Beiträge von PowerPlant im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    The Batman 2022


    Hast Du daran während des Films gezweifelt? Er sagt doch noch (mit deutlicher Betonung) in etwa:


    Ich bin vor allem nicht mehr bereit für einen Film eine Brille zu tragen. Ich finde, wenn man es nicht gewohnt ist, ist das tierisch nervig. Obendrein ist der Imax-Screen so groß, dass man seinen Kopf nicht bewegen darf, damit es nicht zu Fehldarstellungen und Verzerrungen durch die Brille kommt.

    Morgen Abend darf ich zum Glück The Batman doch noch im Kino sehen :)

    Oha, das war ja was... Das muss ich erstmal sortieren, denn ich bin gar nicht mal so begeistert, wie ich erwartet habe.


    Ich habe den Film - das muss man wohl dazu sagen - in einem kleinen Kino (Kino 10) in Bochum gesehen. Wenn man sonst nur Imax oder maximal noch iSense gewohnt ist, dann wirken die betagten Projektoren generell "grau". Ich denke, dass der Film zu Hause dann noch eine ganze Ecke besser aussehen wird. Denn der Film wirkt einfach nur "schwarz". Diese Ausrichtung kommt auf den alten Projektoren wohl nicht so gut.


    Ansonsten: Diese Interpretation von Batman fand ich sehr interessant! Er ist selber ein Psycho, selber verrückt, steht nur auf der anderen Seite der Mauer. Er hat keine Superkräfte, er ist kein Ninja. Es gibt quasi nur Batman, man sieht kaum Bruce Wayne. Ich mochte, dass man den Film aus seiner Perspektive sieht, die sich eher (ganz klassisch) als guten Detektiven erweist, als im schwarzen Rächer.Und ganz persönlich hat mir schon gefallen, wie Pattinson the Batman spielt. Das wirkte alles etwas nahbarer als der Ninja-Batman von Nolan.


    Was mich allerdings störte war derselbe Effekt wie beim letzten Spiderman-Revival: Jeder kennt die Originstory, darum wird sie einfach nicht erzählt. Das strafft zwar diesen Part der Geschichte, erschwert aber doch ziemlich den Zugang zu den Personen. Darum wirkte der aktuelle Spiderman bis zum 3. Teil auf mich auch so flach. Und auch hier wird es schwieriger, denn wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Batman ist schon nichts anderes mehr als ein nachtaktives Tier, das durch die Straßen jagt.


    Wiederum gut hat mir gefallen, dass gerade die Gewalttaten in der Unschärfe verschwinden. Der Film wirkt düster und bedrohlich, man sieht allerdings keine brutalen Morde und vieles wird nur angedeutet, bis Batman dann austeilen darf. Das bringt auch einige optisch interessante Szenen, wie z.B. die aus dem Trailer bekannte Kampfszene, die nur von Mündungsfeuer beleuchtet wird. Das ist dann schon fast ein Rogue One-Effekt. :) Auch das Batmobil hatte schon Qualitäten, die an Mad Max Fury Road heranreichen, wenn das Fahrzeug fast schon ein Charakter wird. Davon hätte ich gern mehr gesehen, die Verfolgungsjagd war klasse!


    Die Story an sich... Altobelli! Obwohl ich mich unterhalten fühlte musste ich echt kämpfen... Der Film ging gefühlte 5 Stunden und die Story hört und hört nicht auf! Es geht um Korruption, nein, doch nicht. Nein, doch! Es geht um Mafia, es geht um Bürgermeister, es geht um Bomben, um Rätsel, um Social Media... immer und immer wieder kommt ein neuer Story-Arc, den es zu verfolgen gilt. Das ist alles nicht langweilig, aber dennoch ganz schön viel...


    Ich fand es auch toll zu sehen, wie weit sie schon die Lokalisierung getrieben haben.. Vieles vom Ridler kommt natürlich in Schriftform - seien es Briefe, Chats, Kreidezeichnungen, etc. Dabei haben sie natürlich nicht alles übersetzt, aber die wichtigen und möglichen Teile schon. Sehr gut und fast unmerklich!


    Am besten hat mir dann tatsächlich im 3. Akt die Szene in Arkham gefallen ("Bruce Waaaaayne!"), da hat mich der Film auch ausgetrickst :)


    Alles in allem sehr gut, muss ich auf jeden Fall nochmal auf dem TV zu Hause mit ordentlichem Kontrast sehen, nicht in Grau verwaschen. Klasse Sounddesign, tolle Schauspieler, tolle Detektivstorry, super düstere Noir-Atmosphäre. Leider fehlte es dem Film an Tiefgang, aber das kann in Zukunft ja noch werden. Die nächsten zwei Bösewichte steht ja schon bereit.

