Beiträge von drfunk im Thema „Sands Of Time: Material, Qualität, Verlagspolitik“

    @Jens H.

    Ich weiß nicht, ob ich der Adressat für "Ruhig Brauner" war, falls ja, hast Du meinen Post vielleicht anders aufgefasst als ich ihn beabsichtigt habe.


    1. Ich finde gut, dass Uli solche Spiele rausbringt und gönne ihm den Erfolg und wünsche ihm, dass er ebenso finanziell erfolgreich ist.

    2. Zum Boykott hat keiner was gesagt oder ihn gefordert.

    3. Ich wollte lediglich die psychologische Dimension aufzeigen, weil wir hier bei unknowns häufig nur nach Geldbeträgen schauen oder die Förderwürdigkeit eines Verlages herausstellen. (Mir fällt immer auf, dass sehr oft gesagt wird, dass man den Verlag direkt unterstützen will. Als Folge unterstützt man die von uns geliebten (online)-Händler dann aber nicht. Ob diese Vorgehensweise wirklich so großzügig und sinnvoll ist, müsste man mal durchdenken.)

    4. Um es klar zu stellen: Die Zitate aus deinem Post habe ich nur als Aufhänger genutzt, mir lag es fern, deine Haltung als irrsinnig oder ähnlich darzustellen.

    Wir alle feilschen wahrscheinlich mal irgendwo um was billiger zu bekommen. Darum sind wir fast alle bei diesem komischen Auktionshaus mit "E" und auch hier im Marktplatz wird gerne mal um ein/zwei Euro gefeilscht um etwas billiger zu bekommen. Ich glaube nicht das irgendjemand gerne mehr bezahlt als er muß.

    Der große Vorteil des Feilschens ist nicht ein monetärer sondern ein psychologischer bzw. sozialer Vorteil. Käufer und Verkäufer kommen mit einem guten Gefühl aus einem Geschäft heraus. Deswegen schlägt der "Teppichhändler" einen zu hohen Preis vor, der potentielle Käufer einen zu niedrigen, sodass sich beide auf dem Weg treffen. Der Käufer zahlt weniger als zuerst gefordert und der Händler erzielt mehr, als der Verkäufer zuerst zu zahlen bereit war. Beide haben gewonnen, ergo eine win-win-Situation. In hiesigen Breiten ist das häufig nicht der Fall, was man jetzt gut oder schlecht finden kann. Kleine Anekdote: In Afghanistan wurde traditionell unter einem Tuch per Handkommunikation gehandelt, damit beide ihr Gesicht wahren konnten und niemand die Konditionen des ausgehandelten Deals außer den beiden kannte.

    Was bedeutet das jetzt vielleicht für unser Beispiel?

    Uli will verkaufen und gibt einen Rabatt auf den späteren Verkaufspreis, damit der Käufer vor Auslieferung bereit ist zu zahlen. Bis jetzt eine win-win-Situation. Doch da bemerkt der Käufer, dass er die Ware woanders sogar billiger bekäme. Sein "Gewinn" wird zum Verlust, wenn nicht ein besonderer Wunsch, wie den Verlag unterstützen zu wollen, höher wiegt als der empfundene (monetäre) Verlust. Und an dieser Stelle sollte sich niemand dazu aufschwingen und behaupten er oder sie sei in der Lage diese Abwägung für einen Käufer treffen zu können.


    Freakgeims Du machst hier eine ökonomische Problematik auf. Kaufen zu wenige direkt bei Uli, dann könne er den Laden dicht machen und dann gibt es halt keine Spiele mehr von ihm. In Folge musst du aber auch gelten lassen, dass es aus Verkäufersicht wenig schlau ist seine potentiellen Käufer durch so etwas zu "verprellen". Das könnte man als ökomonisch wenig durchdacht bezeichnen.


    (Darum sind reiche so reich?).

    Es kann sein, dass die ein oder andere Krämerseele dadurch mehr Vermögen "erfeilscht" hat, aber richtig reich werden Menschen zumeist aus wesentlich schlimmeren Gründen. Aber das wäre ein ganz anderes Fass.