Beiträge von yzemaze im Thema „Spieleentwicklung mit KI-Unterstützung? / KI vs. Mensch“

    Der nächste Schritt:

    Prior AI breakthroughs in complex games have focused on either the purely adversarial or purely cooperative settings. In contrast, Diplomacy is a game of shifting alliances that involves both cooperation and competition. For this reason, Diplomacy has proven to be a formidable research challenge. In this paper we describe an agent for the no-press variant of Diplomacy that combines supervised learning on human data with one-step lookahead search via external regret minimization. External regret minimization techniques have been behind previous AI successes in adversarial games, most notably poker, but have not previously been shown to be successful in large-scale games involving cooperation. We show that our agent greatly exceeds the performance of past no-press Diplomacy bots, is unexploitable by expert humans, and achieves a rank of 23 out of 1,128 human players when playing anonymous games on a popular Diplomacy website.

    Nur blöd, dass es hinter ner Paywall versteckt ist...

    Zum Zeitpunkt von Thygra s Beitrag war das noch nicht der Fall. Du hast aber nix verpasst. Mehr Infos als in dem FAZ-Artikel gibt’s z. B. in:

    A general reinforcement learning algorithm that masters chess, shogi, and Go through self-play | Science

    AlphaZero: Shedding new light on the grand games of chess, shogi and Go | DeepMind

    AlphaZero Crushes Stockfish In New 1,000-Game Match - Chess.com

    How DeepMind's AlphaZero Mastered Complex Games With No Human Input


    Games have been popular research domains in AI in part because it is easy to identify games in which humans are better than computers. Chess, shogi, and Go are immensely complex, and numerous human players have devoted much of their lives to understanding and playing these games at the professional level. The AlphaZero approach still has limitations that could be addressed (for example, large computational requirements, brittleness, and lack of interpretability), but this work has, in effect, closed a multidecade chapter in AI research. AI researchers need to look to a new generation of games to provide the next set of challenges.

    Bei Interesse an dem Thema lohnt vielleicht auch ein Blick auf AiAi:

    AiAi is a Java-based general game playing engine based on Mogal (a GGP designed and developed by Stephen Tavener and Cameron Browne). Games can be hand-coded in Java (for efficiency), or assembled from blocks using a scripting language based on JSON.

    AiAi allows you to play games against a variety of AIs, mostly variations of MCTS (Monte Carlo tree search). It also contains analysis tools for game authoring; though these are more for my benefit than anyone else’s at present.

    Ca. 50 Spiele sind schon umgesetzt.

    Irgendwo in England wird in die Richtung geforscht, habe mal bei Nestor Games mit 2 Leuten gesprochen die sich damit beschäftigen.Bei Nestor Games gibt es auch mindestens ein Spiel, welches allein von einem PC entwickelt wurde.

    Nestor + Cameron Browne? Letzterer hat das Programm für seinen Ph. D. geschrieben. „Ludi produced 1,389 new games over a four week run, of which it deemed 19 to be playable and of varying degrees of interest.“ Eines davon war Yavalath, welches bei nestorgames veröffentlicht wurde. Mehr in Yavalath: On Evolutionary Game Design | BoardGameGeek News | BoardGameGeek

    Für Pentalath gilt das gleiche. Beide sind quasi Geschwister. Kauft man eins, kann man beide spielen.

    [Muss ich noch erwähnen, dass ich abstrakte Spiele sehr mag? ;) ]

    [...] der Test eines Spiels braucht keine Perfektion beim Spielen des Spiels. Simple Simulation ist für viele völlig ausreichend.

    Ersteres hat keiner behauptet, Letzteres keiner angezweifelt. :)

    Vollkommen unabhängig davon fände ich es spannend, die Ergebnisse von „AZ vs. komplexes Eurogame“ zu sehen. Ob’s bei der Entwicklung von Prototypen überhaupt hülfe, diese AZ o. ä. zum Fraß vorzuwerfen, steht - wie gesagt - auf einem anderen Blatt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dem so wäre.

    Testen eines Spieles braucht auch üblicherweise keine Rechenleistung die über die Kapazität eines Standard PC hinaus geht.

    Nicht umsonst werden Simulationen in der Entwicklung vieler Videospiele genutzt. Ich gehe auch davon aus, dass es im analogen Bereich verbreiteter ist, als hier in diesem Thread bisher deutlich wurde.

