Gestern Abend gab es bereits den nächsten Spieleabend. Nachdem beim letzten Versuch der Kumpel aufgrund von Krankheit passen musste, hatten wir uns gestern nach der Arbeit zusammengefunden. Das heißt es spielten meine Freundin, ein Kumpel und ich.
Gestartet wurde mit der zweiten Edition #London von Martin Wallace. Ich konnte mit vielen Wirtschaftskarten auf der Hand beginnen und setzte in den ersten Runden darauf diese auf vier Stapeln auszuspielen und Geld einzunehmen. Der Kumpel setzte auf den Bezirk "Westminster" (keine, eine oder zwei Karten ziehen) und wollte damit seine Kartenanzahl kontrollieren, was in den ersten Runden auch gut funktionierte, sodass er uns bei der Armut gut unter Druck setzen konnte. Über den Bezirk "Southwark & Beremondsey" (eine Karte von der Hand mit einer vom Entwicklungsspielbrett tauschen) konnte meine Freundin währenddessen ihre Handkarten gegen lukrativere tauschen und Karten aus allen Bereichen ausspielen. Um nicht bei der Armut zu sehr unter Druck zu geraten erwarb ich den Bezirk "Battersea" (beim Ausführen meiner Stadt Armut um zwei verringern) um dem entgegenzuwirken. Durch weitere Wirtschaftskarten konnte ich mehrfach mehr als 30 Pfund anhäufen, die ich dann durch ausspielen von Karten mit zusätzlichen Kosten in Punkte umsetzte (u.a. "Nelson's Column" und "Albert Hall"). Durch ausspielen von "Millbank Prison" (Karten abwerfen um Prestigepunkte zu erhalten und Armut zu verringern) sowie dem Erwerb von zwei weiteren Bezirken konnte ich meine Armut stark reduzieren und mit der Karte "Underground" (zusätzliche Punkte für Bezirke) dann auch noch zusätzliche Punkte daraus machen. Mein Kumpel verlor im Laufe des Spiels den Zugriff auf Wirtschaftskarten und konnte in Folge dessen keine Karten ausspielen beziehungsweise musste dazu auf Kredite zurückgreifen. Das trieb dann auch seine Armut in die Höhe, sodass ich mich auch in diesem Punkt absetzen konnte. Meine Freundin spielte weiterhin Karten aus allen Bereichen und spielte dabei auf Prestigepunkte ("Great Fire Monument") als auch gegen die Armut ("Water Works" und "Street Lights"). Schlussendlich konnte ich mich durch meinen Geldfluss bei den Prestigepunkten aus dem Spiel heraus und der Armut absetzen und obwohl meine Freundin noch einige Punkte durch ausgespielte Karten machte das Spiel für mich entscheiden. Mein Kumpel rutschte bei meinem Sieg mit 56-44-36 Punkten durch Minuspunkte bei Krediten und Armut sogar noch auf den dritten Rang.
Das spiel bietet immer wieder kniffelige Entscheidungen. Jede Karte die ich zum ausspielen verwende, könnten für die anderen interessant sein. Zudem ist es immer schwierig Einnahmen und Armut im richtigen Verhältnis zu handhaben. Daher freue ich mich auf weitere spannende Partien.
Als nächstes kam #RajasOfTheGanges von Inka und Markus Brand ohne Varianten auf den Tisch. Ich setzte dabei zu beginn wieder auf günstige Provinzplättchen und konnte mit Tänzerin (zwei Würfel und ein Ertragsplättchen) und Flussaktion immer auf einen ausreichenden Pool aus Würfeln zurückgreifen. Weder mein Kumpel noch meine Freundin konnten einen geeigneten Mix aus Aktionen hinbekommen und hatten regelmäßig eine leere Kali-Statue. Sofern Würfel vorhanden waren setzten beide darauf ihre Provinz mit Märkten zu füllen. Mein Kumpel versuchte dabei zuerst Provinzplättchen jeder Markt-Sorte zu bekommen um anschließend nur noch Tee-Märke zu platzieren. Während die anderen noch mit ihrem Würfelproblem kämpften (u.a. mit Terasse und Balkone für Würfel) setzte ich mich auf beiden Leisten ab und konnte in einer Runde vor allen anderen beide zusätzlichen Arbeiter bekommen. Mein Kumpel zog zwar noch über seine Märkte (Gemischtwaren) auf der Geldleiste gleich, musste dafür aber einige Aktionen investieren. Meine Freundin schaffte es in der folgenden Runde mit einer Gemischtwarenaktion und ihrem Flussbonus 12 Geld zu machen und ihren Arbeiter damit auch freischalten. Durch geschicktes Aufwerten der Gebäude und passender Plättchen konnte sie dann auch ihren zweiten Arbeiter kurz darauf bekommen. Das sollte ihr aber auch nicht mehr weiterhelfen. Währenddessen konnte ich nämlich bereits weitere Aufwertungen durchführen und Provinzplättchen mit jeweils zwei Gebäuden bauen und somit meinen Vorsprung auf der Ruhmesleiste ausbauen. Ohne einen einzigen platzierten Markt beendete ich dann auch das Spiel und konnte mich deutlich bei Differenzen von 2-(-19)-(-21) durchsetzen. Die Strategie meines Kumpels der über seine Märkte (gleiche und verschiedene) inzwischen 19 Geld die Runde erhalten konnte hätte hier wohl noch mehr Zeit benötigt.
