Dann möchte ich an dieser Stelle auch nochmal eine Lanze für Michael Barnes brechen. Ich habe das auf unknowns bereits öfter getan, aber da er schwer zu finden ist, kann man ruhig nochmal darauf hinweisen, dass er keineswegs verstorben ist, und weiterhin seine sicher polarisierenden Meinungen ins Internet hinausposaunt, obwohl er den Geek nicht mehr aufmischt (eine ganz alte Geschichte, die man aber mit wenig Aufwand recherchieren kann).
Jedenfalls: Wenn man sich für Ameritrash begeistern kann, sollte man Barnes einfach kennen. Nicht nur, weil er sich sehr gut auskennt. Nicht nur, weil er allem entschieden auf die Füße tritt, was ihm nicht gefällt. Nicht, nur, weil er sich für das Große und Ganze der Brettspielkultur interessiert (und nicht etwa nur dafür, ob ein Spiel für eine bestimmte Personengruppe geeignet wäre etc.). Und schon gar nicht deshalb, weil er von der Online-Community zu so einer Art Jeanne d'Arc der "Ameritrash-Bewegung" (mnjaa...) stilisiert wurde. Der mit Abstand wichtigste Grund, ihn zu lesen ist für mich der, dass er schreiben kann, wie kaum ein Zweiter! Diese unbändige Wortgewalt, mit der er seine Rezensionen herausknallt, finde ich einfach überwältigend.
Man wird in seinen Reviews niemals irgendeinen Abschnitt "Spelverlauf" oder etwas in der Art finden. Regelnacherzählungen gibt's bei ihm nicht. Barnes trifft in jedem seiner Absätze, wenn nicht sogar in jedem einzelnen seiner Sätze eine wertende Aussage. Barnes hat immer eine Meinung. Hinter diesen Reviews steckt gar nicht die Absicht, den Leser irgendwie "objektiv" zu informieren oder "fair" zu urteilen. Es geht viel mehr um Kontextualität. Und DAS ist es, was mich persönlich als Leser interessiert, wenn ich eine Rezension lese.
Seit ein paar Jahren publiziert er seinen Kram auf miniaturemarket.com The Review Corner Bis 2011 Michael Barnes – No High Scores
Außerdem natürlich auf Fortress Ameritrash (nach BGG und unknowns meine drittliebste Spiele-Webseite im Netz).