Beiträge von MetalPirate im Thema „ Robin Hood and the Merry Men“

    PowerPlant : Was meinst du mit "jede Mini-Sonderregel"? Die paar wirklich unintuitiven Sonderregeln, die ich sehe, etwa das "tax upsurge" nach dem Füllen der Kutschenplätze, sind weder viele noch "mini". (Sowas wäre IMHO ohne starke thematische Begründung ein ziemlich grenzwertiges Spieledesign!) Oder meinst du eher sowas wie die detailreichen Ablauf-Regelungen zu den prestigeträchtigen Heldenaktion? Das ist zwar in der Summe auch viel Masse, aber da im Prinzip alles davon sehr ähnlich abläuft, ist das unter dem Strich auch nicht so schwer zu merken.


    Insgesamt glaube ich, dass die Rezeption der Regel sehr stark daran hängt, wie wichtig einem -- und hier sollten sich auch ganz bewusst die Euro-Spieler unter uns angesprochen fühlen! -- Thema in Spielen ist. Das Spiel hat zwar über 20 Seiten Anleitung (ohne Solo, Varianten, etc.), aber das allermeiste davon kann man sich doch über das stark umgesetzte Thema recht gut merken. Aus dem Thema heraus ist doch z.B. völlig klar, dass in den Verstecken die Fallen eines Spielers und Helfer irgendeines, auch anderen, Spielers friedlich koexistieren können, während sie bei den Wachen des Sheriffs direkt zuschnappen. Man sollte halt Spiele nicht als rein mechanische Optimieraufgabe begreifen, sonst hat man es mit Robin Hood and the Merry Men natürlich ungleich schwerer.

    Okay, Regel gelesen. Ich glaube, ich weiß inzwischen, was Micknick meint. So ein bisschen fehlt der Regel der rote Faden, wobei ich da gerne zugestehen möchte, dass das Spiel überproportional schwierig zu beschreiben ist, wenn sich die Runden noch weiter in Phasen gliedern (merry men phase / hero phase), die dann selbst im ersten Falle (merry men) reihum in Einzelzügen abgefrühstückt werden, während bei den Helden jeder Spieler seine Doppelaktion am Stück macht.


    Das ist manchmal nicht logisch. Aber sowas ist für mich weniger ein Regelproblem als die Frage, ob das Spieldesign nicht etwas "runder" hätte sein können. Als schlecht empfand ich die heute gelesene (englische!) Regel nämlich nicht. Bei eigene Sachen wie passive Karte aktiv machen / Handkarte aktiv spielen / Handkarte passive spielen hätten die einzelnen Alternativen logisch klarer präsentiert sein können, aber alles in allem war das für mich noch okay.


    Als deutlich gegen "best practice" gerichtet empfinde ich allerdings die muntere Vermischung von Regeltext und Beispiel. Irgendwo im Hintergrund, teils überblendet in den Fließtext, sind irgendwelche Spielszenen abgebildet, mit Pfeilen illustriert, und ohne die ist der Text teils kaum verständlich, zumindest nicht beim ersten Lesen. Von der Logik her ist das oft Beispiel, aber es hat eben nicht, wie das beim Beispiel sein sollte, ergänzenden Charakter und wird separat beschrieben, sondern das Zeugs samt skizzenartiger Beschriftungen hat klar definierenden Charakter für die Gesamtregel. Das soll der Leser dann "irgendwie" parallel zum Haupttext zu konsumieren, denn eigene Bildunterschriften wie bei richtigen Beispielen gibt es nicht. Das ist definitiv schlecht.

    Nachschlagen finde ich, zumindest in den ersten Wochen nach dem Lesen einer Anleitung, üblicherweise nicht so schwer wie andere. Zum einen bleiben bei mir auch Details recht gut hängen und zum anderen kann ich mir doch recht gut merken, was wo stand. Etwas überfordert war ich nur einmal, als ich spontan #Lisboa erklären sollte und es zuvor mindestens ein halbes Jahr nicht gespielt hatte. :)

    Ich glaube bei MetalPirates Meinung zu den Regeln müssen wir nicht gespannt sein

    Äh.... Ich habe keinen blassen Schimmer, was ihr erwartet zu hören...