    Bei uns lief gestern #Pig mit Nicholas Cage. Im Grunde genommen beginnt der Film wie John Wick: Ein allein lebender Mann wird überfallen und sein liebstes Haustier - hier ein Trüffelschwein - wird entführt. Untypisch für die Filme, die Cage in der letzten Dekade gedreht hat, ist es nun keine trashige Rachestory, sondern ein eher realistischeres Drama.


    Viel mehr möchte ich eigentlich auch gar nicht über die Story erzählen, um nicht zu spoilern. Allerdings muss ich sagen, dass Nicholas Cage hier wieder ein Schauspiel abliefert, das einfach nur umwerfend gut ist. Vieles passiert mit wenigen Worten, dennoch ist der Film für mich sehr mitreißend und vereinnahmend.


    Kann ich für einen ruhigen Kinoabend auf der Couch sehr ans Herz legen!


    Ich dachte, wir wären da zivilisierter und könnten das mit Worten regeln.

    Nur weil Willy Schmitz rot sieht und Olli Pocher das erntet, was er durch seine Beleidigungen und Provokationen sät, haben „wir“ uns ja nicht zwingend verändert :)


    Ja, es war nicht korrekt, aber es kennt auch niemand die andere Seite. Wer weiß, wie es ihr privat damit geht? Wie sehr sie gelitten hat und leidet? Und wenn sich dann noch jemand über die Krankheit deiner Frau lustig macht… da kann ich schon verstehen, dass man da zumindest nicht mehr objektiv reagiert.


    Viel wichtiger ist, wie man in Zukunft damit umgeht. Ich halte Cancelculture in so einem Fall für furchtbar. Ich bin da eher für eine offene Fehlerkultur, sollte es der Sache angemessen sein. Mit einer vernünftigen und angebrachten und beidseitigen Entschuldigung/Erklärung/Aufarbeitung ist allen sicherlich mehr geholfen als damit alle Filme von Willy zu canceln.

    Mhhh, ich sehe schon einen Unterschied in einer Ohrfeige und einem Faustschlag. Ersteres ist für mich eher schon eine Schelte und hat einen anderen Effekt. Da geht es nicht ums Verletzen oder ums Niederschlagen, das ist eher die extremste Form Schande auszudrücken.


    Versteht mich nicht falsch, auch das ist nicht OK, aber in meinen Augen ist das eher eine (maßlose) Maßregelung als ein tätlicher Angriff.


    Ohne Frage wäre es wesentlich effektiver gewesen, wenn er ihm einfach die Show gestohlen hätte, in dem er ihm auf der Bühne gesagt hätte, dass das nicht OK ist. Das hätte je nach Art und Weise vielleicht sogar mit Applaus geendet.

    Was will man davon halten… ich weiß es nicht. Ist ne schwierige Sache! Auf der einen Seite wird ein Witz über seine kranke Frau gemacht - das ist schon sehr unverschämt. Auch wenn sie nicht totkrank ist, sondern „nur“ an Haarausfall leidet, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Das rechtfertigt natürlich keine körperliche Gewalt, schon gar nicht im TV, nicht live und nicht bei so einer Show.


    Auf der anderen Seite weiß ich auch nicht, ob diese Aktion, die ja nun keine Prügelei war, so ein Canceln zu Folge haben muss. Auch wenn er sich entschuldigt haben soll…


    Hoffen wir mal, das hinter all dem nur der zu erwartende Umsatzverlust steht.

    Was aber in keiner Weise stimmt: 90 Prozent der Landschaftsaufnahmen sind echt. Die haben ja nicht ohne Grund vor Ort im Ägypten gedreht.

    Schon merkwürdig, dass er ja erzählt sie wären nicht in Ägypten gewesen. Woher denn die Info stammt (oder deine) ist ja schon interessant!


    PS: Ich höre auch am liebsten Nerd & Kultur, weil der Yves so richtig unterhaltsam ist und beide sehr respektvoll auch etwas mal schlecht finden können, aber das ist es fundiert :)

    David Hain hat den Film als optisch mies bezeichnet, weil die Landschaftsaufnahmen viel zu künstlich und zu sehr nach Greenscreen-Kompositionen auf PS4-Niveau aussehen sollten.

