Nachtrag zu Haspelknecht. In der Anleitung heißt es ganz am Anfang, am Ende des Abschnitts "Ziel des Spieles":
Während des Spiels erlangen die Spieler Wissen um ihren Hof zu erweitern und tiefer im Boden Kohle abzubauen. „Haspelknecht“ bietet viele Wege zum Sieg an.
Mit Kenntnis des Spiel kann man das lesen als: "Baue Kohle ab oder gewinne auf diverse andere Arten (Technologie, Hoferweiterungen/Landwirtschaft, etc.)"
Ohne Kenntnis des Spiel wird aber jeder erstmal denken, dass man Kohle abbauen müsste bzw. sollte, erst recht nach der vorherigen Schilderung der allerersten Kohlefunde im Sinne von: "Oh, schwarze brennbare Steine, toll! Lasst uns die aus der Erde holen!"
Die Regeln sind hier nicht falsch, aber sie hätten sicher klarer geschrieben werden können, um falsche Annahmen und Erwartungen zu vermeiden. Dennoch denke ich, dass man auch dann, wenn man hier falschen Erwartungen aufgesessen ist bzw. -- was wahrscheinlicher ist -- das Spiel schlecht erklärt bekommen hat, bereit sein sollte, seine Meinung zu korrigieren. Das Spiel behauptet in der Regel nirgends, dass man Kohle abbauen müsse. Die Spielregel legt im Gegenteil wert auf die unterschiedlichen Technologien für diverse unterschiedliche Entwicklungsrichtungen, also sollte man das "man kann ohne nennenswerten Kohleabbau gewinnen" dem Spiel nicht allzu negativ ankreiden. Wer die Regel gelesen hat, der weiß, dass Kohleabbau nur einer von mehreren Wegen ist.
Das leichte Thema-Problem wird zugegebenermaßen verschärft durch vom Himmel fallende Bewertungsfunktionen, etwa mit ansteigenden Wertigkeiten für Taler, was dann eine eher abstrakte Strategie wie "sammle jeden Taler, den du irgendwo kriegen kannst und vermeide tunlichst, auch nur einen einzigen davon ausgeben zu müssen" ermöglicht. Aber trotzdem: gewisse Kompromisse sollte man machen können. Wir wollen doch strategisch interessante Spiele mit vielfältigen Spielentscheidungen haben und keine langweiligen eindimensionalen Simulationen, die einem genau sagen, was man tun muss, oder?