Ich muss zugeben, dass ich wieder bei den Würfelaugen viel Glück hatte, sodass ich Aktionen durchführen konnte obwohl ich erst als drittes in der Runde Zugriff hatte. Das macht das Spiel dann natürlich sehr einfach. Die Möglichkeiten hier dem Glück entgegenzuwirken sind meiner Meinung nach zu eingeschränkt. Es wird sich zeigen, ob das ein Grund sein wird, dass ich mich noch vom Spiel trennen werde.
Zuletzt wurde noch #NotreDame von Stefan Feld herausgekramt. Ich begann damit in der ersten Runde über die Kutsche Botschaften einzusammeln um zusätzliches Geld, Einflusssteine und Prestigepunkte zu bekommen. Die weiteren Runden des ersten Durchgangs nutzte ich dann um mich mit Aktionen in den wichtigen Bereichen (Einflusssteine, Geld und Seuchenwert) voranzubringen. Durch den Medikus (Seuchenwert der Runde auf 0) in der passenden Runde konnten aber alle im ersten Durchgang den Seuchenwert vernachlässigen. Daher nutzte meine Freundin ihre Aktionen um in ihrem Park zwei Einflusssteine zu platzieren (ein zusätzlicher Siegpunkt beim punkten) und über Notre Dame die ersten größeren Punkte einzufahren. Mein Kumpel platzierte währenddessen 3 Einflusssteine und den Vertrauten in der Residenz was ihm auch einiges an Punkten einbrachte.
Während ich im zweiten Durchgang genau so weitermachte wie im ersten und die wichtigen Bereiche (Einflusssteine, Geld und Seuchenwert) abdeckte sowie weitere Punkte über die Botschaften einsammelte, manövrierten sich die anderen beiden in die Situation keine Einflusssteine mehr im eigenen Vorrat zu haben. Dadurch waren sie immer wieder gezwungen ihren bisherigen Einfluss umzuverteilen und konnten die Aktionen damit nicht verbessern. Ohne geeignete Seuchenbekämpfung musste mein Kumpel hier auch die ersten Einflusssteine aus seiner Residenz entfernen, was ihm die Situation nicht vereinfacht hat. Er konnte sich aber immerhin den zusätzlichen Punkt über den Park mit zwei Einflusssteinen sichern und über Notre Dame zusammen mit meiner Freundin weitere Punkte einfahren.
Im letzten Durchgang realisierte ich, dass mein Fokus nur noch auf Punkten liegen durfte. Durch den Park, Notre Dame und die Residenz hatten die beiden anderen bereits einige Prestigepunkte bekommen, sodass ich hier weit zurücklag. Also wurden Hofdame (Punkte für Viertel mit maximalen Einflusssteinen) und Bürgermeister (Punkte für viertel mit mindestens drei Einflusssteinen) bestochen und in Notre Dame investiert. Der Kumpel setzte weiterhin darauf, dass seine Residenz mehr Punkte einbringt als er durch den Seuchenwert verliert, während meine Freundin mehrere Einflussteine ins Hostpital platzierte um diesem Problem zu entgehen. Am Ende reichte es erneut mit 61-54-53 für einen Sieg meinerseits. Sofern mein Kumpel noch einen Stein nach Notre Dame platziert hätte, wäre das Spiel vielleicht sogar noch zu seinen Gunsten gekippt. Das hat praktischerweise nicht mehr funktioniert.
Meine Freundin merkte an, dass man beim Spiel zu zweit mehr Einfluss auf die Karten habe, da man beim "Draften" bereits einplanen kann, dass man eine davon zurückbekommt. Mir ist aufgefallen, dass es einen Unterschied beim Sammeln der Botschaften macht, sodass es hier am Ende echt karg ausgesehen hat. Ich glaube das sind beides Punkte die uns bei Partien zu zweit besser gefallen.