Danke für die Antwort. Und Glückwunsch zu dem tollen Spiel Nusfjord, das für mich trotz einiger (behebbarer!) Schwächen der Überraschungshit 2017 war. Mein meistgespieltes Spiel dieses Jahrgangs, obwohl eigentlich nur wegen günstigem Adventskalenderpreis der SO gekauft. Die vielen Spiele liegen natürlich auch an der kurzen Spielzeit, so dass man im 2er problemlos abends zwei Partien hintereinander schafft. Trotzdem für mich bestes Lookout-Spiel seit langem.
In Sachen Kartengröße sollte eigentlich für jeden klar sein, dass das durch die Tableaugröße begrenzt ist. Wenn man dann mehr Grafik darauf bringen wollte, dann wären die Karten vielleicht hübscher, aber ziemlich sicher auch unpraktischer, denn den Platz für die Grafik müsste man ja zwangsweise bei Beschreibungstext und/oder Kosten-Icons wegnehmen. Dann lieber die praktische Version. Die Karten sollten für keinen vernünftigen Menschen ein ernsteres Problem sein. Das hätte man kaum anders lösen können.
Die Münzsache ist für mich dagegen Kategorie: "Wie kann man sowas durchgehen lassen? Wurde das nie mit finalem Material gespielt?!" Da kann man sich nur wundern. Beste Lösung (und bei mir nach diversen Versuchen mit unterschiedlichen Münzen aus anderen Spielen jetzt so gesetzt) sind übrigens gelbe Holzscheiben. Das passt auch besser zu den Holzspielsteinen für Fische und Holz. Schön stapeln lässt es sich auch, denn das Gold wird ja nicht so viel hin und her gelegt, und wenn man viel davon hat, dann ist das ein ganz bewusstes Horten für Siegpunkte oder so teure Anschaffungen wie die Bank.
Aber mir ist natürlich klar, dass Holzspielsteine teuer sind. Vielleicht wäre das in einer zweiten Auflage trotzdem möglich, wenn man dafür bei den Fischen welche einspart; das sind viel mehr, als man braucht. Also vielleicht auf den Stanzbögen den Platz der Mini-Münzchen für mehr Multiplikatorplättchen nutzen, weniger Fische und dafür noch gelbe Holzscheiben dazu.
EDIT: Vielleicht bei den Fisch-Multiplikatorplättchen auch eher Wert 3 als Wert 5. Fünf Fische en bloc verschieben wird ja selten bis nie gebraucht. Selbst wenn man viele Fische fängt, wird das ja sofort in viele kleine Grüppchen zerrissen: je 1 Fisch auf die beiden angeheuerten Ältesten, 1 Fisch zum Mitspieler, 1 Fisch für die ausgegebene und noch nicht gekaufte Aktie in den allgemeinen Vorrat zurück, 3 Fische über eigene realisierte Aktien in den eigenen Vorrat, restliche 4 Fische in die eigene Reserve, sofern noch ausreichend Platz. Hier: 11er-Fang und kein 5er-Multiplikator nutzbar.
Andere Wünsche für eine eventuelle Zweitauflage:
- Fehler auf den Rundenplättchen für das 2er-Spiel beseitigen (5 statt 6),
- das Minuszeichen bei den Gebäuden mit negativen Siegpunktwert deutlicher machen (wird gerne übersehen),
- und sich vor allem etwas für eine bessere Balance des 5er-Spiels überlegen, denn das ist komplett unbalancierter Murks, wenn einer Startpositionen 1234512 und ein andere 4512345 hat. (Dass letzterer den Erstzugriff auf die in Runde 3 ins Spiel kommenden B-Gebäude hat, ist kein wirklicher Ausgleich dafür, am Spielanfang bei der grundlegenden Wahl der Strategie und
am Spielende beim "konvertiere alles soweit möglich noch zu Siegpunkten" nur noch die Reste ab zu bekommen.)
Der letzte Punkt ist der, der meinen Eindruck neben den Mini-Münzen am meisten stört. So sehr ich Nusfjord für kleinere Spielerzahlen mag: Zu fünft ist das Spiel für mich in BGG-Sprech "not recommended". Die Münzen lassen sich ersetzen und beim Spieletreff kann man jedem sagen: "Ja, da steht zwar 'bis 5' auf der Schachtel, aber zu fünf taugt es nicht." Von daher beides keine dicken Minuspunkte, weil lösbar bzw vermeidbar. Aber schon schade, denn Nusfjord ist so gut, dass ich es gerne vorhaltlos empfehlen möchte.