Beiträge von Pikmin im Thema „Wie entwickelt man bitte ein Spiel??“

    OK, also muss man mehr oder minder hoffen, dass im Testing jede Spielsituation (von denen ja je nach Spiel Millioooonen vorkommen können *vermutlichübertreib*) schon einmal aufgetreten ist, und somit alles als nicht-gamebreaking bestätigt wurden? Gerade bei engine building mechanics stelle ich mir das gefährlich vor, wenn Karten sich Zb gegenseitig beeinflussen und dann eine Kombo vielleicht DEN universellen Vorteil bringen könnte. Da dann alleine durch menschliches Testing und nicht durch irgendwelche mathematischen Formeln alles abzuklären - Reschpekt!

    Natürlich, Spielgefühl etc, ist was anderes. Da ich mir aber als ehemalige QA Gametesterin (wenn auch Nintendo, also Videospiele) vorstellen kann, wie es in DEM Bereich läuft, galt meine Frage eher der Mechanik und dem Balancing. Wie man da von Null auf... auch nur ETWAS kommt. Und dieses Etwas dann auch noch sinnvoll entwickeln kann. Es beeindruckt mich immer noch extrem, weil ich mit Zahlen so gar nicht kann, aber jetzt weiß ich wenigstens auch, dass tatsächlich deutlich mehr Testing involviert ist, als ich je gedacht hätte. :)


    EDIT: oh das galt Freakgeims , bandida ist dazwischengeflutscht


    EDIT²: Naja wobei, passt auch zu Teilen von Bandidas Post :D

    Verzeiht die blöde Frage, aber es ist mir ein schieres Rätsel. Ist jeder Spieleentwickler ein Mathematiker mit Inselbegabung? Wird jedes Brettspiel digitalisiert, um dem Computer die Balancingproblematik zu übergeben? Falls nicht - wiiiiie wie wie wie kriegt man es bei Spielen, die gefühlt Millionen verschiedener Spielsituationen ermöglichen, hin, dass es zu keiner Situation kommen kann, die das Spiel "bricht"? Wie schafft man es, keine over- oder underpowerten Fraktionen zu erstellen? Wie schafft man es, dass alle Mechaniken reibungslos ineinandergreifen, dass das Spielziel theoretisch immer (oder meistens) möglich zu erreichen ist, dass die Verzahnung von Aktionen, Ressourcen, Zügen, Glück und Strategie funktioniert? Dann meistens ja sogar noch so, dass der Spieler eigenständig strategisch werden und so seine Spielweise optimieren kann. Ich meine, es ist Spieleralltag, aber wenn ich drüber nachdenke kommt es mir fast surreal vor, dass sowas klappt. Ich hätte keine Ahnung, wo ich auch nur ANSETZEN soll, wenn es um den Entwurf eines Spieles geht. Klar, Themaidee, Grafiken, Story, das ist was anderes. Es geht mir um die Mechaniken.


    Es ist schon klar, dass so etwas wie overpowerte Karten/Fraktionen/Völker/Aktionen/Ressourcen durchaus mal vorkommen. Oder, dass eine offensichtlich "unbeabsichtigte" Strategie (Hunger bei Stone Age zB) dem Sinn des Spieles zwar zuwiderläuft aber klappt. Auch, dass sich mal ab und an ein game breaking bug durchs Testing mogelt (Caverna, "Endless ore"). Aber im Prinzip funktioniert ja meistens schon alles so, wie es soll, und das scheint mir einfach unfassbar. Gibt es eine Spieleentwicklersoftware? Einen Grundalgorithmus, auf dem man sein Spielprinzip erstmal aufbauen und dann die Details ausarbeiten kann? Es kann ja nicht so sein, dass erstmal das Spiel irgendwie entworfen wird und dann ALLEINE übers Testing geguckt wird, was geht und was nachgebessert werden muss.


    Helft mir beim Verständnis bitte, ich bin auch mit "das kann man Nichtmathematikern nicht erklären" einverstanden.


    Beeindruckt,

    Pikmin