Beiträge von PzVIE im Thema „Spiele, Bücher und Filme im O-Ton“

    IIn welcher Sprache "müsste" man sich dann Zeichentrickfilme, Animationsfilme oder Animes anschauen?

    Da sind die Zeichnungen/Animationen teilweise im "Original" ja nicht synchron mit dem Ton.

    Die Animationen werden nach den Drehbüchern angefertigt - also je nach Sprache, die das Original ist.

    Aber auch hier werden die Rollen mit Schauspielern besetzt, die ein passende Stimme haben. Hank Azaria ist mit Homer Simpson berühmt geworden!

    Schauspieler werden üblicherweise nach ihrer Stimme gewählt. Audition - von Audio; auch auf Deutsch: Vorsprechen, nicht vorspielen. Ein gutes Beispiel war z.B. in Sleepy Hollow - die haben 30 Schauspieler verübt, bis eindlich einer die Testsätze so sprechen konnte, wie es der Produzent wollte. Auch wenn er optisch nicht passte, das war egal, das hat die Maske dann schon hingekriegt. Schauspieler bei Synchros? Üblicherweise wird genommen, wer gerade Zeit hat ... oder noch nicht gestorben ist, dann wird's überhaupt gruselig, wenn der Synchrosprecher wechselt (zuletzt glaub' ich bei Pirates of the Carribean?)


    Schauspielern selbst geht hauptsächlich über die Stimme - gut ausschauen ist Sache der Maske. Aber eine markante Stimme kann einem Schauer den Buckel runterjagen. Oder Tränen aus dem Auge treiben. Die Glaubwürdigkeit eines Film-Charakters ist die Stimme.


    Synchros haben generell ein Glaubwürdigkeitsproblem. Auch wenn es "Synchronisation" heißt, ist es nicht synchron. Auch wenn Sätze oft verstümmelt oder gezogen werden um halbwegs hinzukommen, ist es nie synchron - unterbewusst wirkt das falsch.


    Eines der Hauptprobleme ist die Kunstsprache die verwendet wird. Ganz besonders schlimm bei Ami-Gangster Filmen ... RTL-Deutsch auf ultra-cool ... kein Mensch würde je so sprechen, schon gar nicht in Chicago! Stellt euch einmal einen Berliner Tatort Krimi auf Italienisch an - das wäre nur mehr lächerlich ... "Arresto il gangster di tanto in tanto vado a casa da mia madre." und im Hintergrund das Brandenburger Tor. Sehr glaubwürdig ... ? Oder sollte man's gleich auf Bayerisch synchronisieren?


    Hört euch einmal einen deutschen, einen schweizer und einen österreichischen Nachrichtensprecher an. Alle drei reden Hochdeutsch. Alle reden anders. Genauso bei Filmen. Ein Nord-Franzose spricht anders als ein Südfranzose; ein Schwarzer hat eine andere Sprachmelodie als ein Weißer ... etc. Das geht alles verloren! Da red' ich noch gar nicht von Wortwitzen.


    Wer Filme mag und sich für mehr interessiert, als nur einfache Unterhaltung, kann nur zum Original greifen - und es ist völlig wurscht, welche Sprache das ist. Heute gibt's Untertitel. Es gibt keinen Grund mehr, einen guten Schauspieler zu vergewaltigen.


    Und als netter Nebeneffekt trudeln dann auch noch ein paar Sprachkenntnisse ein ... schon einmal mitgekriegt wie unterschiedlich das Englisch-Niveau von deutsch-sprechenden und z.B. Skandinaviern ist? Letztere haben übrigens ausgezeichnete Filme und Schauspieler! Nur so als Tipp.