!) Spiel kann ich das ausnahmsweise mal so akzeptieren. Das, was MD meiner Meinung nach sein will, nämlich ein lockerer Dungeon Crawl, den man auch mit Nichtspielern zusammen spielen kann, das macht es recht ordentlich.

    Einige der Ereignisse bei MD triggern nicht, wenn man selbst noch auf Level 1 ist. Ein gewisser Schutz gegen übermächtige Monsterhorden am Anfang ist da.


    Es ist richtig, dass bei der Zufallsverteilung für die Schwierigkeit die extremen Enden auf beiden Seiten da sind. Pippifax-einfach ist theoretisch genauso möglich wie unschaffbar schwer, zumindest für die erste Spielhälfte. Danach wird's immer einfacher (wobei das bei Szenarien mit Timer-Kritierien auch nicht ganz so gilt). Ich würde aber trotzdem sagen, dass die Masse der MD-Spiele einen vernünftigen Schwierigkeitsgrad haben. Jedenfalls für diese Art von Monsterprügelspiel. Massive Darkness ist ein anderen Spielegenre als Gaja Project oder Vinhos, das ist ohnehin klar.


    Ach ja: Tip als Absicherung gegen sehr frühe starke Roamers: der beste und schlechteste Nahkämpfer wählen jeweils ein Langschwert als Startausrüstung. Letzteres gibt seines dem besten Kämpfer. Mit zwei Langschwertern macht man auch gegen starke Gegner noch einigermaßen Schaden. Wobei ich auch grundsätzlich kein Problem damit hätte, ein Spiel nach 10 Minuten abzubrechen und neu zu starken. Etwa bei zwei Roamers mit den ersten 3 oder 4 Events, womöglich mit exakt passender Ausrüstung, die sie fast unbezwingbar macht. Dann doch lieber nach 10 Minuten neu starten als nach 1 Stunde fest stecken.