Ich kann deine Ansicht da durchaus verstehen. Aber gerade die Spiele von Thomas empfinde ich als sehr thematisch - eben weil er auch vom Thema her kommt und ich weiß, dass es ihm sehr wichtig ist. Es ist Zeichen eines guten Autoren, dass ein Spiel dann nicht nur über einen Weg zu gewinnen ist, sondern eben auch anders. Was genau bei Haspelknecht das thematische Problem sein soll, kann ich nicht recht nachvollziehen, muss hier aber auch nicht in Gänze durchdekliniert werden.
Jup, ich gebe Dir recht, dass das Beispiel ein bisschen undankbar ist, da ich Haspelknecht als wirklich guten Euro in Erinnerung habe und die Spiele von Thomas ebenfalls generell sehr für ihren thematischen Bezug schätze. Allerdings ist das noch nicht mal mir so aufgefallen sondern eher meinen Mitspielern. Das Spiel wäre toll, aber es sei komisch, dass man das, worum es [thematisch] geht, gar nicht unbedingt machen muss. Diesen Aspekt meinte ich eher, er ist ähnlich uncanny wie das, was ich bei Viticulture beschrieben habe, aber längst nicht so stark.
Auch an Baseliner: Das kann man für sich persönlich natürlich nicht so schlimm finden oder meinetwegen auch "belächeln" (wobei ich letzteres ehrlich gesagt eher merkwürdig finde, aber nun gut). Ich habe den Spielen auch nirgendwo ihre handwerkliche Qualität abgesprochen. Ich kann nur sagen, was mir mittlerweile in vielen Fällen subjektiv fehlt, um daran Spaß zu haben. Und bei mir persönlich wächst die Ablehnung bei jeder für mich belanglosen Pöppelrumschieberei. Entweder, es ist soviel mechanische Musik drin, dass es mich reizt (z.B. Food Chain Magnate, Kanban, Wildcatters, Tramways, Arkwright) oder es schafft eine Immersion, dass es mir auch auf thematischer Ebene über die Zeit eine Story erzählt (Anachrony, Archipelago, Cuba Libre, Seeders Exodus, Wir sind das Volk, Cyclades, das wunderbar bekloppte A Study in Emerald etc.). Im besten Fall schaffen Spiele beides, dann bin ich Feuer und Flamme.
Mott woll jeder for sick süms weten.