    Mir geht seine Miesepetrigkeit etwas auf den Zeiger. Es wird alles zerrissen, was nicht… ja keine Ahnung, was das Kriterium ist. Die Durchschnittswertung scheint 2 von 5 zu sein. Es werden auch Filme von ihm in den Himmel gelobt, die ich niemandem empfehlen würde. Vor allem im Podcast fällt mir das auf, es kommt eigentlich nichts mehr als Gemecker, egal um was es geht.


    Eine seiner Kritiken zu Marvel war mal: „Das Drehbuch ist so geschrieben, als sei es ein Comicheft.“ - Ach was?!


    Edit: geht sogar schon so weit, dass meine Frau den Podcast nicht mehr mithören möchte, weil er ihr auf die Nerven geht mit ewigem Gemecker. Schade eigentlich, weil Robert sehr unterhaltsam ist.


    Ich glaube der Punkt war bei ihr erreicht, als er sich über die Frau in „Die Mitchell’s gegen die Maschinen“ beschwerte, sie sei einfach nur Mutter, total stereotyp und langweilig und würde nichts zum Film beitragen. Da war sie kurz davor den ersten Leserbrief ihres Lebens zu schreiben ;)

    Gestern Titane ...


    Mein lieber Scholli... Ich bin vom französischen Film ja einiges gewohnt, aber das hier ist wirklich in so vielerlei Hinsicht verstörend. Gar nicht mal auf der brutalen, blutigen Ebene. Nicht wie bei Inside oder High Tension... Es ist die Bildgewalt und das Thema.


    Ich würde da aber wirklich unbedarft rangehen. Nicht zuviel vorher zu wissen ist da wirklich hilfreich...

    Ich habe in einem Podcast davon gehört, da wurde sogar "Film des Jahres" gesagt, wobei ich auf die Bewertung bzw. den Filmgeschmack des Podcasters wenig gebe. Ich schätze da eher seine fachliche Sicht, nicht seinen Geschmack :) Gemessen an dem, was im Podcast darüber erzählt wurde, habe ich kein Bedürfnis den Film zu


    Was ist denn deine Einschätzung/Bewertung?

    Heute endlich mal auf dem Plan, da durch Corona im Kino für uns ausgefallen: #AQuietPlace2. Ich mochte den ersten schon sehr für seine dichte Atmosphäre! Der 2. Teil ist genau so gut, genau so ruhig erzählt, aber wirklich spannend! Ich würde gern noch mehr davon sehen und hoffe, dass noch weitere Teile kommen.


    Dazu muss ich mich auch nochmal für den Tipp mit http://www.oesTheDogDie.com bedanken! Bei dieser Seite kann man relativ spoilerfrei Filme vorab auf gewisse Inhalte überprüfen. Da meine Frau allergisch auf Gewalt gegen Frauen, Übergriffigkeiten gegen Kinder oder gar den Tod von Kindern reagiert, checke ich so vorab Filme und muss mich nicht komplett spoilern lassen. Wirklich gut! Beispiel in diesem Film:


    Da diese Beschreibung relativ eindeutig ist, wusste ich ab wann ich davor warnen konnte. Wirklich eine tolle Seite, die ziemlich durchgängig vor Spoilern warnt oder sie nur grob umschreibt.

    In einem Podcast habe ich eine wunderbare Diskussion über Spiderman gehört. Den einen hat es total angekotzt, dass der Film unrund ist, dass das Drehbuch die Charaktere verbiegt um irgendwie eine Geschichte zu erzählen, dass Storyplotts an den Haaren herbeigezogen sind, dass der Film totaler Fanservice sei. Lustiger Weise sagte er dazu, der Film wirke weniger wie ein Kinofilm als wie ein verfilmtes Comicheft. Und genau das trifft den Nagel doch auf den Kopf. Denn genau so ist es. Kaum ein Film des MCU kann ohne die anderen wirklich funktionieren. Und das ist für Fans ja gerade das interessante.


    Den anderen hat das nicht gestört, weil er durch die MCU-Brille betrachtet einen anderen Film gesehen hat. Da stören keine Ungereimtheiten oder Struktur, weil der Film in den Augen der Fans kein eigenständig runder Film sein muss, sondern nur ein kleines Modul der MCU-Raumstation. Und eben als solches kann er total überzeugen.


    Braucht es den Anwalt? Nein. Ist es ein cooler Ausblick mit Augenzwinkern? Ja.

