Am
Samstag gab es wieder einen Spieleabend mit meiner Freundin. Als erstes wurde
#ObenUndUnten von Ryan Laukat aus dem Regal geholt. Ich wollte dieses mal
etwas anderes ausprobieren und auf das Erkunden (Abenteuer für
zufällige Belohnungen und Höhlenkarten) verzichten. Als Startspieler
sicherte ich mir dazu das Schlüssel-Haus das einen Bewohner zur
Bereitschaft trainiert (sofort einsetzbare Arbeiter erhalten). Bei meiner
Freundin sollte umgekehrt das Erkunden im Vordergrund stehen, daher
entschied sie sich für das Schlüssel-Haus das ihr zwei
Wurfwiederholungen erlaubt. Meine Runden bestanden also darin, dass
ich neue Bewohner trainierte, diese meist zum Arbeiten (Münzen
erhalten) schickte um mit den daraus resultierenden Münzen Häuser zu bauen
(dauerhafte Boni und Zugriff auf Waren). Durch das frühe Arbeiten konnte ich
immerhin den Apfelwein erhalten um somit immer genügend Arbeiter für die
nächste Runde erholen (für Aktionen verfügbar machen) zu können. Bei
den Häusern musste ich leider feststellen, dass mir die verfügbaren
Häuser kaum Waren lieferten und sich das auch nicht nach erneuern (Karten
austauschen) verbesserte. Daher hatte ich Schwierigkeiten ein ordentliches
Einkommen zu generieren. Meine Freundin konnte hingegen kontinuierlich über
ihre Erkundungen verschiedene Waren und Münzen erhalten. Damit
steigerte sie ihr Einkommen und baute Außenposten (spezielle Häuser für
Höhlenkarten). Hier sollte man erwähnen, dass sie auch ohne
Wurfwiederholungen extrem erfolgreich beim Erkunden war. Sie konnte mit ihren
ersten Würfelergebnissen von 4-6 Augen bereits genügend Laternen
generieren, dass ihre Erkundungen erfolgreich verliefen. Ich konnte zum Schluss
zwar noch über das Stern-Haus (Endpunkte) das Dorfpunkte für Bewohner gibt
einige Punkte machen, war aber gegen ihre Fortschrittsleiste machtlos. Das
Spiel ging mit 55-40 an meine Freundin.
Ich finde
den Mechanismus der Fortschrittsleiste immer noch sehr gut. Wir können aber
beide dem Zufall beim Erkunden nichts abgewinnen. Das Spiel scheint aber gerade
auf diese Aktion ausgelegt zu sein. Es wird noch einen Versuch geben, aber
ich glaube das Spiel ist bei uns durchgefallen und wird meine Sammlung
voraussichtlich wieder verlassen.
Als
nächstes kam #Splendor von Marc Andre auf den Tisch. Wir wollten es ein
wenig strategischer haben und spielten daher mit der Erweiterung Die
Festungen. Hierzu bekommt jeder 3 Festungen, die auf Karten platziert werden
können, um ein Vorrecht auf die Karte zu erhalten und diese gegebenenfalls
als zusätzliche Aktion erwerben zu können. Nachdem die ersten Edelstein-Chips
gesammelt waren, wurden die Festungen primär dazu genutzt den anderen
auszubremsen und ihm passende Entwicklungskarten vorzuenthalten. Dies ging im
weiteren Verlauf soweit, dass meine Freundin praktisch keinen Zugriff auf
Diamant-Boni bekam und ich keinen auf Rubin-Boni. Durch die anfängliche Auslage mit vielen
Karten die eine hohe Anzahl Chips eines Edelsteins erwarteten, wurden von
beiden viele Stufe 1 Entwicklungskarten erworben. Hierbei hatte meine Freundin
das Glück auf ihrer Seite, da ihr die bei mir aufgedeckten Karten oft
entgegenkamen. Wir konnten beide jeweils einen Adligen zu einem Besuch
bewegen, aber den letzten Aufgrund des Mangels an Boni bis zum Ende des
Spieles nicht überzeugen. Das Spiel sollte sich also über die Stufe 2 und
3 Entwicklungskarten entscheiden. Während ich einen kontinuierlichen Ausbau mit
Stufe 2 Entwicklungskarten vorantrieb, konnte meine Freundin bereits zwei
Stufe 3 Karten erhalten und mit den daraus resultierenden
3+4=7 Prestigepunkten das Spiel beenden. Mir fehlte ein Edelstein um noch
gleichziehen zu können, daher ging auch dieses Spiel mit 16-14 an meine
Freundin.