    Aus meiner derzeitigen Sicht kann da alles herauskommen.


    Beziehst du dich hier eigentlich auf die Spielregel an sich oder auf das Spiel? Bei letzterem bin ich durchaus etwas skeptisch, denn semi-coop plus Kickstarter ist für mich normalerweise ein sicherer Verzicht, aber ich habe es gebacken, weil (1.) der Preis über die Sammelbestellung okay war, (2.) mir das Thema gut umgesetzt erschien, auch und gerade im semi-kooperativen Teilaspekt, und weil (3.) ich von #RiseToNobility (vom gleichen Verlag und Hauptautor) positiv überrascht war.

    Seufz. Mein Exemplar erinnert mich seit 6 oder 7 Wochen daran, dass ich immer gut beraten war, meine Sammelbestellungen nie zu groß werden zu lassen.

    (Soll heißen: es liegt seit dieser Zeit bei einem gewissen Sammelbestellungsorganisator rum...)

    Tip an alle Hubs aus eigener Erfahrung (Anachrony-Sammelbestellung!): überlegt euch, wie ihr ggf. ein sauschweres Paket (ggf. auch mehrere!) angenehm von der Filiale nach Hause bekommt, falls ihr zum Lieferzeitpunkt nicht zuhause seid. Gilt zumindest für die Städter, bei denen es nicht selbstverständlich ist, mit dem Auto vor der Postfiliale parken zu können. Ein Paket darf 31,5 kg wiegen und Sven nutzt das auch aus.

    Wie rechnet sich das für dich? Wie kommst Du ohne Kosten da heraus? Sind die Spiele einzeln "versandfertig" oder kommen die eingeschweißt in einem großen Karton?

    Als Hub bekommst du ein schweres Paket (ggf. auch mehrere) und eine Liste der Mitbesteller mit den von ihnen bestellten Sachen. Du überweist Sven die Versandkosten dafür. Diese Versandkosten musst du auf alle Besteller, die durch das Paket bedient werden, umlegen und eintreiben (wenn da nicht X gleichartige Sachen drin sind, nach einem Schlüssel deiner Wahl). Sollte jemand der Mitbesteller seine Sachen nicht bei dir abholen wollen, schickst du sie per Post und treibst diese Portokosten ebenfalls ein.


    Als Hub für X Personen bzw Spiele, davon eines für dich selbst, zahlst du normalerweise nur ein X-tel vom Paketporto des Hub-Pakets (z.B. 16,49 Euro für über 10 kg und bis zu 31,5 kg). Bei Sachen der Anachrony-Klasse bist du da schon ab drei Exemplaren deutlich über den 10 kg drüber. Für Mitbesteller, die ihr Exemplar nicht selbst beim Hub abholen können, können die Gesamt-Portokosten bei Sammelbestellungen, die über Hubs abgewickelt werden, sich jedoch schon etwas summieren, gerade bei schwereren Spielen, und dann einen Teil der Ersparnis auffressen.

    So fordernd, wie teilweise in den Foren gegenüber Organisatoren und Hubs von Sammelbestellungen aufgetreten wird (Motto: "ich will mein Paket jetzt aber sofort zugeschickt bekommen!"), oft genug von genau den gleichen Leuten, die immer centgenau überweisen, kann man auch manche kritischere oder ggf. flapsigere Antwort auf solche Forderungen und Beschwerden nachvollziehen.


    Dass Organisatoren von Sammelbestellungen tendenziell in den Foren verteidigt werden, finde ich gut und richtig so. Das weiß man spätestens dann zu schätzen, wenn man selbst mal eine Sammelbestellung auf die Beine gestellt hat und eine zweistellige Anzahl von Pakete zu packen und zur Post zu bringen hat. Die klemmt man sich nicht mal einfach so auf dem Weg zur Arbeit unter den Arm. Wer da nicht auch ein bisschen warten kann, der soll alleine backen -- muss dann aber auch auf die Ersparnis verzichten.