    Ist die MJ-Rettungsszene cheesy? Vielleicht. Hat sie mich emotional gekriegt? Total.

    Tauchen einige Charaktere ohne großen Knall auf? Ja. Hätte man auch spannender machen können. Hat mich das gestört? Nein, weil ich jede Sekunde mit diesen Charakteren genieße, ganz egal wie dramaturgisch unrund es inszeniert ist.

    Ist es keine Überraschung mehr, dass im Multiversum viele sehr ähnliche Dinge passieren? Ja. Stört mich das? Nein, ich finde das eher interessant. Haben wir einiges, was hier passiert, so oder anders schon 2x gesehen? Ja! Genau darum geht es ja.


    Marvel (-Welt) lebt halt nicht durch die Story oder die Action, sondern die Charaktere und ich freue mich über jedes Kapitel, über jedes "Comicheft", das ich mir im Kino ansehen kann. Darum glaube ich auch, dass eigentlich schon seit Phase 2 kaum ein Nicht-Fan in einem MCU-Film einen wirklich guten Film sehen wird, wenn er das gesamte MCU nicht kennt oder nicht mag.


    Aus diesem Grund haben es bei mir die Eternals auch schwer, weil die für mich keine Verbindung haben, weder zur Story, noch ich zu den Charakteren. Daher habe ich ihn auch immer noch nicht geschaut und werde das erst nachholen, wenn er kostenlos verfügbar ist (was mittlerweile der Fall sein könnte).


    Disclaimer: Bitte keine Diskussionen über Sony/Marvel. Das ist trotz Filmrechten ein Marvelheld und ein Teil des MCU. Der Rest ist nur Geld ;)

    Ich durfte gerade eine der letzten IMAX-Vorführungen von Spidi sehen und bin begeistert! Für einen "MCU"-Film (bewusst in "") war der mal wieder erfrischend emotional und sogar spannend, mit der richtigen Prise Humor an den richtigen Stellen. Sogar einige Meta-Szenen, die ich wirklich gelungen fand.


    Alles in allem hatte ich wirklich sehr viel Spaß damit :)

    Mal ganz ab von wichtig oder nicht, hätte ich es wohl spannender empfunden wenn da ein paar Lichtblicke zu sehen gewesen wären - eben durch den Perspektivwechsel. Etwas mal anders zu sehen und darum auch anders zu verstehen. Aber es beschränkt sich dann eben nur auf „Na gut, der erzählt es halt anders“, aber relevant für die Geschichte ist der Unterschied dann nicht. (Mal abgesehen von der Verwaltigung und dem Kuss).

    Ich frage mich seit Jahren wer oder was eigentlich über die Qualität der Emmerich-Filme bestimmt. Da reihen sich (für mich) richtig gut Filme mit absoluten Fehltritten.


    Zum Beispiel ID4. Das ist eine meiner Lieblingsfilme, bei dem für mich eigentlich alles stimmt: er stammt aus einer Ära, in der Actionfilme mal ein paar Witze vertragen haben, darüber hinaus aber auch hoch dramatisch/spannend sein konnten. Ähnlich auch The Rock, Con Air, etc. Das hat sich in den letzten 20 Jahren ganz schön Richtung Komödie verschoben.


    Allerdings nur (!!!!) in der Kinofassung! Die 12 Minuten, die die Extended Version verlängern sind nämlich absoluter Mist/Trash! Die sind so weit ab von der Qualität des Films und so ekelig kitschig/bescheuert/überflüssig, dass ich stark annehme, dass ID4 im Schnittraum statt in der Regie zu dem gemacht wurde, was er ist.


    Daneben gibt es dann Gurken wie Godzilla oder 2012 mit seinem fetten Klischeerussen mit 50 Jahre jüngerer Drittfrau… oder was das „Übermorgen“? Keine Ahnung…


    Die Krone der Goldenen Himbeere-Kategorie war das ID4-2. der Film war so dermaßen 💩, dass man annehmen muss der Macher hat sein eigenes Werk nicht verstanden.

    aber mit Last Duel darf man den nun echt nicht vergleichen: das ist nichtmal das gleiche Genre.

