Beiträge von Pau im Thema „Wie entwickelt man bitte ein Spiel??“

    Vom künstlerischen Schaffen her gilt meine Bewunderung dann doch eher z.B. Autoren - ein Buch mit ein paar Hundert Seiten zu füllen erscheint mir ungleich komplexer. Und ich denke auch, dass es deutlich mehr Planung erfordert.

    Ich sehe das anders. Bei künstlerischen Schaffensprozessen gibt es in der Regel immer eine sehr große Portion reines Handwerk. In der Regel muss man sich aber mit einem Genre sehr gut auskennen, um zu erkennen was Handwerk und was Neuentwicklung ist. Ein Buchautor, der sein Handwerk beherrscht, wird ein Buch schreiben können, indem aus dessen Sicht null Kreativität enthalten ist und den meisten Lesern würde es nicht auffallen. Genauso ist's auch bei Spielen. Gib jemanden, der nicht regelmäßig spielt ein gut designtes aber nur auf Altbewährtem basierendes Spiel und es wird demjenigen in der Regel nicht auffallen, dass das Spiel nur aus Handwerk besteht.


    Ich persönlich kenne mich sehr gut im Bereich Varieté aus, also ein Bereich der für viele als sehr kreativ gilt. Ich selbst sehe bei Aufführungen fast nur Handwerk, neues selten und meist ist auch das nur eine kleinere Variation von mir Bekanntem.


    Das zweite was ich anzumerken habe ist, dass die Einschätzung was man als Idee empfindet auch stark von den eigenen Vorlieben abhängt.Als Besipiel ein workerplacement Spiel, das im Detail irgendeine Variation des Einsetzmechanismus hat. Für Fans des Genres kann das ein super spannender Kniff sein, dagegen für Leute, die sowas nur ganz nett finden, nur eine Variation von Bekanntem. Hier versucht ein Autor nicht das grundsätzliche Spielgefühl zu verändern. Wer das Spielgefühl an sich sehr mag, freut sich über die Abwechslung und sieh neues, wer sich ein anderes Spielgefühl erhofft, sieht nur bekannte Mechanismen.