Beiträge von Puma im Thema „05.02.-11.02.2018“

    Ich finde den Aktionsmechanismus eigentlich super (ich mag Puerto Rico und Race for the Galaxy).

    Ich mag Puerto Rico auch, aber es hat damit eigentlich wenig gemein vom Spielgefühl und Einfluss. Der Kern ist vergleichbar (1 Spieler wählt die Aktion für alle und kriegt einen Bonus). Aber es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied: welche Aktion ich z.B. selbst auswähle, ist sehr limitiert und zufällig, da ich nicht aus allen auswählen kann, sondern nur aus denen, die ich ziehe. Bei PR liegen die Aktionen alle offen da und es ist deutlich planbarer. Man hat da ja auch ein Gefühl, was die Gegner wohl nehmen werden und wann (außer vlt. bei Erstpartien). Ich denke, du weißt, was ich meine. Und ja, insbesondere die Bewegung war das größte Manko. Da startet man in Edo, das hat nur 2 Nachbargebiete und man kommt schlecht raus. Ohne Bonus gibt es auch keine neue Festung und zack ist Runde 1 vorbei, ohne dasss man ein Provinzplättchen kriegen konnte, weil in Edo keine Schlacht ist.

    Nicht ganz: Geboten wird auf potentielle Bonuspunkte.

    Die meinte ich. Der Sieger bekommt das Provinzplättchen. War wohl oben etwas zu knapp formuliert. :)

    Wir haben gestern zu viert #RisingSun gespielt. Was soll ich sagen? Hab ich das auch mal kennengelernt und den KS relativ zeitnah auf dem Tisch gehabt. Da bin ich nicht unzufrieden, das Spiel selbst darf aber nicht bleiben und steht schon im Marktbereich. Warum darf es nicht bleiben bzw. was hat mich gestört? Ich finde das Spiel, und da schließe ich mich insofern Mutter und PeterRustemeyer an, unglaublich chaotisch. Ein bisschen Unplanbarkeit und Unberechenbarkeit ist ok für mich, aber bei Rising Sun gabs davon doch zu viel. Das geht schon mit den Aktionen los. Bei Bloodrage habe ich meine Wut (=Aktionspunkte) und entscheide selbst, was ich tun will. Hier löst immer ein Spieler aus einer für ihn jeweils beschränkten Auswahl an Optionen die Aktion für alle Spieler aus (und bekommt selbst einen Bonus). So hat man unglaublich wenig Kontrolle darüber, welche Aktionen in einer Runde überhaupt kommen (insbesondere, da wir den Lotusclan dabei hatten, der einfach die Vorauswahl ignoriert und immer jede Aktion wählen darf), wann man die Boni bekommt und in welcher Reihenfolge die Aktionen gespielt werden. Hat mir gar nicht gefallen, hab mich massiv ausgeliefert gefühlt. Am Ende ist das aber auch alles irgendwie egal, denn die Aktionsphase (Politikphase) dient nur der Vorbereitung für die Kämpfe und die sind dann nochmals sehr unplanbar. Das liegt am Blindbidding-Mechanismus (mag ich nicht) und den Optionen, um die da geboten wird. Da kann es sein, dass sich der Gegner in den Harakiri stürzt, bevor es losgeht, dass ein 5er Monster einfach von einem kleinen Krieger als Geisel genommen wird und aus der Schlacht verschwindet oder ein Spieler "Ronin-Token" ins Spiel bringt, die alles umwerfen können. Am Ende hat einer gewonnen und ein Spieler bekommt Punkte (auf die Möglichkeit, die Punkte zu kassieren, wird ebenfalls vorher geboten). Nein, ich weiß nicht, das ist mir alles einfach viel zu chaotisch. Nochmal mitspielen, gern. Aber besitzen oder gar vorschlagen: eher nicht. Ansonsten ist das ganze Spiel - obwohl ich Minis mag - auch irgendwie ein Materialoverkill, der echt nicht hilfreich ist, sondern enorme Auf- und Abbauzeit verursacht. Mit Bloodrage kann man es zwar nur bedingt vergleichen, aber das ist wirklich um Längen besser und reicht mir daher auch im Spieleschrank. :)



    Wir haben gestern auch #EmpiresOfTheVoidII erstmalig spielen können. War ja längst überfällig, aber ich habe mich mit der Anleitung echt schwer getan. Ich weiß nicht, kann natürlich auch einfach an mir liegen, aber ich fand sie recht anstrengend zu lesen. Das liegt daran, dass viele Informationen neben dem Text in Boxen stehen und man nach dem Lesen des „Learning the Game“ - Teils noch einige Fragen hat (also ich zumindest hatte welche) und dann auch noch durchs „Glossary“ muss (nein, ich werde in diesem Leben kein Freund mehr von dieser Art Zweiteilung von Regeln). Das liegt aber auch daran, dass das Spiel gefühlt recht holprig bzw. ungeschliffen daherkommt, das hat sich dann auch bei einer sehr langen Regelerklärung gezeigt, bei der meiner Frau gleich zweimal die Augen zu fielen. :S Ein paar Regelunklarheiten gab es dann leider immer noch, da muss ich heute mal BGG bemühen. Das Spiel selbst hat uns dann aber glücklicherweise sehr gut gefallen. Meine Frau sprach vom 1. Spiel mit Weltraumthema, welches ihr richtig gut gefällt (jetzt weiß ich auch, warum wir zu zweit so selten Terraforming Mars spielen und das Gaia Project gehen musste :evil:). Lief in der Kennenlernpartie alles sehr langsam ab, weil man doch hie und da mal nachschlagen musste. Am Ende war dann aber - wie so oft - alles halb so wild, wenn man die Aktionen ein paar Mal gemacht hat und auch alles halbwegs intuitiv. Das Spiel bietet auf jeden Fall diverse Wege. Verbündeter zu sein fühlte sich besser an als Kontrolle zu erlangen. Daneben konnte man sich in der Erstpartie auch erst mal gut von den Karten treiben lassen. Die Zweitpartie wurde schon gefordert, ein gutes Zeichen. Ich bin insgesamt nicht ganz so begeistert wie meine Frau. Das liegt aber vor allem an der Einstiegshürde, die m.E. etwas wenig hoch hätte ausfallen können. Ordnet sich für mich spontan auf jeden Fall hinter Near and Far (9.5./10), Oben und Unten (9/10) und City of Iron 2nd Edition (8/10) ein. Zusammen mit Islebound so bei 7.5/10 und damit zumindest noch vor The Ancient World.




    PeterRustemeyer und Mutter: Danke für eure Eindrücke zu Rising Sun. Ich bin selbst noch am Überlegen, was ich mit meinem Pledge anstelle. Daher wollte ich mal fragen, wie ihr beiden denn Blood Rage findet? (um eure Meinung etwas besser einordnen zu können)