    Normalerweise laufen Sammelbestellungen ja völlig problemlos. Das A und O bei solchen Sachen ist aber die Kommunikation. Was ich im konkreten Falle überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass nichtmal mit den Freiwilligen, die sich als Hubs gemeldet haben, eine vernünftige Kommunikation stattfindet, wenn man es schon nicht schafft, alle Teilnehmer auf dem Laufenden zu halten (was auch kein Problem wäre, wenn man sich nicht Kommunikationswege wie Mailverteilern verweigern würde).


    Wenn man die Teilnehmer immer auf dem Laufenden hält, gibt's auch keine Nachfragen, also muss man auch keine beantworten und jeder wartet einfach nur ruhig auf die Lieferung. Ist im Endeffekt weniger Arbeit und Stress für alle. Warum das dieser Organisator nicht schafft, ja warum er nichtmal die Hubs informiert, wenn die für sie gedachten Spiele über irgendwelche intransparenten Weitergabeketten laufen sollen und Abholungen sonstwo erwartet werden, dass kann wohl nur er selbst beantworten. Ich stehe als Hub für sowas nicht mehr zur Verfügung. Das kann ich nicht mehr gegenüber den anderen Mitbestellern vor Ort schön reden.

    Fairerweise muss ich dazu sagen, dass frühere Sammelbestellungen von dem gleichen Organisator bei mir gut gelaufen sind. Das waren bei mir bestimmt auch schon 4 oder 5 Sachen, und einmal war ich dabei auch selbst schon Hub. Wenn ich schon ein paar Mal von Sammelbestellungen dieses Organisators profitiert habe, dann genießt derjenige bei mir eigentlich einen gewissen Kredit.



    BTW: Die ziemlich parallel verlaufende Sammelbestellung zu #ArchitektenDesWestfrankenreichs, wo ich mich immer gefragt habe, wie einer alleine ~380 Spiele managen kann, scheint derweil recht gut abgewickelt zu werden. Zumindest mal wird da ordentlich kommuniziert und der Organisator hat schon Fotos von Spielepackungen und vorbestelltem Verpackungsmaterial bei BGG hochgeladen. Wenn mir vor zwei Monaten jemand gesagt hätte, dass eine von den beiden SBs, also Robin Hood oder Architekten, Probleme machen wird, dann hätte ich auf letztere getippt.

    Das leidige Thema Sammelbestellungen über die SO...


    Nachdem ich zuvor versucht habe, eher mäßigend zu wirken und u.a. schon oft im SO-Forum Links zum "Versandzentrum" gepostet habe, reicht's mir jetzt. Ich habe gerade dem Organisator eine Nachricht geschrieben:


    Nachdem in der Vergangenheit schon Spiele bei undurchsichtigen Weitergabe-Ketten verschwunden sind (zumindest mal gibt es glaubwürdige Berichte diesbezüglich), möchte ich nicht als Hub Teil von sowas sein. Null Kommunikation mit den Hubs und irgendwas hintenrum machen, das geht einfach nicht.

    Info für andere Teilnehmer an der Sammelbestellung über das Spielernetzwerk der SO ( Link ) Die Spiele scheinen bei Sven S. angekommen zu sein. Indirekt mitbekommen, weil irgendjemand bei Sven S. sein Spiel wohl schon abgeholt hat.


    Infos von Sven S. dazu: null. nada. nichts.

    Infos wie es weitergeht: null. nada. nichts.


    Jedenfalls im entsprechenden Thread der Sammelbestellungen. Mag sein, dass über andere Kanäle mehr dazu kommuniziert wurde; dann wäre ich für einen entsprechenden Hinweis dankbar. Aber meiner Meinung nach gehören die Infos in die Liste, über die alles gestartet wurde, oder zumindest mal gehört da ein Link hin, wo stattdessen weitere Infos zu bekannt gegeben werden. Wie man vielleicht merkt, bin ich mit der Art und Weise der Kommunikation bei dieser Sammelbestellung nicht allzu glücklich.