    Hat auch niemand :)


    Früher fand ich ihn gut und seit dem letzten Gucken sterbenslangweilig. Hab ihm einem Kumpel gezeigt, der ihn nicht kannte und war darüber „entsetzt“. War mir dann etwas peinlich diese Zeitverschwendung. 😄

    Als der Film damals rauskam habe ich ihn "aus Versehen" damals auf Premiere gesehen. Auf negative Weise eindrucksvoll fand ich damals den Kehlenschnitt, das Recht der ersten Nacht, irgendwo in meinen Erinnerungen gab es noch eine ekelige Morgenstern-Szene und das Ende natürlich... das war damals schwer zu ertragen und seit dem habe ich den Film nie wieder geschaut :D

    Wozu sollte man sich denn die ersten beiden Drittel ansehen? Das letzte Drittel reicht doch vollkommen aus für die Aussage des Films?

    Warum überhaupt einen Film drehen und nicht nur ein Poster mit der Aussage des Films aufhängen?

    Und warum ein Spiel spielen? Die Endwertung reicht doch aus, um den/die Sieger/in zu bestimmen?


    Erst negierst du den Inhalt von Filmen, und jetzt reduzierst du ihren Sinn auf ihre Aussage ... 🙈

    Du verstehst den Punkt anscheinend nicht :)


    Nimm Braveheart zum Beispiel. Funktioniert super. Wozu sollte man nun doppelt so lang eine Geschichte aus Sicht des englischen Königs zeigen, die eh nicht stimmt?

    Jeder Mensch sieht die Welt völlig anders, nimmt andere Muster, Schemata, moralische Grundlagen, Einstellungen etc. mit sich und interpretiert die Welt radikal anders als der Nebenmann oder die Nebenfrau.

    Und genau bei diesem Punkt gehe ich in The Last Duel nicht mehr mit. Denn es geht abgesehen vom Kuss und der Vergewaltigung den ganzen Film über überhaupt nicht darum, etwas misszuverstehen oder anders zu interpretieren. Denn die Aktionen und Vorgänge - sofern sie denn überhaupt vergleichbar weil parallel sind - werden komplett anders erzählt.


    Als Beispiel: Was ich verstanden hätte wäre, wenn die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, anders dargestellt wird. Je nachdem, wer gerade zuhört. Der Film aber stellt Handlungen komplett unterschiedlich dar, sodass sich dieser Vergleich gar nicht ergibt. In Geschichte 1 nimmt er nach einer Schlacht seine Frau lang in die Arme. In Geschichte 3 geht er einfach an ihr vorbei und beschimpft sie. Das ist kein Interpretationsspielraum im Sinne des Intensitätslevels einer Umarmung und deren Beweggründe. Das sind zwei völlig unterschiedliche Handlungen. Daher gehen mir die Unterschiede der Geschichten zu weit auseinander.


    Bei dem Kuss bin ich bei dir, das habe ich ja schon erwähnt. So wie diese Szene hätte der gesamte Film sein sollen - toll gespielt, in Nuancen unterschiedlich aus der jeweiligen Betrachtung. Wenn aber die Erzählungen der Taten komplett von einander abweichen, dann ist da nichts mit Vergleichen. Dann bleibt nur noch die Frage wer nun lügt, wenn überhaupt eine der Geschichten stimmt.


    Darum bleibt letztendlich auch kein Feingefühl für die verschiedenen Interpretationsweisen, sondern schlicht ein Gefühl, dass man eben 3 ähnliche, wenn auch nicht gleiche Geschichten erzählt bekommt.


    Das schlimmste aber: Selbst wenn so ein Unterschied aufkommt - beispielsweise beim Losreiten in die Schlacht zu Beginn der Episoden - dann ist das meist für den Rest des Films eigentlich eher belanglos.Natürlich ändert sich das Bild manchmal, vom ehrenvollen mutigen Ritter zum hitzköpfigen Haudrauf zum Beispiel. Aber wie gesagt, lässt mich das total kalt, weil es keinen Interpretationsspielraum derselben Szene offen lässt, sondern schlicht eine alternative Erzählung ist. Es gibt da für mich keinen Gedanken etwas neu zu überdenken, es sind 2 verschiedenen Versionen, von denen beide stimmen könnten.


    Ich weiß, worauf du hinaus willst und sehe auch, dass der Film solche Momente gern öfter aufbauen würde (Handlung vs. Beweggründe), aber das verfehlt der Film für mich viel zu oft, weil er oft nicht die Vergleichsmöglichkeiten bietet, da er zu stark abweicht.

