Beiträge von Spielphase im Thema „29.01.-04.02.2018“

    Moin,


    bei uns gab es am Montag eine Partie Star Wars Armada, wobei wir dieses Mal mit allen Regeln gespielt haben, wenn man einmal vom Bau der Flotten absieht. Die zweite Partie lief deutlich zügiger und dank zweier kapitaler Denkfehler in der ersten Spielrunde gingen die Rebellen sang und klanglos (im Weltall hört man bekanntlich weder Explosionen noch die verzweifelten Schreie der Crew einer sterbenden Fregatte...) unter und wurden zermalmt. Nur ein namensloses X-Wing Geschwader schaffte es, sich gleich gegen drei Tie-Fighter-Geschwader durchzubeißen, bevor der letzte Pilot auch hier durch einen blauen Laserstrahl zerschmolzen ist.

    Ich mag das Spiel und werde meinem Spielpartner das nächste Mal wohl mal die Imperium-Raumschiffe bzw. deren Karten mitgeben, damit er sich seine eigene Flotte bauen kann und wir dann das "volle" Spiel genießen können.


    Gestern, am Dienstag, gab es dann zwei Spiele in Dreierbesetzung. Als erstes das alte Jade König von FX Schmid. Kommt aus den 80er Jahren und lässt sich kurz als "Mastermind/Superhirn"-Spiel mit Laufanteil in einem Jungle deklarieren. Während das Knobeln noch einigermaßen Spaß machte, ist das Laufen zu den verschiedenen Götzen einfach nur lästig gewesen. Jeder hat quasi eine Karte gehabt, wo sein Zielort stand und rannte dann dorthin. Wer als erstes an seinem Ziel war, durfte sein Rätsel weiter lösen. Dann wurden jedoch alle Zielkarten eingesammelt und neu verteilt. Bedeutete dann, dass eigentlich immer jemand von uns quer über den Spielplan laufen musste und chancenlos war, das Ziel als erstes zu erreichen. Weitere fiese Dinge sind Sperrsteine, die man den Läufern in den Weg stellen kann und eine Skala, auf der man jede Bewegung abtragen muss und die man nur unter bestimmten Bedingungen wieder etwas auffüllen kann (was bedeutet, dass ein Spieler sich absichtlich nicht bewegt, wenn er der Meinung ist, der Weg ist eh zu weit und er wird nicht erster am Ziel).


    Nach diesem Spitzenprodukt spreewalder Art (eine prächtige Gurke also!) kam mein teuflisches Grinsen raus und es gab Vom Tellerwäscher zum Millionär von Noris. Ebenfalls ein Produkt aus dem letzten Jahrtausend. Wusstet ihr, dass "Augen rollen" tatsächlich funktioniert? Ich konnte von beiden Mitspielern keine Pupillen mehr sehen! Und dann wurden deren Wangen auch noch feucht... Bestimmt vor Freude!

    Beim Noris-Spiel versucht jeder, 1 Million zu erwirtschaften. Wir starten allerdings mittellos. Der Spielplan erinnert stark an Monopoly mit einigen Firmenfeldern, wo man die dazugehörige Firma erwerben kann und ein paar Sonderfeldern in den Ecken für Bildung und Ereignisse. Als Spielfiguren dienen Stäbe in Sockeln, auf die man verschiedenfarbige Scheiben fädeln kann. Und diese Scheiben sind der Clou im Spiel. Sie symbolisieren verschiedene Bildungsgrade und werden während der Partie eingesammelt. Komme ich auf ein Firmenfeld, darf ich dort arbeiten und je nach Bildungsgrad verdiene ich mehr oder weniger Geld. Gehört die Firma einem Mitspieler, erhält er das 5x oder 10x davon als Gewinn, was beide Spieler positiv stimmt (im Gegensatz zu Monopoly, wo ja jemand Miete zahlen muss). Bildung erhält man auf Karriere-Feldern. Dort angekommen, nimmt man einen Spezialwürfel mit Werten von 1-5 und einem Blitzsymbol und darf so lange werfen, bis der Blitz erscheint. Die Zahlenwerte werden dabei immer aufaddiert. Erreicht man einen bestimmten Schwellenwert, gibt es dafür die Bildungsscheibe. Die Scheiben müssen in fester Reihenfolge angegangen werden und sind immer schwieriger zu erreichen. Man kann aber vor dem Würfel Geld ausgeben, um die Prüfer zu bestechen und den Schwellenwert teilweise sehr drastisch zu senken (von 90 auf 22 in der höchsten Stufe!). Schulden machen ist ebenfalls möglich und nötig, um Firmen erwerben zu können, deren Höhe richtet sich aber nach dem eigenen Bildungsniveau. Keine Blitzbirne = kein Geld von der Bank!

    Das Spiel hat Spaß gemacht, war durch die Ereigniskarten auch mal herrlich gemein ("Wähle einen Mitspieler als Freund. Dieser würfelt und addiert die Werte, bis ein Blitzsymbol erscheint. Die Summe wird x1000 genommen und darf vom Freund bei Dir gestohlen werden!". Eine unglaubliche Serie von 120 wurde erreicht!). Alle hatten immer wieder die Chance aufzuschließen und am Ende hat derjenige gewonnen, der zuvor als chancenlos galt. Für Familien, die gerne so etwas wie Monopoly spielen, ist dieses Spiel eine absolute Kaufempfehlung. Ich hadere gerade, ob es mich doch verlassen muss oder ob es in meiner Sammlung bleibt, wo es dann wohl jeden Tag von Zombicide, Terra Mystica und Warhammer Necromunda schief angeschaut wird. Denen kräuselt es bestimmt die Deckschicht auf deren Schachteln bei dem Gedanken, "so ein Spiel" neben sich erdulden zu müssen.