Beiträge von cookiemonster im Thema „ Edge of Darkness (John D. Clair, AEG)“

    Ne, leider nicht. Trotzdem danke, MetalPirate

    Ich wollte es lieb gewinnen, es war für mich extrem weit oben für die meisterwarteten Spiele dieses Jahr. Aber sie Kampagne fand ich echt zum Abgewöhnen. Ich habe nicht mal Zweifel, dass das Spiel gut ist und das der Preispunkt für die Aufwändigkeit der Folien gerechtfertigt ist, aber trotzdem habe ich am Ende einen, im weitesten Sinne aufgeblähten, Deckbuilder. Diese Gimmicks wie Plastikminis, dieser Würfelturm oder halt Plastikcoins (wenn man dann Metalcoins kaufen kann) machen für mich irgendwie gar nichts. Die Gameplay Videos haben mich jetzt auch nicht so sehr in Ekstase versetzt, das ich neben einer guten Basis etwas so herausragendes gesehen hätte, dass ich da rein muss. Ich bin mir sicher, dass ich mal dazu kommen werde, es zu testen. Wenn ich dann feststelle, dass es doch der superbesondere Deckbuilder ist, gebe ich halt ein paar Euros mehr aus und kaufe den Kram retail. Aktuell empfinde ich aber das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ausreichend. Dazu noch der negative Geschmack der Kampagne. Insgesamt hält es mich schweren Herzens davon ab und ich hoffe für jeden einzelnen Backer hier aus dem Forum, dass ich mich täusche.

    Die Moral spielt für mich in der Beurteilung als unprofessionell nur eine untergeordnete Rolle. Was dort verkauft werden soll ist ein Produkt. Was man verkauft ist ein Event. Und das auf so diletantische Weise, dass jedem halbwegs intelligentem Menschen ins Gesicht geschrien wird, dass man das Geld aus ihm oder ihr herauspressen will. Wenn ich das anständig mache und nicht jeden kleinen Minifurz als Erfolg versuche zu verkaufen, sondern dem Kunden tatsächlich den Eindruck vermittel, dass er von mir das beste Produkt zu einem Superpreis bekommt ohne ihn oder sie mit Informationen zu überlagern, dann bin ich am Ziel. AEG macht das quasi nicht. Wenn man die Aufmerksamkeitsspanne einer Pushnachricht hat, mag das der Weg sein und sollte das bei KS so funktionieren, bin ich im Unrecht.

    Ich habe schon ein paar Freunden die Kampagne gezeigt und gefragt, ob sie nicht Interesse haben, weil ich das Produkt für gut halte. Die haben auf Grund des Aufbaus der Kampagne dankend abgelehnt (und der Faktor ist nicht der Kostenpunkt). Meine Theorie lautet deshalb: mit einer vernünftig gestalteten Kampagne erlöse ich mit diesem Produkt deutlich mehr.

    Interessant. Eine Kampagne, die ein unvollständiges Spiel für einen reduzierten Betrag anbietet, eine relativ unübersichtliche Kampagnenseite hat, die Backer am Anfang über die zu erwartenden Stretchgoals ziemlich im Dunkeln lässt und inwiefern diese den Zusatzbeitrag rechtfertigen könnten, unnötigen Plastikmüll (diese Minis *würg*) schon ziemlich zu Anfang in die Kampagne nimmt, weil Plastik, egal welcher Qualität, scheinbar gerade der Weg ist Leute anzuziehen, irgendeinen Praktikanten in die Kommentare setzt, der 1/3 der Zeit darauf verweist, dass er die Fragen nicht beantworten kann, weil er keine Ahnung hat und die Backer mit Updates zuspammt für jedes noch so kleine einzelne Stretchgoal, ist hochprofessionell? Ich sage gar nichts über das Produkt, das finde ich nämlich gut, aber wenn man ziemlich schnell so offensichtlich merkt, dass der Kunde einfach nur gemolken werden soll, frage ich mich ob andere Wege nicht sogar kommerziell erfolgreicher gewesen wären.

    Es gibt für mich Riesenunterschiede zwischen professionell und kommerziell erfolgreich. Das nur am Rande. Mag sein, dass meine Ansprüche da zu hoch sind und mir der Vergleich mit Kampagnen vor 2016 fehlt, allerdings empfinde ich solche Strukturen nach meinen Erfahrungen in anderen Industrien nicht besonders professionell. Da ist die Präsentation des Produktes und des Unternehmens für mich noch stark ausbaufähig. Und ja, es gibt schlimmere KS Kampagnen, sogar deutlich und vielleicht ist die Kampagne auch nach KS Maßstäben ganz gut präsentiert. Das wäre dann allerdings für mich auch wieder ein Punkt, der das Konstrukt Kickstarter abwertet.

    Klar. Vom Spiel her ist das was anderes. Mir ging es in meiner Aussage lediglich um den Aufbau der Kampagnen an sich. Wie die Qualität des Spiels ist, ob das irgendwie neu und innovativ ist oder mehr vom Gleichen, darauf wollte ich gar nicht hinaus. Ich finde einfach nur die Kampagne von Edge of Darkness seit Tag 1 fragwürdig und vollkommen unprofessionell. So geht es mir mit den allermeisten Brettspielkampagnen (was anderes habe ich noch nicht gefördert). Beim Gegenbeispiel weiß man ab Tag 1 was man bekommt, dass es keine Exclusives gibt und was das kostet. Die Kampagne ist übersichtlich und man wird nicht mit Updates vollgespammt. Quasi der exakte Gegenentwurf zu dem chaotischen Haufen bei EoD. Mich wundert immer wieder wo die so lausige Projektmanager herbekommen.

    ich hab mich schweren Herzens auch aus der Kampagne verabschiedet. 174$ plus Porto für ein, prinzipiell, Kartenspiel ist mir echt zu hart (die Sleeves wären für mich bei dem Preis ein Muss). Ich warte mal auf Retail und kauf mir für das Geld lieber zwei andere Spiele. Diese Kampagne ist wieder ein Beispiel dafür, warum ich Kickstarter so wenig abgewinnen kann. Dieses Gehype mit Stretchgoals und wie diese nacheinander in dutzenden Updates angekündigt werden, löst rein gar nichts außer genervte Blicke in mir aus. Immer schön die teure Karotte dem Esel vor die Nase halten. Dann diese teilweise vollkommen dümmlichen Abstufungen der pledge levels, bei welchen einem für geringere Beiträge gefühlt unvollständige Spiele vorgesetzt werden.


    Da finde ich so eine Kampagne wie Architects of the West Kingdom doch direkt fantastisch.

    Was hälst du eigentlich davon? :p


    Das Spiel stand eigentlich auf meiner Must have Liste. Diese Kampagnenaufbau macht mich allerdings stutzig. Es ist auch gar nicht der Preis, der mich stört. Ea ist vielmehr dieses merkwürdige eine Pledge Level und das Fehlen irgendwelcher Videos (man vs meeple wird wohl kaum zählen)

    Das Spiel sieht ja erstmal ziemlich interessant aus, finde ich. Weiß noch nicht, was ich daraus mache.