Beiträge von Fyannon im Thema „12.02.-18.02.2018“

    MetalPirate. Ja, das denke ich auch, dass da definitiv noch Luft ist. Aber das ist ja dann auch ein Aspekt, der den Wiederspielwert erhöht. Wäre ja schade, wenn die maximale Punktzahl schon bei der ersten Partie ausgereizt ist. ^^

    Bei uns hat es diesen Samstag auch endlich mal wieder für einen Spieleabend gereicht.


    Um etwas Zeit zu sparen hatte ich im Vorraus schonmal #EinFestfürOdin aufgebaut. Die vielen Komponenten aus dieser riesigen Kiste wollen ja erstmal für jeden gut erreichbar und einigermaßen sortiert auf den Tisch gebracht werden. Bei der Erklärung habe ich mich absichtlich kurz gehalten, da ich mich in meinen Solopartien zunächst ebenfalls etwas erschlagen von den Unmengen an Möglichkeiten gefühlt habe. Also nur kurz den Aktionsplan und die Phasen vorgestellt, ebenso wie den generellen Spielablauf. Und siehe da, mit minimaler Hilfe erklärt sich die Symbolsprache, die das Spiel verwendet, fast von selbst. Für die Berufskarten gibt es außerdem ein ausführliches Glossar, das man, bis man erneut dran ist, in Ruhe studieren kann. Überhaupt spielt sich Ein Fest für Odin sehr flüssig. Es gibt jede Runde etwas anderes zu tun, und wenn ein Aktionsfeld eben durch einen Mitspieler blockiert ist, dann findet sich schnell etwas anderes, das man machen kann, oder man kopiert dank der Zusatzleiste im Vier-Personen-Spiel einfach mal die Aktion eines Mitspielers. Und wenn mal jemand etwas länger braucht für seinen Zug, dann ist das hier gar nicht schlimm, da man die Wartezeit einfach mit dem Verpuzzlen der Ressourcen auf dem Heimatplan überbrücken kann.

    Auch finde ich es schön, dass die Berufskarten einem einen gewissen Weg vorgeben, in dessen Richtung man sich entwickeln kann, aber nicht muss. Das ist gerade für Neulinge sehr hilfreich. Auch finde ich die verschiedenen Ansätze das Thema eng mit dem Spielgeschehen zu verknüpfen für ein Workerplacement-Spiel doch relativ gelungen. Plündern, Fernhandel, Walfang, Boote bauen, ein Festmahl ausrichten, da kommt schon eine relativ dichte Atmosphäre auf. Gefallen hat mir insbesondere, wie jeder seinen eigenen Weg entwickelt hat. Einer hatte sich auf das Plündern fremder Dörfer spezialisiert, einer wurde Schafzüchter, ein anderer stellte regelmäßig Kleidung aus Leinen und Wolle her und ich habe meine Wikinger auf eine Expedition nach Grönland geschickt. Trotz der verschiedenen Ansätze ging das Spiel dann nach drei Stunden Spielzeit, die wie im Flug vergangen sind, relativ knapp aus mit 44-55-60-63 Punkten.

    Ein Fest für Odin ist bei uns durch die Bank weg sehr gut angekommen und darf sicherlich bald mal wieder auf den Tisch.


    Nachdem unser Abendessen wohl etwas dürftiger als das Festmahl bei den Wikingern, dafür nicht weniger lecker (Gnocchi mit hausgemachter Tomatensoße) ausgefallen ist und die Gläser wieder aufgefüllt waren, ging es weiter mit #WettstreitderDiebe . Der König ist zu Besuch in der Hafenstadt Hadria und hat seine Entourage sowie seine Kostbarkeiten mitgebracht. Die Diebe versuchen nun möglichst unbemerkt so viele Juwelen wie möglich oder den großen Edelstein des Königs, der sich im Schloss in der Stadtplanmitte befindet zu stehlen und sicher aus der Stadt zu bringen. Wer mit dem Königsjuwel entkommt, hat das Spiel automatisch gewonnen. Dabei können sie von Wachen gefangen genommen und um ihr Diebesgut erleichtert, oder von anderen Spielern denunziert oder beklaut werden. Nachdem der erste Spieler seine Hand an den Königsjuwel gelegt hat, werden die Wachen alarmiert und es tauchen zusätzlich Hauptmänner auf, die das Entkommen erschweren. Außerdem schließen sich dann die Stadttore nach fünf Runden, ein Entkommen ist dann nicht mehr möglich und alle sich noch in der Stadt befindenden Diebe haben verloren.

    Gespielt wird mit Aktionskarten, die hinter einem Sichtschirm mit Aktionssteinen versehen werden. Nach dem Aufdecken werden die gesetzten Aktionssteine dann mit einander verglichen, die höchste Zahl beginnt, dann werden absteigend nacheinander die Aktionen der Spieler und die Bewegung der Wächter abgehandelt. Ereignisse in jeder Runde und neu auftauchende Schmuckstücke, die es zu klauen gilt, geben dem Spiel die zusätzliche Würze.


    Negativ aufgefallen ist uns zunächst der unheimlich fummelige und unübersichtliche Spielplan. Klarer kontrastierte Farben zulasten der Optik hätten hier gutgetan, ebenso wie ein größeres Format. Also nichts für Grobmotoriker oder Leute mit Sehschwächen. Auch hätte es für mich deutlich mehr und auch verschiedene Aktionskarten geben können, um die Varianz zu erhöhen. Ebenso erscheinen manche Diebe mit ihren Spezialfähigkeiten etwas stärker als andere. Trotzdem macht das Spielkonzept an sich schon Laune. Den anderen in den Aktionen zuvorkommen, indem man mehr Steine auf eine Karte setzt, dann aber weniger für die 2. Aktion übrig zu haben, sodass sich die Wachen eventuell vorher bewegen, alles auf eine Karte zu setzen, um sich 8 statt 4 Felder bewegen zu können, nur die kleinen Juwelen mitnehmen oder sich doch in den Palast wagen, da sind jede Runde eine Menge knifflige Entscheidungen zu treffen, ohne dass das Spiel zu "schwerfällig" wird.

    Gewonnen hat übrigens am Ende mein Freund, der sich aus der großen Prügelei um den großen Stein des Königs raushielt und sich klammheimlich mit vielen kleinen Steinchen aus dem Staub machte.

    Wettstreit der Diebe bleibt trotz der genannten Schwächen ein stabiles, kurzweiliges Spiel ohne riesigen Anspruch. Aber die Hatz um die Juwelen und das sich gegenseitig Hürden in den Weg legen hat uns allen Spaß gemacht, sodass die positiven Momente deutlich überwogen haben. Also darf auch dieses Spiel gerne wieder auf den Tisch.