    Da tust du mir aber nun ein bißchen unrecht, denn ich mag es sehr gern mit auf Filme einzulassen und auch durchaus emotional zu "investieren". Die kleinsten Nuancen, die du ansprichst, habe ich ja auch aufgeführt. Sie erwartet Trost, er antwortet mit "Warum tut er mir sowas an?!". Der denkt, den Fall groß aufzurollen wäre in ihrem Sinne, sie sieht das ganz und gar nicht so. Das Problem dabei ist aber, dass der Film nicht dieselben Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zeigt. Er zeigt sie jeweils einfach anders. Er zeigt nicht, dass eine Person anders herüber kommt, je nachdem wie man sie betrachtet. Er zeigt diese Person in 3 Geschichte, wie sie komplett unterschiedliche Dinge tut. Das hat nichts mit Paradigmenwechsel zu tun, das sind einfach getrennte Dinge.


    Die einzige (!) Szene, die genau das macht, ist der besagte Kuss. Das ist auch die für mich stärkste Szene im Film, da sie in allen 3 Geschichten gleich ist, aber eben doch in Nuancen anders. Ein Blick, die Mimik, ein Zögern... Davon hätte ich mir mehr erhofft. Derselbe Vorgang, der für alle drei Personen etwas anderes bedeutet. Aber das sind nur 90 Sekunden im Film.


    Mein Punkt ist aber: Toll gespielt sicherlich, aber für den Film herzlich gleichgültig. Die drei sind alle fantastische Schauspieler, aber der Film hat einfach nichts zu erzählen, was über den Trailer hinaus ginge. Vor allem, wenn er Szenen aufführt, die in den anderen beiden Geschichten nicht vorkommen. Dass sich Person B durch das Schloss vögelt, dass Person C natürlich das herzensgute Liebchen ist, das ist stereotyp und belanglos zugleich.


    Klar, im ersten Drittel fiebert man noch mit Matt Damon mit, nur um dann im dritten Drittel zu sehen, dass er aus Sicht der Frau dann doch ein egoistischer Arsch ist. Aber das allein ist mir bei der Thematik einfach zu wenig. Denn hier wird einfach nur gezeigt, dass unterschiedliche Personen dieselbe Sache unterschiedlich auffassen. Wir wissen nicht, wie es war, wir wissen nicht, was stimmt. Aber der Film macht in 90% der Fälle einfach nichts damit. Sender-Empfänger-Prinzip.


    Ich bin ja vollkommen bei dir, dass das Thema und die Aussage total wichtig sind und dass gerade das Finale, nämlich die Gerichtsverhandlung abbartig und das Duell gerade durch ihre Passivität total beklemmend ist. Aber das hat ja wieder nichts mit den 3 Sichtweisen der Geschichte zu tun, sondern einfach nur damit, dass Kämpfe auf Leben und Tod sowie ihr daran geknüpftes Schicksal keine gute Mischung sind.


    Mir fehlt da einfach der Paradigmenwechsel und die Auseinandersetzung mit dem Thema der Unterdrückung. Wird aber nicht getan, das ist eher nur der Auslöser für namensgebendes Duell und Finale. Eigentlich hätte man auch nur den Teil der Frau auf einen Film aufblähen können und hätte dieselbe Message und einen wahrscheinlich intensiveren Film. Das letzte drittel ist das bedrückende Highlight des Films - nur braucht es dazu die anderen beiden Drittel zuvor eigentlich gar nicht. Stelle man sich mal vor, was man mit dem Stoff hätte machen können...



    Stell dir mal vor, der Film würde eine Geschichte erzählen, in der man jede der drei Personen verstehen kann. In der es Auslegungssache ist. In der der Person B klar wird, was er Person C angetan hat und es aus seiner Sicht ganz anders war - denn auch aus seiner Erzählung ist das für mich ganz klar eine Vergewaltigung. Ist ja jetzt nicht so, dass das aus seiner Sicht ein romantischer Akt gewesen wäre... Stell dir mal vor, beide Parteien würden in dieses Duell gehen als Opfer des Systems Gottesrecht, eigentlich Freunde auf zwei Seiten, von denen jeder denkt im Recht zu sein. Das kommt am Ende auch nochmal kurz vor, jedoch weiß ja der Zuschauer, dass das absolut nicht so ist. Das mag nun historisch korrekter sein, aber rechtfertigt für mich keinen Film von über zwei Stunden, vor allem mit dieser Machart.


    Für die Aussage des Films kann man sich auch die 2,5 Stunden sparen und denselben Effekt in 2,5 Minuten erhalten:


    #TheLastDuel


    Ich habe viel erwartet! Top besetzt, von Damon und Affleck geschrieben (wie auch der grandiose Good Will Hunting), von Ridley Scott gedreht. Thematisiert eine reelle Geschichte. Bessere Voraussetzungen kann es ja kaum geben. Aber müssen gute Voraussetzungen auch gleich ein Garant für ein tolles Endresultat sein?


