Beiträge von MetalPirate im Thema „Sands Of Time: Material, Qualität, Verlagspolitik“

    Über die Verkaufszahlen der 1000er-Auflage sagt das erstmal wenig. Wie üblich werden viele der Exemplare direkt nach Übersee gegangen sein. In diesem Falle bei einem amerikanischen Autor erst recht. Deshalb auch die wesentliche Einschränkung "zum Verkauf über diesen Shop".


    Aber ist doch schön für Spielworxx. Ich hätte gedacht, dass die irgendwann damit kämpfen müssten, dass die Kunden sich einfach sagen: "Wenn's wirklich gut ist, kommt's in einem Jahr als deutlich bessere Deluxe-Version für den gleichen Preis über Kickstarter."

    Analog zu: "Leute, ihr müsst für teure Preise direkt beim Hersteller kaufen, sonst kann der irgendwann dichtmachen!" könnte man aktuell auch sagen: "Leute, kauft Dieselautos, sonst kann unsere arme Autoindustrie dichtmachen!". Oder: "Leute, kauft Dampfmaschinen, Glühbirnen und Schreibmaschinen!"


    Falls sich irgendein Produkt oder Vertriebsmodell nicht mehr rechnet, dann isses eben so. Nennt sich Weiterentwicklung. Mein Mitleid würde sich in Grenzen halten, wenn die direkte Konkurrenz mit alternativen Produkten oder Vertriebsmodellen erfolgreicher ist. Für die Art von Expertenspielen, die Spielworxx macht, könnte man sich z.B. Crowdfunding als Verkaufkanal vorstellen, erst recht bei dem guten Ruf, den Spielworxx genießt, und schon wäre das "wenn ich mehr als 1000 Spiele herstellen lasse und die nicht verkauft bekomme, bin ich wirtschaftlich ruiniert"-Problem weg, das immer als Begründung für die teuren Kleinserien dient.

    MSRP heiß Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) nehme ich an.

    Minimum suggested retail price. Sowas ähnliches wie UVP, nur mit dem kleinen Unterschied, dass das im amerikanischen Raum nicht ganz so "unverbindlich" ist wie es das "U" in UVP es suggeriert, weil ein Hersteller dem Händler dort einen Mindestverkaufspreis bzw. umgekehrt maximal erlaubte Rabatte in einem Maße vorgeschreiben darf, wie das im EU-Recht nicht erlaubt wäre.


    Warum Bandida hier den US-Begriff anstelle von UVP verwendet, müsstest du sie allerdings selbst fragen...

    @Jens H. :


    ...und sollte das Spiel wirklich gut sein, bekommst du in einem Jahr eine Neuauflage bei einem anderen Verlag für die Hälfte des Preises, im Extremfall sogar in einer Deluxe-Variante wie bei Gentes (dann 2/3 des Preises). Ja, so isses halt, da kannst du dich aufregen wie du willst. Freu dich, dass du (a) ein streng limitiertes teures Sammlerstück vorbestellt hast, mit dem man in den passenden Spielesammler-Runden toll angeben kann, und (b) das Spiel als einer der ersten haben wirst.


    PS: Ich habe das Spiel nach Regelstudium nicht bestellt. Sind ein paar interessante Elemente drin, aber ich habe genügend gute und sehr gute Spiele zuhause, so dass ich keine teuren Vorbestellungen mehr brauche, wenn ich nicht 100% von einer Sache überzeugt bin und das bin ich hier nicht.

    Mich würde ja mal interessieren, wieviele der Vorbesteller hier die Regeln kennen, sei es durch Lesen oder durch mehr als nur oberflächliches Anspielen in Essen. Irgendwie gibt es ein krasses Missverhältnis hier zwischen "ich hab's bestellt -- ich auch! -- ich auch!!!"-Meldungen und solchen Beiträgen, die sich inhaltlich mit dem Spiel beschäftigen. Letzteres nahe null.


    Aber okay, das oben ist sowieso eher eine rhetorische Anmerkung (ist ja noch nicht mal eine Frage). Drei Leute würden vielleicht sagen "ich hab's angespielt", einer sagt "Regeln gelesen" und der Rest der Vorbesteller hier sagt nix. Erkenntnisgewinn null. Und bevor es falsch verstanden wird: es ist ja auch völlig legitim, limitierte Sachen ohne nähere Kenntnis des Produkts vorwiegend in der Erwartung zu kaufen, die nachher mit Gewinn (oder zumindest ohne Verlust) weiter verkaufen zu können. Absolut okay.


    Ich werde mir jedenfalls ganz gemütlich die Regeln anschauen und dann entscheiden. Die Regeln gibt's ja mittlerweile auch.