Die
Erweiterung gibt dem Spiel eine neue Tiefe. Die zusätzliche Interaktion macht
das Spiel knackiger und man kann auch bestimme Karten gezielter ansteuern. Wir
können uns zwar nicht vorstellen, wie das mit mehr als zwei
Spielern funktionieren soll, aber zu zweit wird die Erweiterung auf
jeden Fall in weiteren Partien Verwendung finden.
Als drittes gab es eine weitere Partie
#13Tage von Daniel Skjold Pedersen und Asger Granerud. Inzwischen sind
wir besser mit dem Spiel vertraut, sodass die ersten beiden Runden
ausgeglichen verliefen. Daher ging es mit neutralen Ansehen in die letzte Runde
ging. Hier erkannten wir, dass platzieren von weiterem Einfluss schwierig sein
würde, da sich bereits jeweils zwei unserer Defcon-Marker im oberen Defcon
2 Bereich befanden. Meine Freundin versuchte in Folge
dessen über Kuba zu punkten. Im bisherigen Spiel hatten wir beide
wenig Einfluss in den Gebieten von Kuba platziert, sodass sie relativ
einfach in beiden Gebieten als auch im Atlantik dominieren konnte. Dadurch das
sie beide Gebiete mit Agendamarkern besetzt hatte, versuchte ich
nur ihre möglichen Punkte durch Gleichstände zu minimieren. Über
die Strategiekarte Auge um Auge (Insgesamt 3 Einfluss auf
die Gebiete von Kuba) konnte sie jedoch letztendlich so
viel Einfluss platzieren, dass ich ihr die Punkte überlassen musste.
Aufgrund meiner Aktivitäten um Kuba nahm meine Freundin die zwei bereits in
Berlin platzierten Einfluss gar nicht richtig zur Kenntnis. Das wurde
ihr zum Verhängnis als ich über Atom-U-Boote (zwei Einfluss
platzieren ohne Verschärfung der Defcon-Skala) zwei weitere Einfluss
mit meiner letzten Karte platzierte. Damit konnte ich nämlich 5 Ansehen
über Berlin erlangen und über die Nachwirkungen einen deutlichen Sieg mit
vier Ansehen erringen.
Das Spiel bietet interessante Mechanismen die gut verwoben sind und in einem passenden thematischen Gewand daherkommen. Irgendwie scheint bei uns der Funke aber nicht richtig überspringen zu wollen. Es wird sich zeigen müssen ob das Spiel für weitere Partien aus dem Regal geholt wird.
Zum
Abschluss gab es eine Partie #RollForTheGalaxy von Wei-Hwa Huang und Tom
Lehmann. Wir spielten mit der Erweiterung Der große Traum und dem optionalen
Aufgabenmodul. Meine Freundin versuchte sich auf Siedeln und Entwickeln zu
fokussieren. Hierbei kam ihr die Entwicklung Verbesserte Aufklärung
auf ihrem Fraktionsplättchen zu gute, da es ihr beim Aufklären (Plättchen
ziehen) erlaubte die Plättchen auf die Stapel zu legen, wodurch sie mehr
Flexibilität beim Timing hatte. Durch die früh entwickelten Replikator-Robotor (ein Siedler weniger) sowie den Vermessungsrobotor
(2 Krediteinheiten beim Siedeln) war alles vorbereitet um durch schnelles Siedeln das Spiel über Welten schnell zu beenden. Dazu kam es jedoch nicht. Ich konnte die Ausliegenden Aufgaben Verbrauchsgüter (Verbrauche zwei Güter mit gleichfarbigen Verladearbeitern) und Zufriedene Bürger (5 Siegpunkte-Chips) bereits früh mit meiner Produzieren und Verbrauchen Strategie erfüllen und über die Leistungsmarker meiner Freundin auch die interessante Aufgabe Spitzenreiter: Kolonie (Welt mit Kosten 5 oder mehr) wegschnappen. Hierbei konnte ich über die Welt Galaktische Trendsetter auch direkt zwei weitere Konsumwürfel erhalten, die meine Strategie vorantrieben. Danach konnte ich beim Verbrauchen mehrmals 9 Siegpunkte-Chips erhalten und das Spiel somit frühzeitig beenden. Die zufällige Phase im 2-Spieler-Spiel kam mir hierbei zugute, da ich in einer Runde direkt produzieren und verbrauchen konnte. Im Endergebnis stand somit ein deutliches 51-36 für mich.
Die verschiedenen Würfel und Plättchen bieten verschiedene Strategien die erkundet werden möchten. Die zusätzliche Variation im Startaufbau durch die Erweiterung ist eine klare Verbesserung zum Grundspiel. Die zusätzlichen Aufgaben geben bereits zu Beginn des Spieles eine Richtung vor, die man verfolgen kann. Eine einseitige Auslage könnte hier aber immer eine Richtung bevorteilen. Das muss sich in weiteren Partien zeigen.