    In The Last Duel geht es um zwei "Ritter" (sie sind anfangs keine aber das ginge zu weit) im mittelalterlichen Frankreich. Der Film zeigt uns erst ca. eine gefühlte Stunde die Geschichte von Matt Damon:



    Das Besondere ist nun, dass man nach dieser gefühlten Ewigkeit quasi an den Anfang zurückspult und dieselbe Geschichte aus der Sicht der 2. männlichen Hauptfigur sieht. Natürlich hier und da mit kleinen Unterschieden. Am Ende spult die Geschichte dann nochmals zurück, nur um dieselbe Geschichte aus der Sicht der Frau nochmals zu zeigen. Was aber im Gegensatz zu den anderen 2/3 nicht dieselben Szenen etwas anders zeigt, sondern erschlagend langweilig was die Frau eigentlich so gemacht hat, während die anderen 2/3 gedreht wurden. Nämlich mit Leuten über Pferde reden zum Beispiel. Wichtig ist dann nur eine einzige Überschneidung der Handlungsstränge: ein Kuss, der für jede der drei Personen etwas anderes bedeutet und somit den Rest auslöst.


    Klingt spannend? Generell schon. Wenn uns der Film etwas anderes erzählen würde als: Mittelalterliche Gerichtbarkeit ist scheiße gewesen, die Frau hat unter den Männern gelitten und der Vergewaltiger dachte ein "Nein" wäre nur Spaß. Das war's.


    Nicht falsch verstehen, eine Vergewaltigung gehört wohl zum schlimmsten, was man einer Person antun kann. Aber das spürt man hier in keinster Weise. Eher bleibt hängen, dass der Frau erstmal nicht geglaubt wird bzw. dass sie ohne den Mann keine Stimme hat. Nun gut, das hab ich mir im Mittelalter schon gedacht und ist auch heute noch scheiße. Auch dass ihr Schicksal am Ausgang eines Duells hängt, dem sie nur zuschauen darf, ist in gewisser Form brisant anzusehen.


    Der Rest aber... Die beiden Typen sind so arrogant und unsympathisch, dass man quasi nur hofft sie würden sich beide gleichzeitig ausschalten. Viel schlimmer dann, dass der Film erstmal ewig lang ist, aber kaum was erzählt, die ganzen kleinen Unterschiede beziehen sich meist nur auf "nicht er hat was tolles gesagt, sondern ich!". Die meisten Unterschiede in den Erzählungen haben von vorn bis hinten keine Auswirkungen auf den Film. Eine exemplarische Darstellung des Stille Post-Prinzips.


    Das eigentliche Drama um die Instrumentalisierung der Frau kommt dabei dann sowas von kurz, dass man sich fragt wozu es die restlichen 2 Stunden braucht.


    Was bleibt hängen: Tolles Team, Stoff mit viel Potenzial, aber ganz mieser Film, der seine Chancen leider total verspielt und stattdessen nur Belanglosigkeiten ausschlachtet, die zum eigentlichen Problem kaum etwas beitragen.

    Das erschreckende an #Contagion ist: Vor 10 Jahren fand ich die Rolle von Jude Law total daneben. Wer würde mit so einem Quatsch in einer Pandemie anfangen?!


    10 Jahre später stellt sich heraus, das rund jeder 10. in Deutschland mindestens genau so hirnverbrannt ist.



    Traurig! Beeindruckend und traurig!


    Contagion selbst fand ich immer sehr gut. Sehr echt, sehr furchteinflößend, extrem spannend. Einerseits die Angst vor dem unsichtbaren Virus, andererseits die globale Entwicklung aber auch das „Ermitteln“ und Rückverfolgen der Infektionen.


    Einfach extrem gut aber auch extrem nah an der heutigen Situation. Sollte vielleicht heute im Schulprogramm laufen.

    Auf Eternals bin ich gespannt. Wir haben vorgestern erst Black Widow nachgeholt - leider unser bisheriger Tiefpunkt des MCU.


    Über eine Stunde kommt die Story nicht in Fahrt, dann geht's endlich mal weiter, wird dann aber von Logiklöchern geplagt ohne Ende. Dazwischen wird ungewollt komischer Buddyhumor reingebracht ("Wie findest du meine Veste?"). Irgendwie kam es mir aber so vor, als wolle man andeuten alle anderen Figuren sind "direkt um die Ecke", nur um sie dann doch nicht zu zeigen. Immer wieder wird Hawkeye angesprochen und wieder nicht erklärt, warum die beiden so dicke sind.


