Ich konnte mein neu erworbenes #MareNostrum drei Mal zum
Einsatz bringen:
Partie No1 mit 4 Personen, zwei Neulingen:
Es war eine sehr defensiv geprägte Partie. Ich als Römer
konnte auf dem Balkan meine Anzahl der Handelswaren steigern und sah mich schon
auf einem guten Gewinn-Weg. Aber der Grieche hatte schneller seine
Geldproduktion aufgebaut und gewann mit dem 4. Siedler. Die beiden Afrikaner
(beides Neulinge) konnten sich nicht so richtig ausbreiten und zahlten noch
Lehrgeld.
Partie No2 mit 6 Personen:
Schön, endlich mal das gesamte Brett und auch die beiden
letzten Reiche zu sehen.
Der Atlanter hockt da, wo die Azoren sind, ist
spieltechnisch aber genauso nah am Römer und Kartharger dran, wie die anderen
Imperien. Er kann billiger Triremen bauen, was ihn schnell in der
Militärwertung hochklettern lässt. Außerdem hat er als Handelsware die schöne
blaue Vase (die es sonst nur auf Kreta gibt).
Der Babylonier startet ganz im Osten und fokussiert sich
wohl eher auf eine Münzwirtschaft. Er darf sich einmal im Zug kostenlos
ausbreiten. Dieser Effekt verpufft natürlich irgendwann, ist aber in meinen
Augen trotzdem recht stark.
Dem Ägypter als Kulturführer kommt also eine große „Verantwortung“
bei der Zuteilung der Baureihenfolge zu, da hier doch für jede Macht der
weitere Weg ein Stück weit vorgegeben wird. Da Ägypten von einer unerfahrenen
Spielerin angeführt wurde, kamen hier ein paar „unglückliche“ Entscheidungen
zustande: Sie ließ erst den Babylonier und dann den Karthager ziehen. Ersterer
machte sich gleich in Jerusalem (m. E. ein Pflichtland für den Ägypter) breit
und letzterer besetzte den „Zankapfel“ in Mittelafrika. Ägypten hatte Glück,
dass Griechenland nicht nach Troja (m.E. das erste Ziel für den Griechen,
wenngleich es teuer zu erreichen ist), sondern lieber auf dem Balkan seine
Flagge aufschlug. Sehr zu meinem Missfallen (als Römer). Ich orientierte mich
dann erst mal Richtung Westen (im Nachhinein wäre vielleicht doch Sizilien
interessant gewesen).
Diese Konstellationen (später natürlich auch noch bei der
Bestimmung der Zugreihenfolge) machen aus meiner Sicht den großen Reiz dieses
Spiels aus. Es geht relativ schnell zur Sache, jedes Imperium hat mindestens
ein umstrittenes Gebiet als Zankapfel mit einem oder zwei Nachbarn. 2 Reiche
haben zum Start Kampfvorteile, 2 Handelsvorteile und nun kommt noch ein
Ausbreitungsvorteil bzw. ein Produktionsvorteil mit rein.
Mit der reichen Auswahl an Anführern und Wundern ist das Spiel
jedes Mal variabel.
Im weitere Verlauf konnte der Atlanter überzeugend gewinnen,
da er billigere Festungen errichten konnte und sich dann folgerichtig in
Sizilien seine Stadt hochziehen konnte. Für mich als Römer lief es relativ
enttäuschend, da die Handelsrunden keine weitere neue Ressource einbrachten.
Etwas verwirrend ist die 2. Auslage für die neuen Anführer der
Atlanter. Wieso sollen sie auf einem Extrafeld offen ausliegen, hingegen die
babylonischen Anführer (die ich auch vorher schon im 4er-Spiel im Stapel hatte)
bereits in der normalen Auslage mit drin waren (ich finde die Variante, dass
nur 6 Anführer offen sind, viel spannender, als alle offen auszulegen)?
Weiter haben wir anhand der deutschen Übersetzung die Medusa
fehlgedeutet, indem ich sie offensiv einsetzte. Dies machte offensichtlich
keinen Sinn (und konnten wir erst über den BGG klären). Den Gewinn hat es mir
aber auch nicht eingebracht…
Partie No3 zu dritt:
Vielleicht der Klassiker: Der Römer streitet mit dem
Griechen, der Kartharger wartet einfach ab und spielt auf den vierten Anführer.
Ich (Grieche) duldete es noch, dass sich Rom den Balkan einverleibte. Als er
aber weiter Richtig Osten expandieren wollte und hier nur einen Soldaten
vorzog, schlug ich zurück. Nach einigen militärischen Scharmützeln zu meinen
Gunsten gelang mir hier tatsächlich der Militärsieg (Troja hatte ich schon),
dann die Besiedelung von Syrakusae und gleichzeitiger Einnahme von Rom (Rom
hatte sich einen Anführer genommen und wenig Militär gebaut). Bei „normalem“
Spielverlauf hätte Karthago aber in der nächsten Runde gewonnen…