    Selbst wenn man sich mit der Menge an Sammelbestellungen übernommen hat (was ich mir hier sehr gut vorstellen kann!), dann sollte man doch wenigstens mal ankündigen, dass die Spiele geliefert worden sind. Ansonsten braucht man sich auch nicht wundern, wenn Hinz und Kunz alle paar Tage nachfragen, ob es angekommen ist. Durch fehlendes Feedback befördert man genau dieses Verhalten.

    Bei Crowdfunding und semi-kooperativ (im Sinne von: nach mehreren unterschiedlichen Kriterien können alle gemeinsam verlieren) gehen auch bei mir alle Warnlampen an. Sowas ist eine Einladung an alle hinten liegende Spieler, nach dem Motto zu spielen: "Die, die vorne liegen und gewinnen möchten, sollen auch mehr tun beim Abwehren der gemeinsamen Gefahren. Wenn die das nicht wollen und wir alle zusammen deshalb verlieren, dann isses eben so, kratzt mich nicht, ich gewinne ja eh nicht mehr." Wichtig dabei: Das braucht nicht mal ein destruktives "das Spiel bewusst an die Wand fahren wollen", wo man dem Mitspieler dann ggf böse sein könnte, sondern einfach nur eine normal-menschliche und in gewissem Maße nachvollziehbare "die Starken sollen auch mehr tun bei den gemeinsamen Aufgaben" Einstellung. Und schon könnte das Spiel leicht kippen...


    Außerdem sprechen mich weder die Elemente aus dem "tower defense" Genre noch die starken "push your luck" Mechaniken in diversen Bereichen an. Beides eher nicht mein Fall. Und dass das Spiel spielmechanisch nicht so viel Neues, geschweige denn Originelles, bietet, wurde oben auch schon richtigerweise gesagt.


    Trotzdem habe ich beim ersten Überfliegen auch einiges gesehen, was mir gefällt und die Minuspunkte spürbar abmildert. Beispielsweise dass man für kooperatives Verhalten wie das Befreien gefangen genommener gegnerischer Meeple viele Siegpunkte bekommt. Das könnte (!) dazu führen, dass ein gemeinsames Verlieren eher als theoretische Möglichkeit existiert, aber in der Praxis nicht so wirklich relevant ist, weil genügend Anreize dem entgegen wirken. Und genauso sind die mechanischen Elemente, die mir eigentlich für sich betrachtet nicht so recht gefallen wollen, vom Thema soweit gedeckt, dass ich sie wohl akzeptieren könnte -- sofern noch Glücksfaktor und Spiellänge zueinander passen, was ich aber noch nicht abschätzen kann.


    Bisher bei mir noch weder Daumen rauf noch Daumen runter. Nach dem richtigen Durchlesen der Anleitung und -- wichtig! -- dem Spielen von Rise to Nobility, um die Handschrift des Autors besser kennenzulernen, weiß ich hoffentlich eher, wohin die Tendenz geht.

    Fairerweise sollte man dazu sagen, dass bei der SO-Sammelbestellung noch geteiltes Porto zum Hub und ggf. Porto für Hub zu Besteller dazukommt. Trotzdem ist das mal wieder eine Sammelbestellung, wo die Ersparnis in dem Bereich ist, wo es sich lohnen würde. Gerade wenn man keine lokale Gruppe starten kann, um sich Versandkosten zu teilen.


    Ich werde aber trotzdem erstmal ein Spiel Rise to Nobility abwarten, bevor ich mich entscheide, was ich von Autor und Verlag halte. Die "ich probier's mal aus"-Chance war RtN. Die RtN-Spielerfahrung sagt dann, ob ich beim nächsten Spiel der gleichen Leute dabei bin. Ich finde es etwas schade, dass Robin Hood & Co schon startet, wo RtN noch nicht komplett ausgeliefert ist, wobei das wohl eher auf das Konto von GamesQuest geht und nicht auf das von Final Frontier Games. Trotzdem: RtN muss mich erstmal überzeugen, hier ebenfalls mitmachen zu wollen.