    Alles in allem ist man nach dem Film nicht "schlauer" als vorher, hat keine nennenswerte Story gesehen oder Action erlebt.

    Ich persönlich mag das MCU, aber ich muss auch sagen, dass mein Interesse nach Endgame stark gesunken ist. Denn das sind dann schlicht nicht mehr "unsere" Helden, die ja über 10 Jahre lang aufgebaut wurden.


    Man muss auch bedenken, dass es Avengers als Assemble-Film ohne die Einzelfilme schwer gehabt hätte. Das trifft jetzt auf Eternals ebenso zu: Man versucht 10 neue Charaktere in einer Länge einzuführen, die sonst nur 1 oder 2 Figuren zur Verfügung steht, von denen man zuvor nichts gehört hat (außer natürlich in den Comics).


    Ich muss aber auch sagen, dass mir Filme wie Antman einzeln auch auf den Keks gehen, auch wenn sie dann im Gesamtkonstrukt wieder total wichtig sind. Und so hoffe ich auch auf die Eternals - wer weiß, was da hoffentlich noch kommt und ob sie mit Kang nun als Thanos-Nachfolger wieder ein großes Kapitel aufschlagen können, das uns irgendwie begeistert.


    Das MCU ist das perfekte Beispiel dafür, dass die Gesamtgeschichte mehr ist als die Summe seiner Teile.

    Verstehe was du meinst. Nur dass ich den Watchmen-Film nicht ertragen haben. Ich habe keine Verbindung zur Grapicnovel oder zu den Figuren und fand den Film einfach nur anstrengend ;) Vielleicht teste ich mal die Serie.


    Alles in allem haben die alle ja ihren eigenen Stil. Marvel sehr bunt und witzig, DC meist eher ernst und düster. Marvel ist fast schon Fantasy, DC versucht (für mich) zumindest immer noch alles in die normale Welt einzuweben (Man of Steel, Dark Knight, Wonderwoman, etc.).


    Ich kann aber mit fast allem was anfangen. Mich hat auch Endgame nicht als Fanservice gestört, weil ich es einfach großartig fand, dass 10 Jahre meiner Kinogeschichte in und mit diesem Film enden. Da stören mich weder Logiklöcher noch Dramaturgie. Die Portal-Szene in Endgame - ohne eigene Beziehung zur Serie nur eine Actionsequenz wie jede andere auch. Mit Bezug? Das großartigste Kinoerlebnis der letzten Jahre und ein perfektes Ende dafür. Und die Idee mit den Unterschriften der Darsteller und der Postcreditscene? Unbezahlbar! :)


    Sorry, Worum ging es nochmal gerade?! 😄

    Wobei du auch gerade Logan und Joker nicht in einen Genretopf mit den anderen Filmen werfen kannst. Das sind klassische Dramen, kein Popcornkino, und damit eigentlich ein ganz anderes Gerne. Nur die Ursprungsquelle ist vergleichbar.


    Mich nervt langsam diese Programmierung auf Erfolg, hier als Beispiel am asiatischen Markt. Auch dass Sexualität dafür genutzt wird. Interessiert es mich, ob Clark Kent’s Sohn bisexuell ist? Oder einer der Eternals schwul? Nö. Tut nämlich nichts zur Sache, aber es wird genutzt um aufzufallen und zu zeigen, wie modern man ist…


    Der Gipfel war noch diese Amazon-Zauberer-Serie, in der gleich 5 Figuren in derselben Folge darauf herumritten, wie homo sie sind. Ohne dass es jemals wieder aufgegriffen würde oder für die Story von Relevanz wäre. Das war schon extrem auffällig.

    Schweighöfer liegt qualitativ einige Grade über den meisten Darstellern in deutschen RomComs und befindet sich gerade in dem Versuch, international Fuß zu fassen. Resistance muss ich noch nachholen, die internationalen Kritiken konzentrierten sich naturgemäß auf Eisenberg und ließen wenig Gutes an ihm, während Schweinsteiger als Barbie sehr gelobt wurde. Gespannt bin ich allemal.

    Fernsehen bildet!



    ...schon merkwürdig, dass die Neonazis in US-Filmen aussehen wie hierzulande das andere Ende des Spektrums politischer Gesinnung ;)