    MetalPirate

    Wie war das noch gleich mit dem „wohlwollend interpretieren“? ;)

    Ich habe nicht geschrieben und auch nicht gemeint: „AlphaZero wird morgen 5p Agricola mit allen Karten gelöst haben.“ Ich schrieb „Ebenfalls interessant wäre natürlich AlphaZero o. ä. auf Prototypen loszulassen. Wenn Go, Schach und Shogi binnen so kurzer Zeit zu meistern sind, sollten auch bei noch komplexeren Spielen brauchbare Ergebnisse herauskommen.“


    Wenn schon in wenigen Stunden alles bisher dagewesene in den genannten Spielen entscheidend geschlagen wird, darf man damit rechnen, dass eben auch bei komplexeren [Komparativ!] Spielen brauchbare Ergebnisse anfallen dürften. Beispiele habe ich ganz bewusst nicht genannt.

    Man muss sich immer vor Augen halten, dass DeepMind (und letzten Endes Alphabet) AlphaZero (AZ) nicht entwickelt haben, um Brettspiele zu lösen. Das sind alles nur Tests, sie schrauben nach und nach die Ansprüche nach oben. Alleine die Meilensteine AlphaGo, AlphaGo Zero und AZ sollten das deutlich machen. Wenn es ihr Interesse wäre, (hoch-) komplexe Multiplayerspiele anzugehen, kämen ziemlich sicher ziemlich zügig brauchbare Ergebnisse dabei herum. Ich würde auch nicht ausschließen, dass das einer der nächsten Schritte sein könnte¹. Dass aber selbst dann der Otto-Normal-Spieleerfinder erst mal nichts davon hätte, ist doch vollkommen klar. Wer hat schon Zugriff auf Hardware, deren Leistungsfähigkeit in PFLOPS angegeben wird? ;) Es wäre eben „nur“ „interessant“.

    Das Spannendste ist aber eigentlich, dass AZ allein auf Basis der Spielregeln diese enorme Spielstärke erreicht hat. Keine Eröffnungstabellen, keine Analysen von Menschen oder Programmen gespielter Partien, nix. Nur Spielregeln. Die müsste man halt nur maschinenlesbar formulieren, aber auch das ist keine unüberwindbare Hürde, wie diverse Online-Implementierungen zeigen.


    Die Gipfe dürften AZ i. ü. nicht vor größere Probleme stellen, da wohl alle weniger komplex sind als Go (= weniger relevante Zustände aufweisen).


    => Ich erwarte in dem Bereich weiterhin große Fortschritte und wäre absolut nicht verwundert, wenn Tests durch AIs in ein paar Jahren auch bei der Spieleentwicklung im analogen Bereich möglich wären.


    ¹ Wenn ich was tippen müsste: Siedler von Catan, binnen 2-3 Jahren. Monte-Carlo-Algorithmen wurden ja auch schon (vor einigen Jahren) darauf losgelassen: Monte-Carlo Tree Search in Settlers of Catan

    [Mod] aus Wie entwickelt man bitte ein Spiel??

    Wahrscheinlich dauert es dann auch nicht Jahre von der ersten Idee bis zum finalen Produkt, sondern nur Monate? Also so bei nem 2h Spiel? Bis es beim Verlag landet?

    Es beschleunigt das Testen sicherlich, aber eben nicht zwangsläufig auch die Entwicklung zwischen den Tests. Gerade um schnell, mehrere Iterationen eines Mechanismus oder Balancen zu testen, dürfte es helfen. Aber wenn grundlegend etwas am Spiel geändert werden muss, kann einem das digitale Testen das Austüfteln und die grundlegende Umsetzung passender Mechanismen ja auch nicht abnehmen. Spiele zu erfinden/kreieren/designen/younameit ist eben auch mit besseren Testmöglichkeiten immer noch ein kreativer Prozess, der bei jedem anders abläuft und so oder so Zeit braucht - mal mehr, mal weniger.

    Die Möglichkeiten mit AIs auch diesen Prozess zu unterstützen, lasse ich mal außen vor. Spannend ist’s aber definitiv beim Balancing: Can Artificial Intelligence Fix the Monopoly Board Game?

    Ebenfalls interessant wäre natürlich AlphaZero o. ä. auf Prototypen loszulassen. Wenn Go, Schach und Shogi binnen so kurzer Zeit zu meistern sind, sollten auch bei noch komplexeren Spielen brauchbare Ergebnisse herauskommen. Ob die freilich für die Entwicklung nutzbare Erkenntnisse lieferten, steht auf einem anderen Blatt.